Zusammenfassung
Auf der einen Seite werden Logistiknetze und logistische Prozessketten länger und gleichzeitig komplexer. Parallel dazu nehmen die Anforderungen an logistische Leistungen hinsichtlich Kosten, Zeit und Qualität zu. Diese Ansprüche an höhere Effizienzniveaus führen zu „schlankeren“ Logistikketten, indem jede mögliche Verschwendung, beispielsweise aufgrund von Redundanzen wie Zwischenlager, vermieden wird. Beide Tendenzen führen dazu, dass Logistikketten anfälliger für potenzielle Störungen sind. Mit anderen Worten: Die Risiken, die mit der Erbringung logistischer Leistungen verbunden sind, nehmen zu.
Auf der anderen Seite wird deutlich, dass zwar rechtliche Rahmenbedingungen zum Aufbau und zur Anwendung eines Risikomanagements geschaffen wurden. Diese gesetzlichen Anforderungen werden auch weitgehend erfüllt. Oftmals allerdings wird Risikomanagement allein aufgrund derartiger extrinsischer Anreize betrieben. Das Ergebnis ist dann nicht selten eine „rückspiegelorientierte“ Risikobuchhaltung ohne jeglichen ökonomischen Mehrwert. Risikomanagement ist dann eher vergleichbar mit einem „potemkinschen Dorf“, benannt nach dem Feldmarschall Reichsfürst Grigori Alexandrowitsch Potjomkin. Oberflächlich wirkt das Risikomanagement fundiert und beeindruckend, es fehlt aber jegliche Substanz hinsichtlich Methodik oder auch gelebter Risikokultur.
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Notes
- 1.
Im Folgenden verwenden wir die Begriffe Supply Chain und Lieferkette synonym. Da wir bei Supply Chains vornehmlich auf logistische Aspekte eingehen, werden wir in geeigneten Fällen auch Logistikkette als Synonym verwenden. In derselben Form werden wir auch Logistik-Risikomanagement und Supply Chain Risk Management in passenden Fällen bedeutungsähnlich verwenden.
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Huth, M., Romeike, F. (2016). Einleitung. In: Huth, M., Romeike, F. (eds) Risikomanagement in der Logistik. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05896-8_1
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