Zusammenfassung
Der vorliegende Band hat die Thematisierung und Inszenierung des Holocaust in amerikanischen, deutschen und internationalen Fernsehserien untersucht. Er dokumentierte den Weg von den historischen Fotodokumenten über die Entstehung einer frühen kinematographischen Holocaust-Ikonografie bis hin zur Popularisierung dieser Bildwelt nach dem weltweiten Erfolg der US-Serie Holocaust. Dieser Entwicklungspfad belegt: Es besteht ein permanentes Wechselverhältnis zwischen dokumentarischen, kinematographischen und fiktionalen TV-Aufarbeitungen der Holocaust-Thematik seit 1945, die 1978 in der Serie Holocaust kulminiert und danach wiederum in alle drei Formate (Dokumentation, Kinofilm, TV-Serie) hineinwirkt. Keines dieser Formate kommt ohne die jeweils anderweitig geprägte und im Medienwechsel transformierte Ikonographie aus. Man kann soweit gehen, diesen Prozess als eine allmähliche Überschreibung der dokumentarischen Bilder durch die inszenierten Bilder zu bezeichnen.
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Notes
- 1.
Sie können daher als mediale Simulakren bezeichnet werden, buchstäblich als Zeichen von Zeichen.
- 2.
Falls man Holocaustfilme und -serien weder als ‚kleines Genre‘ noch als ‚Hybridgenre‘ klassifizieren möchte, so belegt dieses Phänomen dennoch, dass sich aufgrund einer kaum bestreitbaren und anhaltenden Relevanz ein generisches Modell als langlebig und zugleich erstaunlich stabil erweisen kann, ohne die grundlegende Problematik der Genredefinitionen in Film und Fernsehen zu erleichtern.
- 3.
Siehe hierzu Schlöndorffs Äußerungen zur Subjektivierung des Lagererlebens in Der neunte Tag.
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Stiglegger, M. (2015). Fazit. In: Auschwitz-TV. Serienkulturen: Analyse – Kritik – Bedeutung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05877-7_8
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