Zusammenfassung
„Open for Everything“, so lautet der Titel einer Tanzproduktion der in Berlin arbeitenden argentinischen Choreografin Constanza Macras. Aus ihren Anfängen in der Off-Szene arbeitete und spielte sich Constanza Macras mit chaotisch-schrillen und immer ansteckenden Inszenierungen, in denen sie Neuköllner Kids und professionell ausgebildete Tänzer zusammen brachte, in die internationalen Festivals. Anfang 2012 startete sie ihre Produktion „Open for Everything“, in der zwanzig Roma aus Ungarn, Tschechien und der Slowakei mit fünf Mitgliedern ihrer Kompanie Dorky Park gemeinsam an einem Stück arbeiteten. Auch die Profis von Dorky Park haben einen internationalen Hintergrund: Auf unterschiedlichsten Karrierewegen sind sie aus Südkorea, Indien, Israel, Holland oder Kanada nach Berlin gekommen, um in der Kreativ-Metropole zu arbeiten. Für ihr Projekt hat Constanza Macras sich intensiv mit der Situation der Roma beschäftigt und sich ihre Geschichten über Träume, Liebe, Leidenschaft, Vertreibung und Verzweiflung angehört. Mitleid hasst Constanza Macras und Politdokumentationen oder missionarische Botschaften sind auch ihre Sache nicht. Ihre Stücke entwickeln sich vielmehr aus den persönlichen Erfahrungen, die die Menschen in ihrer Inszenierung erzählen. Geschickt arbeitet sie mit den Klischees über die Roma – von der schwülstigen Zigeunerromantik bis zu den Geschichten über kriminelle Roma in deutschen Großstädten – die uns von der Bühne ganz offen kompromittierend vorgehalten werden und so zurück wirken auf unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit. Diese Bilder konfrontiert Macras mit den Geschichten ihrer Protagonisten und überlässt es dabei dem Publikum, seine eigenen Schlüsse zu ziehen.
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Landwehr, G. (2014). Open for Everything – Als Kulturmanager im Goethe-Institut. In: Henze, R. (eds) Kultur und Management. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05871-5_13
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