Planungen sind das Lieblingsinstrument der Strategen, Planungskonferenzen demzufolge auch der Lieblingszeitvertreib. Pläne können architektonisch exakt konstruiert, berechnet, erweitert, verworfen, um- oder neugestaltet, berichtigt und durchdacht werden. Ganze Projektteams können in Planungsphasen von produktiver Arbeit abgehalten werden und in einer Art Paralleluniversum ein eigenes, isoliertes Dasein führen. Kontrolliert werden muss ein Planungsteam allerdings auch und zwar in Bezug auf Qualität und Quantität, weshalb es auch noch ein Qualitäts- und Controlling-Team gibt, das sich dem Planungsteam widmet. Zur Sicherheit gibt es zum Plan gerne noch einen Plan B, der die Schwächen von Plan A, dem Masterplan, auffangen soll. Damit wird ein Unternehmen zur Kopfgeburt, zum Superhirn und zum zahnlosen Tiger.

Ich empfehle, Kopf- und Entwicklungsarbeit frühzeitig zu verknüpfen. Erstellen Sie Beta-Versionen und gehen Sie frühzeitig in Testphasen mit dem Anspruch der Qualitätsverbesserung. Manche Dinge entwickeln sich ohnehin ein Leben lang, und ausnahmslos alles ist sich verändernden Bedingungen unterworfen und steht unter Anpassungsdruck. Die einen früher, die anderen später, manche schneller, manche langsamer, aber im Laufe einer gewissen Zeitspanne wird sich alles wandeln müssen. Da können Sie genauso gut gleich damit anfangen. Zudem sind die meisten guten Ideen schon im Frühstadium ein veritabler Gewinntreiber, und es ist nicht einzusehen, warum man diese Gewinne zugunsten schwerfälliger Master- und Ausweichplanung versickern lassen soll. Zudem geht in Ausweichplänen zusätzliche Energie verloren, die man nicht braucht, wenn man sich voll auf die Erfüllung des ersten Planes konzentriert.