Zusammenfassung
Aus der Vielzahl zeitgenössischer Theorien werden exemplarisch drei Autoren vorgestellt, deren Arbeiten soziologische und kommunikationstheoretische Ansätze in besonderem Maße verbinden. Der erste vorgestellte Ansatz ist die Sprechakttheorie von Searle. Hierfür werden zunächst die grundlegenden Vorarbeiten und Begrifflichkeiten von Grice und Austin vorgestellt, anschließend die Entwicklung der Sprechakttheorie von Searle zu einer soziologischen Theorie, in der die Anerkennung von Wirklichkeit durch soziales Handeln und Kommunikation geschaffen wird. Der moderne Klassiker der Verknüpfung von Soziologie und Kommunikation ist Jürgen Habermas. In seinem umfangreichen Werk verbindet Habermas die unterschiedlichsten Ansätze zu einer Theorie des kommunikativen Handelns, die in ihrer Komplexität nur ansatzweise präsentiert werden kann. Robert Brandom gilt als einer der wichtigsten und anspruchsvollsten Sprachphilosophen der Gegenwart. Er verbindet wesentliche Elemente von Kant, Wittgenstein, Sellars und seinen pragmatistischen Vorgängern zu einer inferentialistischen Kommunikationstheorie, die zugleich eine Theorie des sozialen Handelns ist.
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Notes
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Man kann die sozialistischen Gesellschaften auch als Versuch ansehen, Institutionen auf funktionale Normgebung einzugrenzen: Der Trabant für alle sollte wichtiger sein als der Mercedes für einige. Mit dem Bankrott dieser Wirtschafts- und Gesellschaftsform hat sich die funktionelle Begrenzung von Institutionen als mangelhaft erwiesen.
- 2.
Zur Erläuterung einiger Begrifflichkeiten wird nachfolgend auch aus der Schrift Rationalität der Verständigung zitiert (Habermas 2004), in der Habermas seine Kommunikationstheorie komprimiert darstellt.
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Eine ähnliche Theorie entwickelten zuvor schon Gottlob Frege und insbesondere Karl R. Popper. Letzterer beschrieb die drei Welten als Welt der physikalischen Zustände, der Bewusstseinszustände und der objektiven Gedankeninhalte. Auch bei G. H. Mead findet sich die drei-Welten Theorie (vgl. das Kapitel über Mead in diesem Buch).
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Mit dieser Definition der doxastische Festlegung, abgleitet vom altgriechischen Begriff doxa für Meinung, steht Robert Brandom in der Tradition der Pragmatisten C. S. Peirce, W. James und J. Dewey. Allerdings verknüpft Brandom das Konzept der normativ verpflichtenden Behauptung von C. S. Peirce mit der doxastischen Festlegung von William James und baut damit eine konzeptionelle Brücke zwischen kontingenten Annahmen und normativen Erwartungen.
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So moniert auch Sebastian Knell, dass man normative Festlegungen nicht mit einer objektiven Wahrheit verwechseln darf: „Provozierend simpel […] wirkt die am Ende gelieferte Erklärung der Objektivität von Urteilen, wonach jedem Sprecher genau dasjenige, was er selbst im Gegensatz zu anderen für wahr hält, auch als das objektiv Wahre erscheint. Man reibt sich die Augen und fragt, ob eine derart schlichte Überlegung wirklich bereits die ganze Geschichte sein kann“ (Knell 2000).
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Rommerskirchen, J. (2014). Soziologische Kommunikationstheorien. In: Soziologie & Kommunikation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05757-2_12
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