Zusammenfassung
Das Zusammenleben mit anderen Menschen entspricht, so Aristoteles, der menschlichen Natur. Trotzdem ist dieses Zusammenleben weltweit erfüllt von Konflikten. Die Verhaltensnormen und Wertvorstellungen der Menschen sind einerseits die Grundlage einer jeden Gemeinschaft, andererseits der Grund für Uneinigkeit und Streitigkeiten. Die Anerkennung von kollektiven Normen und Werten, die Beziehungen zwischen dem „Ich“ und dem „Wir“ sowie die Differenzen zwischen dem „Wir“ und den „Anderen“ sind klassische Themen der Soziologie. In einer modernen multikulturellen Gesellschaft sind diese Themen dringlicher als je zuvor, in ihr stehen die Möglichkeit des Zusammenlebens und des miteinander Kommunizierens auf dem Spiel. In einer Gesellschaft, in der jeder anders ist, ist niemand mehr Teil der Gemeinschaft. Und eine homogene Gemeinschaft stellt jede Individualität unter den Verdacht der Zersetzung der Gesellschaft. Die Rolle der Normen und Werte für das soziale Leben und das gemeinsame Kommunizieren sind deshalb das zentrale Thema dieses Lehrbuches. An der Schnittstelle zwischen Soziologie und Ökonomie geht es aber auch um die wechselseitige Beeinflussung von Gesellschaft und Organisationen bei der Transformation von Verhaltensnormen, Kommunikationsformen und Lebensstilen des Menschen in Gemeinschaft.
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Notes
- 1.
Vgl. J. P. Marquardt für die ARD London am 10.12.2013 unter http://www.tagesschau.de/ausland/grossbritannien200.html, abgerufen am 18.2.2014.
- 2.
Vgl. Financial Times Deutschland, S. 1, am 2.1.2010.
- 3.
In 1. Mose 9.4 heißt es: „Allein esset das Fleisch nicht mit seinem Blut, in dem sein Leben ist“.
- 4.
§ 4 TierSchG und Art. 20a GG.
- 5.
Die Glaubensfreiheit nach Art. 4 GG ist ein sogenanntes Jedermann-Recht und steht damit allen Menschen zu, die sich im Geltungsbereich des Grundgesetzes aufhalten.
- 6.
So BVerwG 3 C 30.05 vom 23. November 2006, in dem das Gericht einem sunnitischen Metzger das Recht zuspricht, nicht zuvor betäubte geschächtete Tiere zu verkaufen.
- 7.
BVerwG 6 C 25.12.
- 8.
BVerwG 6 C 12.12.
- 9.
Vgl. hierzu auch Norbert Häring (2001): Der Homo oeconomicus ist tot unter http://ockenfels.uni-koeln.de/fileadmin/wiso_fak/stawi-ockenfels/pdf/Presse/Der_Homo_oeconomicus_ist_tot.pdf. Abgerufen am 18.2.2014.
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Rommerskirchen, J. (2014). Einleitung. In: Soziologie & Kommunikation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05757-2_1
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