Zusammenfassung
Die Rolle des Hüters der Ordnung wird dem Bundesverfassungsgericht (BVerfG) weder in der Verfassungstheorie noch in der Verfassungspraxis streitig gemacht, auch wenn es heute zum guten Ton gehört, ein Zuviel an richterlicher Macht zu beklagen. Von einem Hüter der Ordnung darf man annehmen, dass er eigene Vorstellungen von der Ordnung hegt, zumal die Verfassungsrichter naturgemäß von bestimmten dogmatischen und ordnungspolitischen Traditionen geprägt sind. So kommt es nicht von ungefähr, wenn in den Entscheidungen des BVerfG auch spezifische Ordnungsvorstellungen zu erkennen sind, zu denen etwa Postulate der „Gerechtigkeit“ und „Freiheit“ gehören, aber auch die Formeln von der „Wertordnung“ und dem „Menschenbild“ des Grundgesetzes. In einigen Fällen bezieht sich das Gericht auf positive Verfassungsnormen, in anderen Fällen auf Maximen ungeschriebenen Verfassungsrechts oder überpositiven Rechts, die als Ordnungsprinzipien herangezogen werden.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
van Ooyen, R., Möllers, M. (2015). Ordnungsdenken in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts. In: van Ooyen, R., Möllers, M. (eds) Handbuch Bundesverfassungsgericht im politischen System. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05703-9_29
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-05703-9_29
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-05702-2
Online ISBN: 978-3-658-05703-9
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)