Zusammenfassung
Die Mutter ist die tragende Figur des pädagogischen und inzwischen auch entwicklungspolitischen Modells der Organisation SOS-Kinderdorf, das im Nachkriegsösterreich entwickelt und bis heute nahezu unverändert umgesetzt wird. In weltweit mittlerweile über 500 SOS-Kinderdörfern betreuen Frauen je eine Gruppe von Waisen oder vernachlässigten Kindern und leben mit ihnen gemeinsam in einem Haus in einer Dorfgemeinschaft. Dabei erscheint der Fokus auf die Mutter frappant: Zum einen widerspricht er der weiterhin wirkmächtigen heteronormativen Leitvorstellung, es brauche immer Mutter und Vater, zum anderen der sich in westlichen Ländern durchsetzenden Norm geschlechtlich egalitärer Erziehungsarbeit. Auch im Kontext einer zunehmenden Pluralität familialer Lebensformen mutet dieses Modell anachronistisch an. Andererseits scheint es, als würde die Organisation mit der Anstellung von „Müttern“ eine viel diskutierte Forderung der zweiten Frauenbewegung einlösen (Stichwort: „Lohn für Hausarbeit“).
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Speck, S. (2014). Einleitung. In: Mütter ohne Grenzen. Geschlecht und Gesellschaft, vol 56. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05616-2_1
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