Zusammenfassung
Im Dickicht der Paragrafen des Wirtschaftsrechts fehlt es vielen Managern, Vorständen, Geschäftsführern und Aufsichtsräten an Klarheit, wann sie für eigenes und fremdes Fehlverhalten haftbar gemacht werden können. Hier entwirft Heißner eine klare und Übersicht über die dringenden Haftungsfragen von Führungskräften und die dahinter liegenden nationalen wie internationalen Gesetze.
Dabei müssen Gesetze und ihre Geschichten keinesfalls langweilig sein. Haben doch die noch heute relevanten juristischen Meilensteine ihren Ursprung so gut wie immer in spektakulären Skandalen der Betrugs- und Korruptionsgeschichte, die hier anschaulich vorgestellt werden.
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Die Literatur zu diesem speziellen Aspekt von Compliance ist umfangreich: Einen guten Überblick bieten Moosmayer 2012, S. 3 ff. und Hlavica et al. 2011, Kap. 6.
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Die Betrachtung aus einer praktischen Perspektive heraus und die Erfahrungen aus der Compliance-Beratung werden zeigen, dass es gerade bei der Integration von Compliance in den Regelbetrieb eines Unternehmens massive Fallstricke gibt, die bisher kaum Niederschlag in Literatur und Beratung gefunden haben.
- 3.
Vgl. OLG Stuttgart NJW 1977, S. 1410.
- 4.
Vgl. BGH GmbHR 1985, 143 und OLG Koblenz ZIP 1991, S. 870.
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Vgl. BGH GmbHR 1985, S. 143 und OLG Koblenz ZIP 1991, S. 870.
- 6.
s. den Fall Anton Weinmann (MAN) in Kap. 5 dieses Buches Abschn. 5.1.2.
- 7.
2008 verhängte die Europäische Kommission wegen unzulässiger Absprachen ein Bußgeld von 1,4 Mrd. € gegen die Autoglashersteller Saint-Gobain, Asahi, Pilkington und Soliver, davon allein gegen den Wiederholungstäter Saint-Gobain 896 Mio. €. 2009 trafen e.on und Gaz de France Suez aufgrund einer Verletzung des EU-Wettbewerbsrechts ein Bußgeld von insgesamt 1,1 Mrd. €.
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BGHZ, S. 135, 244.
- 9.
Ebd.
- 10.
2004 stellte der BGH im Infomatec-Fall erstmals die Schadensersatzpflicht eines Vorstands aufgrund sittenwidrigen Verhaltens nach § 826 BGB fest. Durch eine fehlerhafte Ad-hoc-Meldung waren Aktionäre zum Kauf von Aktien bewegt worden.
- 11.
An Act for the more effectual Prevention and Punishment of Bribery and Corruption of and by Members, Officers, or Servants of Corporations, Councils, Boards, Commissions, or other Public Bodies, 30. August 1889.
- 12.
Am 24. Oktober 1929 brechen die zuvor schon schwächelnden Kurse an der New York Stock Exchange massiv ein (gerne als „Schwarzer Freitag“ bezeichnet, obwohl es eigentlich ein Donnerstag war). Die Finanzkrise löste eine Jahre währende, weltweite Wirtschaftskrise mit hoher Arbeitslosigkeit aus. Vom Höhepunkt der Hausse im September 1929 bis zum Tiefpunkt im Sommer 1932 geht der Dow Jones auf kaum mehr als ein Zehntel seines Wertes zurück.
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Die Beweislage gegen Prinz Bernhard war recht erdrückend, angeblich lag sogar ein persönliches Schreiben des Prinzen an Lockheed vor, in dem er um Überweisung einer Provision von US$ 1,1 Mio. bat. Nach massiver Intervention der Königin, die mit Rücktritt drohte, wurde jedoch auf einen Prozess verzichtet. Im Gegenzug trat Prinz Bernhard am 26. August 1976 von allen öffentlichen Ämtern zurück.
- 14.
Stand: Januar 2013.
- 15.
Titel der Richtlinie: Convention on Combating Bribery of Foreign Public Officials in International Business Transactions.
- 16.
Corporate and Criminal Fraud Accountability Act of 2002.
- 17.
White Collar Crime Penalty Enhancement Act of 2002.
- 18.
Corporate Fraud Accountability Act of 2002.
- 19.
Gesetz zur Fortentwicklung der Berufsaufsicht über Abschlussprüfer in der Wirtschaftsprüferordnung vom 27. Dezember 2004.
- 20.
Gesetz zur Stärkung der Berufsaufsicht und zur Reform berufsrechtlicher Regelungen in der Wirtschaftsprüferordnung vom 3. September 2007.
- 21.
Gesetz zur Einführung internationaler Rechnungslegungsstandards und zur Sicherung der Qualität der Abschlussprüfung vom 4. Dezember 2004.
- 22.
Vollständiger Name: Dodd–Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act.
- 23.
Convention on Combating Bribery of Foreign Public Officials in International Business Transactions.
- 24.
BGBl I, S. 402.
- 25.
Regierungskommission „Corporate Governance – Unternehmensführung – Unternehmenskontrolle – Modernisierung des Aktienrechts“.
- 26.
Regierungskommission „Deutscher Corporate Governance Kodex“.
- 27.
OLG München Az: 7 U 5628/07.
- 28.
BGH Az: II ZR 174/08.
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Heißner, S. (2014). Treiber und Trends. In: Erfolgsfaktor Integrität. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05608-7_1
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