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Neuland für die Freiwilligendienste – Wie die Altersöffnung das Format verändern könnte

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Book cover Zivil - Gesellschaft - Staat

Part of the book series: Bürgergesellschaft und Demokratie ((BÜD,volume 44))

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Zusammenfassung

Das Feld der Freiwilligendienste hat durch die Aussetzung der Wehrpflicht und die Einführung des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) an Bedeutung gewonnen. Aktuell gibt es mehr Freiwillige denn je. Zudem wurden durch die Altersöffnung im BFD neue Zielgruppen erschlossen, die mit anderen Erwartungen und Motiven als die bisherigen Freiwilligen kommen. Der Beitrag beleuchtet die Motive und Erwartungen der Freiwilligen ab 27 Jahren (27  +) und diskutiert die Altersöffnung sowohl aus Sicht der Freiwilligen als auch hinsichtlich der Implikationen für die Akteure auf Organisationsebene. Die Auswertung einer qualitativen Untersuchung zeigt, dass sich die Freiwilligen ab 27 + im Wesentlichen drei Typen zuordnen lassen: Ein Teil nutzt den BFD zur beruflichen Qualifizierung, ein weiterer als Alternative zum Arbeitsmarkt. Einer dritten Gruppe dient der BFD vorrangig zur Sinnstiftung. Die Empirie lässt den Schluss zu, dass sich aus den Erwartungen der Älteren, etwa nach Anerkennung und gesellschaftlicher Teilhabe sowie dem Wunsch, sich über das Dienstende hinaus einzubringen, neue Ansprüche für die Freiwilligendienste ergeben. Die Ausgestaltung als Moratorium trägt gerade für diese Zielgruppe kaum; das verlangt nach einer Justierung und Neuausrichtung bestehender Konzepte.

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Notes

  1. 1.

    Die Datenerhebung fand zwischen Juli 2011 und Januar 2013 im Rahmen eines Kooperationsprojektes der Hertie School of Governance und des Centrums für soziale Investitionen und Innovationen (CSI) der Universität Heidelberg statt und wurde von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung finanziert. Siehe dazu auch Anheier et. al. 2012 und Beller und Haß 2013.

  2. 2.

    Eigene Berechnungen auf Grundlage der Daten des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben vom 10. Januar 2012.

  3. 3.

    Eigene Berechnungen auf Grundlage der Daten des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben vom 30. Oktober 2013.

  4. 4.

    Im Vergleich haben bei den Jüngeren nur 0,5 % (FSJ) bzw. 1 % (FÖJ und BFD) keinen Abschluss und 10 % (FSJ) bzw. 8 % (FÖJ und BFD) einen Hauptschulabschluss. Alle anderen sind höher qualifiziert (Huth et al. 2013).

  5. 5.

    Vergleiche dazu auch die Erkenntnisse aus dem Projekt „Qualifizierung und Anreizsysteme für bürgerschaftliches Engagement“ (Batarilo-Henschen et al. 2001).

Literatur

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Haß, R., Beller, A., Mildenberger, G. (2015). Neuland für die Freiwilligendienste – Wie die Altersöffnung das Format verändern könnte. In: Bibisidis, T., Eichhorn, J., Klein, A., Perabo, C., Rindt, S. (eds) Zivil - Gesellschaft - Staat. Bürgergesellschaft und Demokratie, vol 44. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05564-6_21

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  • Print ISBN: 978-3-658-05563-9

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