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Mobilisierungsbeispiele des sozialen Kapitals

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Persönliches soziales Kapital in Stadtgesellschaften

Part of the book series: Netzwerkforschung ((NETZFO))

  • 2118 Accesses

Zusammenfassung

Dieses Kapitel ist empirischen Analysen vorbehalten, die sich auf die Nutzung sozialen Kapitals beziehen. In der Verfolgung von Handlungszielen ist soziales Kapital eine Lebensbedingung, die dafür sorgt, dass Handlungsalternativen zur Wahl stehen und Handlungen überhaupt durchgeführt werden können. Entsprechend sind die Analysemodelle dieses Kapitels auf die Mobilisierung sozialen Kapitals ausgerichtet. Es wird angenommen, dass diese universelle Kapitalart in praktisch allen sozialen Handlungssituationen zielführend ist, die das physische Wohlbefinden und/oder die soziale Anerkennung steigern. Analysen zum Ertrag des sozialen Kapitals sind bisher zu zahlreichen Handlungssituationen aus verschiedenen Forschungsfeldern vorgelegt worden.

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Notes

  1. 1.

    Für einen Überblick über zahlreiche Studien zum Zusammenhang von sozialem Kapital und sozialer Mobilität, insbesondere über die Wirkung schwacher und starker Beziehungen, siehe Lin 2001, S. 82 ff.

  2. 2.

    Während dies vor allem in Marktwirtschaften gilt, weist Schmelzer (2005) für die DDR nach, dass starke Beziehungen genau wie schwache Beziehungen höhere Einkommensniveaus als andere Allokationswege der Arbeitsplatzvermittlung ermöglichen.

  3. 3.

    Diewald (2003, S. 215) argumentiert, dass Klassenpositionen, Status, Prestige und Einkommen Ressourcen darstellen, „die allgemein für die Wahrung von Lebenschancen und den Umgang mit Belastungen Vorteile bieten“.

  4. 4.

    Da es sich um hypothetische Situationen handelt, können diese Anteile in realen Situationen in verschiedene Richtungen abweichen: Personen können real unterstützt werden, obwohl sie nicht mit Unterstützung gerechnet haben und Personen können real nicht unterstützt werden, obwohl sie mit Unterstützung gerechnet haben.

  5. 5.

    Alternativ wurde geprüft, ob es sich hierbei um einen Kohorteneffekt handelt. Allerdings zeigt sich für die sechs Geburtskohorten (in Dekaden) eine nahezu lineare Abnahme. Zudem unterscheiden sich die drei jüngeren Kohorten nicht signifikant voneinander. Dies deutet stärker auf den erwarteten Lebensphaseneffekt als auf einen Kohorteneffekt hin.

  6. 6.

    Eine vertiefende Analyse zeigt, dass der Effekt nicht linear verläuft. Während sich Personen bis 45 Jahre nicht signifikant unterscheiden, rechnen ältere Personen mit deutlich weniger finanzieller Unterstützung. Dies deutet eher auf einen Lebensaltereffekt und nicht auf einen Kohorteneffekt hin.

  7. 7.

    Andere Definitionen schließen informelles freiwilliges Engagement für Personen außerhalb des eigenen Haushalts ein, wie beispielsweise Gartenarbeiten, Pflegedienste oder Babysitten (Bühlmann und Freitag 2007; Putnam 2000; Wilson 2000). Diese Engagementformen werden jedoch ausgeschlossen, um Konfundierungseffekte in der empirischen Analyse zu vermeiden.

  8. 8.

    Die schwache Formulierung eines möglichen Gemeinwohleffekts berücksichtigt die Kritik an der üblicherweise impliziten und ungeprüften Annahme des gemeinwohlfördernden Effekts von freiwilligem Engagement. So betont Jungbauer-Gans (2002b, S. 205), dass zwischen positiven und negativen Externalitäten des Engagements zu differenzieren ist, denn einige Organisationsformen dienen eher der Verstärkung sozial ungleich verteilter Ressourcen als der Kompensation von Defiziten.

  9. 9.

    Im Vergleich von zehn europäischen Ländern liegt Deutschland damit unter dem Durchschnitt von 27 %.

  10. 10.

    Diese Motive sind zentral für Analysen, die der generellen Frage nachgehen, welche Bevölkerungsgruppen sich eher engagieren als andere. Darüber hinaus unterscheiden sich die spezifischen Formen des Engagements in ihren jeweiligen „fokussierten“ Motiven (Corsten und Kauppert 2007).

  11. 11.

    Für einen Wandel der Motive fehlen empirische Belege. Es wird die Zunahme von hedonistischen Motiven (Spaß haben) bei gleichzeitigem Bedeutungsverlust von verpflichtenden und religiös-moralischen Motiven sowie der Stabilität von altruistischen Motiven vermutet (Anheier und Toepler 2002).

  12. 12.

    Von besonderem Vorteil ist an dieser Stelle die Untersuchung städtischer Bevölkerungen, weil das Konzept kommunaler Selbstverwaltung nicht nur Kommunen als lokale Elemente des Staates begreift, sondern auch als eine gesellschaftliche Sphäre versteht, in der das Bürgertum die Angelegenheiten des örtlichen Gemeinwesens eigenverantwortlich gestaltet (Wollmann 2002, S. 329).

  13. 13.

    Es gibt darüber so gut wie keine empirischen Befunde. Lediglich McAdam und Paulsen (1993) fanden heraus, dass nicht die Anzahl der sozialen Beziehungen, sondern nur die Beziehungen mit bürgerrechtsnahen sozialen Ressourcen Bedeutung für das Engagement in Bürgerrechtsinitiativen haben.

  14. 14.

    Untersucht man aber Einkommenseffekte auf die geleisteten Stunden freiwilligen Engagements, weisen gemischte Befunde keinen eindeutigen Effekt aus (Wilson 2000, S. 221 f.).

  15. 15.

    Gensicke weist zudem nach, dass innerhalb der Gruppe der freiwillig Engagierten mit zunehmender Anzahl der Tätigkeiten stetig die Anteile der Personen mit großem Freundes- und Bekanntenkreis, mit hohen Kreativitäts- und Engagementwerten, mit höherem Bildungsabschluss und mit höherer beruflicher Position zunehmen. So steht „[N]eben sozial-integrativen Merkmalen und Werthaltungen […] auch der soziale Status in einem engen Zusammenhang mit der Position einer Person auf der Engagement-Skala“ (Gensicke 2006, S. 13).

  16. 16.

    Dieses Argument schließt an die Diskussion um die Rolle staatlicher Institutionen an. Die Crowding-out-Hypothese postuliert eine Reduktion der Engagementbereitschaft, weil in Wohlfahrtsstaaten zunehmend Angelegenheiten der Zivilgesellschaft von staatlichen Institutionen geregelt und kontrolliert werden. Andererseits kann der Staat – oder die Stadt – eine stabile, fortschrittliche und zuverlässige Umgebung schaffen, in der eine Zivilgesellschaft entstehen und gedeihen kann (Woolcock 1998, S. 157).

  17. 17.

    Die Verteilung der freiwillig Engagierten ist mit den Daten des Freiwilligensurveys 2004 vergleichbar. Im FWS 2004 sind 36 % freiwillig engagiert, darunter 21 % in einer Gemeinschaftsaktivität, 9 % in zwei Gemeinschaftsaktivitäten und 6 % in drei und mehr Tätigkeiten (Gensicke 2006, S. 13).

  18. 18.

    Eine vertiefende Analyse zeigt, dass sich insbesondere die 26- bis 35-Jährigen signifikant weniger als andere Altersgruppen freiwillig engagieren. Dieses Ergebnis passt zur Lebensphasenerklärung, denn gerade Personen in der Rush-Hour des Lebens (Eintritt in die Erwerbstätigkeit, Familiengründung) haben am wenigsten Zeit für zusätzliche Aufgaben. Eine Erklärung über Geburtskohorten (es ist die Kohorte der 1970–1979 Geborenen) bietet sich dagegen nicht an.

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Petermann, S. (2015). Mobilisierungsbeispiele des sozialen Kapitals. In: Persönliches soziales Kapital in Stadtgesellschaften. Netzwerkforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05418-2_9

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-05418-2_9

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-05417-5

  • Online ISBN: 978-3-658-05418-2

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

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