Zusammenfassung
Unsere gebaute Umwelt besteht aus Teilen, die nach bestimmten Regeln zusammengesetzten sind: Bauteile im kleinen Bereich, Gebäudeteile im mittleren Bereich und ganze Häuser oder Stadtteile im grossen Bereich. Jedes Ganze ist wiederum Teil eines noch umfassenderen Ganzen. Zum Beispiel kann eine Schraube Teil eines Stahlträgers sein und dieser wiederum Teil eines Gebäudevordaches. Das Ganze ist jeweils mehr als die Summe aller beteiligten Teile. Um die Erscheinungsform, den Ausdruck eines Ganzen, eines Gebäudes zu verstehen und einordnen zu können, soll in drei Schritten vorgegangen werden. In einem ersten Schritt befassen wir uns mit drei Aspekte der Teile: mit ihrer sichtbaren Anzahl am Ganzen, mit ihrer Art und mit der Möglichkeit, wie die Teile untereinander geordnet sein können. Während in diesem ersten Schritt diese drei Aspekte unabhängig voneinander untersucht werden, werden in einem zweiten Schritt die möglichen Zusammenhänge je zweier dieser Aspekte untersucht: zum Beispiel in welcher Relation können Art und Anzahl Teile stehen. In einem dritten Schritt werden die möglichen Zusammenhänge aller drei Aspekte betrachtet. Die Art, wie diese drei Aspekte — Art und Anzahl Teile sowie ihre Beziehung untereinander — an einem Gebäude geregelt ist, sagt etwas aus über dessen Stil.
Beim Verbinden von Teilen muss eins plus eins mehr als zwei geben.
(Moore 1979, S. 147)
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Grütter, J.K. (2015). Teil und Ganzes. In: Grundlagen der Architektur-Wahrnehmung. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05110-5_2
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