Zusammenfassung
Nach einem Entwurf des Tessiner Architekten Ivano Gianola (geb. 1943) wurde 1979 die Casa Bernasconi in der Nähe von Chiasso errichtet. Die Gestaltung des Einfamilienhauses war in der internationalen Architekturdiskussion umstritten; so beschrieben beispielweise Kritiker in Unkenntnis der Entwurfskonzeption das Gebäude als Schachbretthaus. Tatsächlich dokumentiert die Gestaltung des Gebäudes jedoch eine äußerst subtile Verarbeitung klassischer Proportionstheorien. Für die Herleitung guter Proportionen standen in der klassischen Architektur verschiedene Themenreservoirs zur Verfügung: Mathematik, anthropometrische Maße, Musik oder Theologie. Darstellungsträger war in allen Fällen die Geometrie; mittels Geometrie wurden Proportionen und Dispositionen in der klassischen Architektur verdeutlicht. Ausgehend von Vitruvs Symmetriabegriff über den Collocatiobegriff Albertis verdeutlicht der Entwurf Gianolas im Sinne einer zeitgenössischen Rezeption den Stellenwert der Geometrie in der Gegenwartsarchitektur.
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Baulig, J. (2014). Die Casa Bernasconi in Balerna – Geometria und Proportio in der Tessiner Gegenwartsarchitektur. In: Leopold, C. (eds) Über Form und Struktur – Geometrie in Gestaltungsprozessen. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05086-3_20
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