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Gerechtigkeit als fundamentales Kriterium bei der ethischen Beurteilung globaler Wirtschafts- und Sozialpolitik in der katholischen und ökumenischen Soziallehre. Eine kurze Einführung anhand ausgewählter Texte

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Religionen - Global Player in der internationalen Politik?

Part of the book series: Politik und Religion ((PUR))

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Zusammenfassung

Vor einer Reihe von Jahren hat der Sozialphilosoph und Ethiker Otfried Höffe einen kleinen Essay mit dem Titel „Soziale Gerechtigkeit: ein Zauberwort“ überschrieben. Wegen seiner Mehrdeutigkeit und Missverständlichkeit würden, so Höffe, Sozialwissenschaftler lieber auf den Begriff verzichten. Höffe seinerseits wies darauf hin, die Wortverbindung „soziale Gerechtigkeit“ klinge selbst in den Ohren von Gerechtigkeitstheoretikern zunächst einmal recht befremdlich, enthalte doch der Begriff Gerechtigkeit seit alters das Moment des Sozialen als ein konstitutives Element, so dass die Kombination von „sozial“ und „Gerechtigkeit“ auf eine eigentlich unsinnige Verdoppelung hinauslaufe. Dennoch ist der Begriff in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen und hat sich inzwischen auch in der kirchlichen Soziallehre eingebürgert. Diese Entwicklung dürfte weder unsinnig noch zufällig sein.

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Notes

  1. 1.

    Es ist vielleicht nicht überflüssig, darauf hinzuweisen, dass der Begriff der Natur im Naturrecht zu unterscheiden ist vom Begriff der Natur in der Naturwissenschaft. Er gehört ursprünglich in die Tradition einer Substanzontologie, die aus einer Reihe von Gründen in die Krise geraten ist. Heute muss die Rede von der „Natur“ bzw. vom „Wesen“ des Menschen vermittelt werden mit der biologischen Anthropologie und der Kulturanthropologie. Die katholische Theologie meint jedoch, auf sie nicht verzichten zu dürfen, schlägt aber philosophisch andere Wege zur Begründung ein als die Tradition. Im Zentrum steht dabei die Idee der Menschenwürde.

  2. 2.

    Das Dokument ist enthalten in: KAB (2007). Dieser Band umfasst die wichtigsten Texte von 1891 bis 1991.

  3. 3.

    Da die ursprüngliche Veröffentlichung der Texte nicht mehr greifbar ist, sei hier auf die Ausgabe der EKD verwiesen, erschienen in der Reihe EKD-Texte Nr. 38.

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Stobbe, HG. (2014). Gerechtigkeit als fundamentales Kriterium bei der ethischen Beurteilung globaler Wirtschafts- und Sozialpolitik in der katholischen und ökumenischen Soziallehre. Eine kurze Einführung anhand ausgewählter Texte. In: Werkner, IJ., Hidalgo, O. (eds) Religionen - Global Player in der internationalen Politik?. Politik und Religion. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04940-9_10

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