Einführung

Zusammenfassung

Nicht erst seit dem 11. September 2001 lässt sich in westeuropäischen Gesellschaften eine zunehmende Sichtbarkeit des Islams mit daran geknüpften Auseinandersetzungen, die von der Mikroebene der Lebenswelt bis hin zu makrostrukturellen Konfliktkonstellationen reichen, beobachten. Bereits Ende der 90er Jahre beschreibt Baumann (1999) die gesamtgesellschaftliche Dimension zunächst räumlich begrenzter Auseinandersetzungen um muslimische Symbole und Praktiken – so dem Muezzinruf – im öffentlichen Raum und resümiert, dass „lokale und im Hinblick auf den umstrittenen Gegenstand begrenzte gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen um religiöse Verhaltensweisen eine emotionale und politische Aufladung erfahren, die verwundert. Vorgänge von bestenfalls lokalem Kolorit geraten in nationale Schlagzeilen. Sie werden mitunter gar als Angriff auf die bestehende Gesellschaftsordnung, deren verfasste Werte und das nationale Selbst- und Identitätsbild interpretiert und generalisiert“ (Baumann 1999, S. 194f.).