„Heimat mit Haut und Haaren?“ Ein Sehnsuchtsbegriff gegen die Heimatlosigkeit der Moderne

Zusammenfassung

Wenn man die Dimension des Begriffes oder sollte man lieber sagen: des Assoziationsraumes von „Heimat“ behandelt, kann man auch von den Fragestellungen und Thesen der Philosophischen Anthropologie ausgehen und zuerst an Helmuth Plessners Werk denken. Sein Beitrag zu diesem Denkansatz entwickelte sich aus seiner Analyse der unterschiedlichen menschlichen Sinne und über eine kritische Auseinandersetzung im Jahre 1924 mit den am Beginn des 20. Jahrhunderts weitverbreiteten Gemeinschaftsideologien von links und rechts. Vier Jahre später legte er dann – in einer gewissen Konkurrenz zu Max Schelers Erstentwurf einer genuin philosophischen Reaktion auf die moderne Biologie – seine eigene „Einleitung in die philosophischen Anthropologie“ unter dem Titel „Die Stufen des Organischen und der Mensch“ vor, in dem er von einer Phänomenologie unterschiedlicher Lebensformen ausging.