Zusammenfassung
„Wer früher stirbt, ist länger tot…“ – so der Titel eines komödiantischen Filmchens heimischer Produktion. Da tot gemeinhin nicht als begehrenswerter Zustand gilt, scheint es nur vernünftig, den Todeszeitpunkt möglichst lange hinauszuschieben. Nun ist es nicht nur ein kluger Bibelspruch, sondern auch empirisch gewiss, dass alles seine Zeit hat, das Leben und das Sterben. Die Frage ist nur, was danach kommt. Tot sein heißt, um auf den eingangs zitierten Spruch zurückzukommen, nicht mehr unter den Lebenden zu weilen. Hier handelt es sich um eine biologische Tatsache. Die Vorstellung vom Danach gehört in den Bereich des Glaubens. Das Leben lässt sich auf dem Zeitstrahl beschreiben und kann insofern exakt bestimmt werden. Über das, was im Leben des Menschen geschieht, lässt sich einiges in Erfahrung bringen, noch viel mehr über die kollektiven Lebensformen in Gesellschaften und Staaten. Darüber freilich, ob hinter der Todesgrenze überhaupt etwas ist, kann nur spekuliert werden. Diese Spekulation als solche ist aber, besonders dann, wenn sie öffentlich und rituell stattfindet, eine soziale Tatsache.
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Hartmann, J. (2014). Einleitung. In: Religion in der Politik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04732-0_1
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