Zusammenfassung
Wenn man wie ich als Vorstandsvorsitzender über Jahrzehnte einen privaten Krankenhauskonzern geführt hat und diesen nun als Aufsichtsratschef begleitet, ist man immer wieder Kritik ausgesetzt. Gern wird man hoppla hopp und unbesehen in einen Topf mit irgendwelchen Finanzinvestoren oder Hedgefonds-Managern geworfen, die vor allem mit Fremdkapital in Unternehmungen investieren, um sich schon nach wenigen Jahren wieder mit einer möglichst hohen Rendite zu verabschieden. So werde dann auch ich als Branchenvertreter der Krankenhäuser in privater Trägerschaft manchmal als Figur angesehen, deren moralische Integrität angezweifelt wird. Ich werde dann zum Beispiel gefragt, wo denn unsere „ethischen Grenzen“ lägen, wo wir doch im System der Fallpauschalen umso mehr verdienten, je kürzer Patienten in unseren Krankenhäusern liegen? Erstaunlich ist das schon deshalb, weil man Oberärzte, Pflegedienstleiter oder Mitarbeiter in unseren Krankenhausküchen und -wäschereien wohl nie nach ihren „ethischen Grenzen“ fragen würde, obwohl doch auch sie ihren Beruf unter anderem deshalb ausüben, weil sie Geld verdienen wollen. Gleiches gilt übrigens für niedergelassene freiberuflich tätige Ärzte.
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Münch, E., Scheytt, S. (2014). Schöpferische Zerstörung. In: Netzwerkmedizin. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04457-2_2
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