Zusammenfassung
Eine erste Bedingung dafür, dass es durch mediale und politische Diskurse gelingen kann, unspezifische Ängste in Richtung auf bestimmte Bedrohungsszenarien in eine vermeintlich bearbeitbare Furcht zu transformieren, ist zunächst in der Entdifferenzierung der Problemwahrnehmung zu sehen. Konkrete Befürchtungen – etwa vor drohender Arbeitslosigkeit – müssen erst in eine unbestimmte Angst verwandelt werden, bevor sie – als Kriminalitätsfurcht, als Furcht vor terroristischen Bedrohungen oder ähnliches – diskursiv respezifiziert werden können. D. h.: Die Entstehung sozialer Gefühlslagen ist ein mehrstufiger Prozess, in dem politische Diskurse und die Massenmedien von zentraler Bedeutung sind: Sie erzeugen Vorstellungen davon, was bedrohlich ist, indem Entwicklungen dramatisiert oder entdramatisiert werden, bestimmte soziale Gruppen die in die Position des bedrohlichen Feindes eingerückt werden, andere dagegen nicht.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Eine soziale Funktion von Talkshows ist entsprechend darin zu sehen, dass hier dem Publikum Experten und Expertinnen vorgeführt werden, die jeweilige Realitätsannahmen validieren oder bezweifeln und so zur Erzeugung eines Common Sense beitragen.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2014 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Scherr, A. (2014). Erfolgsbedingungen von Sicherheitsdiskursen. In: Kriminalität, innere Sicherheit und soziale Unsicherheit. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04383-4_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-04383-4_4
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-04382-7
Online ISBN: 978-3-658-04383-4
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)