Zusammenfassung
Konzepte fallorientierter Lehrer_innenbildung zielen auf Fähigkeiten des Interpretierens und Reflektierens von pädagogischem Handeln (vgl. Idel/Schütz i. d. B.; Meier i. d. B.; Meseth i. d. B.; Beck et al. 2000, Helsper 20m, Ohlhaver/ Wernet 1999; Reh/Rabenstein 2005). Sie machen Fälle aus der (Schul-) Praxis in unterschiedlicher Weise zum Gegenstand der Analyse. Dies scheint auf den ersten Blick auch den Studierenden mit ihrer häufig artikulierten Forderung nach mehr Praxisbezug im Studium entgegenzukommen. Doch: Was ist der „Fall“ für Studierende? Meinen Lehrende und Studierende dasselbe, wenn sie von „Fällen“ sprechen? Im Folgenden wird die These vertreten, dass dem nicht unbedingt so ist. Dazu werden Ergebnisse einer Untersuchung zum Praxisbezug des Lehramtsstudiums aus der Perspektive von Studierenden vorgestellt (1). Darin spielt der Umgang mit „Fällen“ eine prominente Rolle – allerdings eine, die sich von den Konzepten fallorientierter Lehrer_innenbildung durchaus abhebt. Es ist zu rekonstruieren, was der „Fall“ für die befragten Studierenden ist (2). Damit ist es möglich, spezifische Voraussetzungen und Potentiale von Fallarbeit in der universitären Lehrer_innenbildung, auch vor dem Hintergrund der Auffassungen und Erwartungen ihrer Adressat_innen, sichtbar zu machen (3) (Kapitel 5).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Beck, C./ Helsper, W./ Heuer, B./ Stelmaszyk, B., Ullrich, H. (2000) Fallarbeit in der universitären LehrerInnenbildung. Professionalisierung durch fallrekonstruktive Seminare? Eine Evaluation. Opladen: Leske+Budrich.
Hedtke, R. (2000) Das unstillbare Verlangen nach Praxisbezug. Zum Theorie-Praxis-Problem der Lehrerbildung am Exempel Schulpraktischer Studien. In: Schlösser, H. J. (Hrsg.): Berufsorientierung und Arbeitsmarkt. Bergisch Gladbach: Hobein, S. 67–91.
Helsper, W. (2000) Zum systematichen Stellenwert der Fallrekonstruktion in der universitären LehrerInnenbildung. In: Beck, C./Helsper, W./Heuer, B./Stelmaszyk, B., Ullrich, H. (2000) Fallarbeit in der universitären LehrerInnenbildung. Professionalisierung durch fallrekonstruktive Seminare? Eine Evaluation. Opladen: Leske & Budrich, S. 29–50.
Helsper, W. (2001) Praxis und Reflexion. Die Notwendigkeit einer „doppelten Professionalisierung“ des Lehrers. In: Journal für Lehrerinnen- und Lehrerbildung 3, S. 7–15.
Kolbe, F.-U. (2004) Verhältnis von Wissen und Handeln. In: Blömeke, S., Reinhold, P., Tulodziecki, G., Wildt, J. (Hrsg.): Handbuch Lehrerbildung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, S. 207–232.
Ohlhaver, F./ Wernet, A. (1999) Schulforschung – Fallanalyse – Lehrerbildung. Opladen: Leske+Budrich.
Reh, S./ Rabenstein, K. (2005) „Fälle“ in der Lehrerausbildung. Schwierigkeiten und Grenzen ihres Einsatzes. In: Journal für Lehrerinnen- und Lehrerbildung 4, S. 47–54.
Strauss, A./ Corbin, J. (1996) Grounded Theory: Grundlagen Qualitativer Sozialforschung. Weinheim: Beltz.
Thon, C. (2014) Theorie und Praxis in der universitären Lehre: Empirische Rekonstruktionen studentischer Verhältnisbestimmungen. In: Unterkofler, U., Oestreicher, E. (Hrsg.): Theorie-Praxis-Bezüge in professionellen Feldern. Wissensentwicklung und –verwendung als Herausforderung. Opladen: Budrich UniPress, S. 219–236.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2016 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Thon, C. (2016). Das Fenster zur Praxis. In: Hummrich, M., Hebenstreit, A., Hinrichsen, M., Meier, M. (eds) Was ist der Fall? . Rekonstruktive Bildungsforschung, vol 2. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04340-7_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-04340-7_5
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-04339-1
Online ISBN: 978-3-658-04340-7
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)