Zusammenfassung
Die Lebensphase Jugend ist in den letzten Jahrzenten ein bedeutender und zeitlich ausgedehnter Lebensbereich in der menschlichen Biographie geworden. Jugendliche sollen in einer demokratischen und offenen Gesellschaft die Möglichkeit bekommen, sich ohne soziale Vorgaben und Einschränkungen zu entfalten. Sie brauchen Experimentier- und Erfahrungsräume, um vollwertige und selbstständige Mitglieder der Gesellschaft werden zu können. Die Jugend ist ein Lebensabschnitt mit eigenen Entwicklungsaufgaben, Strukturen und Handlungsbezügen. Die Entwicklung der Jugendphase als eigenständige Lebensphase hängt vor allem mit der Bildungsexpansion der letzten Jahrzehnte zusammen. Durch die Notwendigkeit einer immer länger werdenden Ausbildungszeit ist die Jugendphase zu einer Art Moratorium geworden, in dem sich die Jugendlichen auf das Erwachsenenleben vorbereiten (vgl. Hurrelmann, 2008, S.13ff). Mit der Ausweitung des Bildungssystems ist es gleichzeitig zu einer Bedeutungszunahme der Freizeit- und Konsumwelt innerhalb der Jugend gekommen. Diese Gegenwelt zur Schule bietet Jugendlichen eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Rollen- und Identitätsfindung. Anders als im Bildungsbereich können die Jugendlichen im Freizeitbereich autonom agieren, Grenzen austesten, Verantwortung für sich selbst und andere übernehmen und verschiedene gesellschaftliche Rollen ausprobieren. Orientierungspunkte bieten in diesem Lebensbereich vor allem Gleichaltrige (vgl. ebd.).
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Wehmeyer, K. (2013). Die Lebensphase Jugend zwischen Bildung, Freizeit und Identitätsfindung. In: Aneignung von Sozial-Raum in Kleinstädten. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04278-3_3
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