Raumaneignung auf dem Land

Zusammenfassung

Die meisten Konzepte zur Veränderung von Raumvorstellungen und den sich damit veränderten Raumaneignungsmöglichkeiten beziehen sich auf größere Städte. Auch die Forschung zum Raumaneignungsverhalten von Jugendlichen erstreckt sich vorwiegend auf Kontexte in Großstädten wie z.B. Hannover (siehe Wüstenrot Stiftung oder Zeiher und Zeiher) Doch wie sehen die Entwicklungen des öffentlichen Raums in Kleinstädten oder in Dörfern aus? Finden dort andere Prozesse als in großen Städten statt? Hat sich im ländlichen Raum der Sozialraum in dem Maße und in dieselbe Richtung entwickelt wie in großen Städten, wie z.B. Dortmund? Welche Möglichkeiten bieten Kleinstädte bzw. Großstädte für jugendliches Raumaneignungsverhalten? Bestehen Unterschiede die sich durch verschiedene Stadtstrukturen erklären lassen? Eine These dieser Arbeit ist, dass die spezifischen Strukturen, die in Kleinstädten zu finden sind, Jugendlichen andere und günstigere Raumaneigungsmöglichkeiten bieten. Um diese These zu untermauern, werden im Folgenden Aneignungsmöglichkeiten öffentlicher Räume und Sozialraumstrukturen von Klein- und Großstädten gegenübergestellt. Für diesen Vergleich wird die Auswertung der ethnographischen Begehung der öffentlichen Räume in Vlotho genutzt, sowie Experteninterviews mit Sozialpädagogen aus Löhne und Dortmund analysiert.