Zusammenfassung
Rückblickend auf (mindestens) 100 Jahre kann vom weit vorausdeutenden Konzept der Gestaltpsychologie mit Recht behauptet werden: Es hat sich bewährt – als Überwindung der Sackgasse des Behaviorismus in der Psychologie und als Anstoß für die Entwicklung einer kognitiven Gegenposition, der es um ein angemesseneres und würdevolleres Menschenbild ging. Die Gestaltpsychologie ist über Lewins beinahe unheimliche Aktivitäten im Feld von Arbeitsplatzuntersuchung, Gruppenpsychologie, (Sub-)Kulturanalyse, Werbeforschung, Unternehmensberatung ganz in Wertheimers Sinne zur praktischen Bewährung in der Beantwortung konkreter privatwirtschaftlicher wie öffentlicher Anliegen getrieben worden. Gestaltpsychologie ist in der Praxis weit verbreitet: als Angewandte Psychologie, als Wirtschaftspsychologie, als Psychotherapie (vgl. Fitzek und Sichler 2005). Die internationale „Gesellschaft für Gestalttheorie und ihre Anwendungen“ (GTA) hütet nicht nur das Erbe der (Berliner) Gestalttheorie, sie pflegt auch Verbindungen zu weiteren psychologischen und nicht-psychologischen Gestalt-Traditionen. Sie verbreitet das Journal „Gestalt Theory“ in deutscher und englischer Sprache und veranstaltet internationale Tagungen in regelmäßiger Folge. Außer den bereits erwähnten sozial- und kulturpsychologischen Ausbaurichtungen und der gestalttheoretischen Psychotherapie ist eine gerade in den letzten Jahren beachtenswerte Vielfalt von Anwendungen zu nennen, die zur erneuten Publikation von Grundlagenwerken (Duncker 2008; Koffka 2008; Metzger 2009; Lewin 2009, 2012) wie auch zu neu zusammen gestellten Übersichtswerken (z. B. Metz-Göckel 2008, 2011) geführt hat.
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Fitzek, H. (2014). Brüche und Kontinuitäten: Gestaltkonzepte im disziplinären und transdisziplinären Diskurs. In: Gestaltpsychologie kompakt. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04276-9_6
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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