Biographien in Diskursen – Diskurse in Biographien

Zusammenfassung

Im folgenden Kapitel soll auf die fruchtbare Verbindung der diskurstheoretischen mit der biographietheoretischen Perspektive eingegangen werden, allerdings nicht mit dem Ziel, die in den letzten Jahren geführte methodologische Diskussion nachzuzeichnen (vgl. dazu Keller 2008; 2004; Keller et al. 2001; Bührmann/Schneider 2008), sondern um meine Fragestellung und empirische Forschung in die theoretische Verbindung beider Perspektiven einzubetten. Damit werden jene Überlegungen expliziert, die ein Modell der sozialen Wirklichkeit entwerfen, das auch eine Perspektive darauf vorstellig werden lässt, wie die soziale Wirklichkeit „prinzipiell erforschbar ist und wie nicht“ (Diaz-Bone 2005, Abs. 5). Da eine Verbindung beider Perspektiven erst seit einigen Jahren diskutiert wird, beschränkt sich die Auseinandersetzung auf die wenigen Autor/innen, die neben methodologischen Überlegungen vor allem auch empirische Untersuchungen vorlegten. Alle Arbeiten verbindet ein Moment, das auch auf den Gewinn verweist, wenn beide Perspektiven miteinander verbunden werden und den Blick auf den Untersuchungsgegenstand strukturieren: Die Hereinnahme subjektiver Aneignungsformen von Diskursen über biographische Strukturen; also die Frage, wie in diskursiven Regimen subjektiver Sinn produziert und angeeignet wird.