Rahmenbedingungen: Governancewandel und Organisationswerdung der Hochschulen

Zusammenfassung

Während des letzten Jahrzehnts durchlief das Hochschulwesen in Deutschland durch die Einführung von an ‚New Public Management‘ orientierten Steuerungsmechanismen einen Wandel der Governance-Strukturen (vgl. Kehm/Lanzendorf 2007; Lange/Schimank 2007). Durch den sukzessiven Rückzug des Staates aus der Detailsteuerung der Hochschulen hin zu einer mehr supervisorischen Rolle ist die institutionelle Autonomie in Hinblick auf Budgetierung sowie Personal- und Organisationsentwicklung erweitert worden (vgl. Lange/Schimank 2007: 524ff.). Dieses führte dazu, dass die Hochschulen interne, zum Teil an betriebswirtschaftlichen Managementinstrumenten angelehnte Steuerungs- und Managementsysteme etablierten. Gleichzeitig wurden und werden die Hochschulen mit einer Vielzahl von neuen Anforderungen und Erwartungen konfrontiert, beispielsweise der Internationalisierung und zunehmenden Wettbewerbsorientierung der Bildungs- und Forschungsmärkte, der Inklusion von breiten und heterogeneren Bevölkerungsschichten sowie der Anforderungen an die Hochschulen, aktiv zum volkswirtschaftlichen Wachstum beizutragen, unter anderem durch eine Betätigung in der wissenschaftlichen Weiterbildung oder im Technologietransfer (also die sogenannte ‚Dritte Mission‘ der Hochschulen) (vgl. Dill/Sporn 1995; Meyer/Schofer 2007; Etzkowitz/Leydesdorff 1997).