1 Einführung

Der vorliegende Beitrag bezieht sich auf das A-Coaching, dem die Herausgeber dieses Sammelbandes den Titel „Vor einem großen Schritt nach vorn“ gegeben haben. Ziel der Analyse ist es, auf der Grundlage von Interviews, die zeitnah zu den drei Coachingsitzungen mit dem Klienten und dem Coach geführt wurden, die Wahrnehmungsperspektiven, Deutungen und Bewertungen des Klienten und des Coachs zu erfassen und vergleichend zu analysieren. Insbesondere geht es dabei darum, einen genaueren Blick auf die Prozesse im Coaching zu werfen. Coachingforschung hat sich bisher vorwiegend mit Wirkungen von Coaching beschäftigt. Deshalb ist es umso wichtiger, den Weg, respektive den Prozess im Coaching in den Fokus der Betrachtung zu stellen. Coaching als komplexer Prozess kann dabei als phasenorientierter Problemlösungsprozess betrachtet werden. Alle Beratungsformen folgen mehr oder weniger einem solchen Phasenschema (vgl. D’Amelio 2010; König und Volmer 2012; Lippitt und Lippitt 2006; Schiersmann und Thiel 2012; Thiel 2003).

Coaching hat das Lösen subjektiv bedeutsamer Probleme zum Ziel. Hierbei handelt es sich im Sinne der theoretisch und empirisch fundierten Problemlöse- und Denkpsychologie (Dörner 1992, 1994) um komplexe Probleme, zu deren Lösung ein entsprechendes Phasenkonzept zugrunde gelegt wird. Auf ein Coachinganliegen übertragen kann sich ein solches komplexes Problem z. B. darin zeigen, dass ein Klient die Führung eines neuen Teams übernimmt, was für ihn ein Feld mit neuen und unbekannten Variablen bedeutet, die zudem zueinander in Beziehung und Abhängigkeit stehen und in der Regel in einen Organisationskontext eingebunden sind. Für ein solches Anliegen kann ein Klient Unterstützung in Form von Coaching suchen. Die Orientierung an den Phasen eines Problemlösungsprozesses bietet eine Art Leitfaden für das jeweilige Coaching. Damit kann der Weg zur Lösung eines Problems transparenter gemacht und somit Komplexität reduziert werden. Problemlösungsmodelle (vgl. auch Putz-Osterloh 1983, 1994) ermöglichen durch ein prozedurales Handlungswissen den Umgang mit komplexen Problemen. Diese Modelle gehen von einem unerwünschten Problemzustand als Anfangssituation aus, der durch eine Abweichung zwischen Ist-Zustand und einem angestrebten Soll-Zustand, bzw. einer gewünschten Veränderung charakterisiert ist (Dörner 1992; Funke 2003). Das heißt aber nicht, dass der Weg zum Ziel ein rein linearer ist. So können einzelne Schritte des Problemlöseprozesses wiederholt und neu definiert werden. Auf der Wegstrecke vom Ist zum Soll können unterschiedliche Methoden und Interventionen im Coaching zum Einsatz kommen.

Ein strukturierter Coachingprozesses kann in Anlehnung an vier- bis zu achtgliedrige phasenorientierte Problemlösungsmodelle beispielhaft wie in Abb. 1 dargestellt aussehen (vgl. D’Amelio 2010; Dörner 1992; König und Volmer 2012; Schiersmann und Thiel 2012).

Abb. 1
figure 1

Problemlösungsprozess im Coaching

An diesen Phasen bzw. Prozessschritten orientieren sich auch die drei Coachinggespräche, auf die sich die anschließenden Interviews mit Klient und Coach beziehen. Wobei hier einzuschränken ist, dass der erste Schritt zur Vorabklärung des Coachinganliegens bereits vor dem ersten Telefoncoaching stattfand. So konnte im ersten Coachinggespräch direkt daran angeknüpft werden. Was den letzten Schritt zur Evaluation und zum Transfer im Problemlösungsprozess angeht, wird dieser in diesem Beitrag nur einschränkend betrachtet, indem in den Interviews nach der Zufriedenheit mit den Coachinggesprächen gefragt wird. Eine weitergehende Untersuchung des Erfolgs und Transfers erfolgt separat im Rahmen eines Forschungsprojektes, in das dieser Coachingfall eingebunden ist. Weiterhin sind die Prozessschritte der Coachinggespräche, an denen sich die Interviewstruktur orientiert, in Teilen feingliedriger und etwas modifiziert gestaltet (siehe dazu Grafiken 3 und 4).

In einem gemeinsamen kommunikativen Problemlösungsprozess der Coachingsitzungen werden in den einzelnen Phasen Wissen und Erkenntnisse auf Klienten- und Coachseite generiert. Für eine gemeinsame Problemperspektive zwischen Coach und Klient ist als Voraussetzung eine „partielle Kongruenz“ in der Kommunikation anzunehmen (vgl. Dewe und Schwarz 2013). Was nicht heißt, dass Coach- und Klientenperspektive sich komplett decken müssen. Es kann in den einzelnen Phasen zu einem Konsens oder einem Dissens kommen, was die Generierung des jeweiligen phasenspezifischen Wissens und der jeweiligen Erkenntnis bei Klient und Coach betrifft. So besteht neben einem geteilten Wissen und einer geteilten Erkenntnis auch immer die Möglichkeit von divergierenden Perspektiven sowie Möglichkeiten des Missverstehens oder des Aneinander-vorbei-Redens (vgl. Busse et al. 2013; Graf und Aksu 2013). Das Erkenntnisinteresse dieses Beitrags liegt darin, entlang der prozessualen Orientierung der drei Coachinggespräche auf Basis der durchgeführten Interviews zu analysieren, inwieweit und an welchen Stellen sich die Perspektiven von Klient und Coach decken und wo nicht. Bezugnehmend auf die einzelnen Schritte im Problemlösungsprozess werden in einem kommunikativen und phasenweisen Prozess zwischen Coach und Klient Wissen und Erkenntnisse generiert, die jeweils zu Konsens oder Dissens führen können (vgl. Busse et al. 2013). In den Interviews werden die Perspektiven von Klient und Coach zu den einzelnen Phasen des Coachinggespräches rekonstruiert. Daraus lassen sich folgende Forschungsfragen ableiten:

  1. 1.

    Inwieweit unterscheiden sich die in den Interviews rekonstruierten Klienten- und Coachperspektiven zu den einzelnen Prozessschritten der drei Coachinggespräche?

  2. 2.

    Inwieweit decken sich die in den Interviews rekonstruierten Klienten- und Coach-perspektiven zu den einzelnen Prozessschritten der drei Coachinggespräche?

Weiterhin geht es darum, inwieweit es beim Klienten im Prozess der einzelnen Coachingsitzungen zu einer Erkenntnis im Sinne von Veränderung kommt. Gemeint ist damit, dass Wissen „[…] nicht einfach zu Erkenntnis und Einsicht als Basis besseren Handelns“ führt, sondern „[…] zunächst einen Prozess dorthin, von einem Zustand relativer Un-Gewissheit zu relativer Gewissheit, der als Lernen durchschritten wird“ anregt (vgl. Busse 2009 zitiert in Busse et al. 2013, S. 23). Daraus ergeben sich die folgenden zwei weiteren Forschungsfragen:

  1. 3.

    Inwieweit sehen Coach und Klient eine gemeinsame zentrale Erkenntnis auf Seiten des Klienten in den einzelnen Coachinggesprächen?

  2. 4.

    Inwieweit differieren die Perspektive von Klient und Coach hinsichtlich einer zentralen Erkenntnis auf Seiten des Klienten?

Im Sinne der Wirkung, respektive Ergebnisqualität von Coaching (vgl. Ely et al. 2010; Greif 2013; Heß und Roth 2001) kann schließlich die Frage gestellt werden, wie zufrieden Klient und Coach jeweils mit dem Prozess der einzelnen Coachingsitzungen und dem gesamten Coaching sind. Entsprechend lauten die beiden nächsten Forschungsfragen:

  1. 5.

    Wie fällt die Zufriedenheit jeweils nach den einzelnen drei Coachinggesprächen bei Klient und Coach aus? Decken sich die einzelnen Bewertungen diesbezüglich oder nicht?

  2. 6.

    Wie fällt die Zufriedenheit mit dem gesamten Coaching jeweils aus? Decken sich die Bewertungen diesbezüglich oder nicht?

Das Untersuchungsdesign gestaltet sich wie in Abb. 2.

Abb. 2
figure 2

Untersuchungsdesign

Das methodische Vorgehen folgt einem qualitativ-integrativen Ansatz. Einerseits geht es um die Rekonstruktion der Perspektiven von Klient und Coach auf rein deskriptiver Basis, andererseits werden von der Autorin erste Interpretationen vorgenommen, was mögliche Erklärungen zu Konsens und Dissens der Perspektiven von Klient und Coach betrifft. Insgesamt handelt es sich um einen entdeckenden und heuristisch offenen Forschungsprozess an einem konkreten Fallbeispiel (vgl. Kleining 2010).

Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf die Transkripte der drei Interviews mit dem Klienten des A-Coachings und dem Coach, die nach der ersten, zweiten und dritten Coachingsitzung jeweils getrennt voneinander durchgeführt wurden.

Bei den Interviews handelt es sich um problemzentrierte Interviews (Witzel 1989, 1996), die sich hinsichtlich der Reihenfolge der Interviewfragen am jeweiligen Prozess der einzelnen Coachinggespräche orientieren. Die einzelnen Fragen zu den jeweiligen Phasen im Coachingprozess wurden bewusst offen gestellt, um die jeweilige Perspektive des Interviewten uneingeschränkt aufnehmen zu können. Weiterhin wurde zu Beginn der Interviews nach besonders relevanten Aspekten bezogen auf das jeweilige Coachinggespräch gefragt. Abschließend wurden eine Frage nach der wichtigsten persönlichen Erkenntnis des Klienten und eine nach der Zufriedenheit mit dem jeweiligen Coachinggespräch gestellt. Im dritten Interview wurde ergänzend eine Frage nach der Gesamtzufriedenheit mit dem gesamten Coaching gestellt.

Im Folgenden werden die Perspektiven von Coach und Klient zu den Coachingsitzungen eins bis drei jeweils gegenüber gestellt. Vorab wird jeweils die Fragenstruktur der Interviews beschrieben.

Zur inhaltlichen Einordnung für den Leser erfolgt vor jeder Rekonstruktion der drei Coachingsitzungen eine kurze Zusammenfassung des jeweils vorab stattgefunden Coachinggespräches, auf das sich die Interviews mit Klient und Coach beziehen. Die Quelle dieser internetbasierten Telefoncoachings sind jeweils die Audiodokumente der Coachingsitzungen sowie die Screenshots aus dem webbasierten Coachingprogramm. Bei den Zusammenfassungen handelt es sich um Beschreibungen der Autorin, die damit einer gewissen Subjektivität nicht entbehren können. Es wurde darauf geachtet, eigene Interpretationen in diesen Zusammenfassungen weitestgehend zu vermeiden.

2 Gegenüberstellung der Rekonstruktionen von Klient und Coach zur ersten Coachingsitzung

2.1 Zusammenfassung zur ersten Coachingsitzung

Der Klient ist Teil eines Leitungsteams von drei Personen in einer Bildungseinrichtung. In naher Zukunft steht die Nachfolge der Kollegen an, die bald altersbedingt ausscheiden werden. Hierzu möchte er einerseits seine Rolle gegenüber den jetzigen Studienleitern finden und andererseits die Übergangsphase zur Nachfolgeplanung mitgestalten. Als Ergebnisziel formuliert der Klient entsprechend: „Ich will die Übergangsphase aktiv und initiativ gestalten. Dazu muss ich meine Rolle gegenüber den jetzigen Studienleitern finden und in Abstimmung mit ihnen das Vorgehen und die Kriterien für eine Nachfolgeplanung festlegen.“ Er weiß noch nicht, ob er zukünftig die Vorgesetztenposition selbst einnehmen möchte. Der Klient möchte zunächst sein Auftreten gegenüber den beiden älteren Kollegen, die er mit großem Respekt betrachtet, verändern. Im Verlauf des Gespräches stellt sich heraus, dass der Klient ein Problem im Umgang mit Autoritäten in dem Sinne hat, dass er sich selbst eher als Lehrling beschreibt und die beiden Kollegen mit ihrer Erfahrung über sich selbst stellt. Hier liegen die bremsenden Kräfte verborgen, die ihn daran hindern, seine eigenen Fähigkeiten und Ressourcen entsprechend einsetzen zu können. Als Lern- und Entwicklungsziel formuliert er: „Meine Fähigkeiten im Umgang mit Autoritäten verbessern. Souverän auftreten.“ Um den bremsenden Kräften entgegen zu treten, schlägt der Coach dem Klienten zum Ende des ersten Coachinggespräches eine mentale Übung (imaginatives Gespräch mit seinen beiden Vorgesetzten) vor, die der Klient in den Wochen bis zur zweiten Coachingsitzung durchführen solle, mit der Zielsetzung so zu einem besseren Umgang mit den Autoritäten zu gelangen.

Das erste Interview gestaltet sich in seiner Struktur und den Fragen, die gestellt wurden, wie folgt:

  1. 1.

    Allgemeine Frage nach besonderen Aspekten auf das gesamte erste Gespräch bezogen.

  2. 2.

    Anschließend jeweils eine Frage dazu, wie die einzelnen Prozessschritte im Coachinggespräch wahrgenommen wurden. Die Prozessschritte im ersten Coachinggespräch können den folgenden Schritten eines Problemlösungsprozesses zugeordnet werden: Zielklärung und -konkretisierung (Schritt 2), Definition der Umsetzungsschritte zur Zielerreichung (Schritt 3), Identifikation von Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten (Schritt 4). Diese stellen sich im ersten Coachinggespräch im Einzelnen etwas modifiziert und feingliedriger wie folgt dar: Klärung des Ergebnisziels und Konkretisierung der Hauptschritte, Klärung und Konkretisierung des Lern- und Entwicklungsziels, Identifikation der Fähigkeiten und Ressourcen, Festlegung der nächsten zielführenden Schritte sowie Unterstützungsmöglichkeiten für die nächsten zielführenden Schritte.

  3. 3.

    Im Anschluss wurde nach einer besonderen persönlichen Erkenntnis im ersten Coachinggespräch gefragt.

  4. 4.

    Abschließend wurde eine Frage nach der Zufriedenheit mit dem Prozess der ersten Coachingsitzung auf einer Skala von 0 bis 10 (überhaupt nicht zufrieden bis maximal zufrieden) gestellt.

2.2 Besonders wichtige Aspekte im gesamten ersten Coachinggespräch

Das Interview mit dem Klienten zur ersten Coachingsitzung startet entsprechend mit der Frage, ob es in der vergangenen Coachingsitzung auf das gesamte Gespräch bezogen besonders wichtige Aspekte gegeben habe, die in Erinnerung geblieben seien.

Der Klient erläutert dazu, dass in dem ersten Coachinggespräch aus seiner Perspektive ein Entwicklungsprozess stattgefunden habe. Zunächst sei es ein „Abtasten“ gewesen, und als es um die Weiterentwicklung seiner Fähigkeiten und Ressourcen gegangen sei, da sei „[…] so etwas anderes passiert, dort ist der Prozess intensiviert worden“. Auf die Rückfrage der Interviewerin, ob er dies noch mal etwas genauer erläutern könne und was dies genau ausgemacht habe, fasst der Klient zusammen:

Dort hatte ich den Eindruck, dass der Coach wirklich in den Prozess eingestiegen ist. Am Anfang hatte ich den Eindruck, das ist so ein Abspulen, jetzt kommt die nächste Frage, […] und dort gab es so eine Art echten Prozess.

Hier wird deutlich, dass es für den Klienten bei dem Prozessschritt zur Identifikation der eigenen Ressourcen und Fähigkeiten einen entscheidenden Moment im Coachinggespräch gab. An dieser Stelle fand für ihn eine Art Umschwung statt, der ihm entsprechend in Erinnerung geblieben ist.

Der Coach bezieht seine Antwort auf die Frage nach einem besonderen Aspekt in dem ersten Coachinggespräch auf den Klienten selbst. Er beschreibt dies wie folgt:

Das habe ich selten erlebt. Jemand, der offensichtlich schon viel über sich nachgedacht hat und eine ganz hohe psychische Reife […], aber trotzdem noch ein ganz nicht unerhebliches Problem hat.

Im Vergleich zur Klientensicht zeigt sich hier, dass der Coach aus der Metaebene zur psychologischen Situation des Klienten antwortet. Er stellt die Problematik und insbesondere die Diskrepanz, in der sich der Klient befindet, als besonderen Aspekt, der ihm in diesem Gespräch in Erinnerung geblieben ist, heraus. Wohingegen dem Klienten der Moment im Coachinggespräch in Erinnerung geblieben ist, bei dem er – so ist zu vermuten – emotional angesprochen wurde und der für ihn persönlich eine zentrale Bedeutung hatte. Dieser Aspekt wird im Verlauf des Interviews nochmals Erwähnung finden (siehe dazu 1.4 „Identifikation der Fähigkeiten und Ressourcen“).

Im Folgenden (Abschn. 2.2 bis 2.6) beziehen sich die Antworten von Klient und Coach zu den Interviewfragen auf die einzelnen Prozessschritte im ersten Coaching, die die Abb. 3 illustriert.

Abb. 3
figure 3

Prozessstruktur des ersten Coachinggespräches

2.3 Klärung des Ergebnisziels und Konkretisierung der Hauptschritte

Nachdem das Coachinganliegen bereits vor dem ersten Gespräch in einer Bedarfsanalyse definiert wurde, ging es bei dem ersten Prozessschritt im Coachinggespräch im Sinne der Zielklärung und -konkretisierung um die Klärung des Ergebnisziels sowie um die Konkretisierung in die Hauptschritte eins bis drei zur Zielerreichung.

Auf die Frage, wie der Klient die Festlegung des Ergebnisziels wahrgenommen habe, antwortet er im Interview, dass die Festlegung des Ergebnisziels kein Problem gewesen sei.

Erst nachher so im zweiten Teil, Schritt eins, zwei, drei, das war eigentlich so die schlechte Phase [….] da hatte ich so das Gefühl gehabt, da bin ich am wenigsten dabei.

Der Coach antwortet im Interview bezogen auf seine Wahrnehmung zu diesem Prozessschritt:

Also, ich habe lange das Ergebnisziel nur vage erkannt und nachher ist mir dann eigentlich klar geworden, dass das auch gar nicht so ganz wichtig ist, sondern dass das Lern- und Entwicklungsziel eigentlich sehr viel wichtiger ist […]. Durch die zielführenden Schritte ist das dann sehr viel klarer geworden, da habe ich ja auch ein paar Vorlagen gemacht. Die er dann sehr fruchtbar aufgenommen hat.

Es scheint, dass der Klient in dieser Phase des Gespräches emotional noch nicht in den Prozess eingestiegen ist. Die Coachingthematik bleibt für ihn an dieser Stelle, wo es um das Ergebnisziel und die dazu gehörigen drei Hauptschritte zur Zielerreichung geht, eher formal und an der Oberfläche. Auch die Rekonstruktion des Coaches macht deutlich, dass der entscheidende Wendepunkt im späteren Verlauf des Coachingespräches stattgefunden hat.

2.4 Klärung und Konkretisierung des Lern- und Entwicklungsziels

Bei diesem Prozessschritt wurde im Interview die Frage nach der Wahrnehmung bezogen auf die Klärung und Konkretisierung des Lern- und Entwicklungsziels gestellt.

Der Klient antwortet zur Wahrnehmung dieses Prozessschrittes:

[…] im Prinzip war mir vorher schon einiges klar, aber so die Formulierung und dass ich das noch mal so schwarz auf weiß sehe, das hat etwas ausgelöst, also mehr als ich erwartet hätte.

Der Coach antwortete im Interview zu seiner Wahrnehmung hinsichtlich dieses Prozessschrittes:

[…] da ist es nochmal klar auf den Punkt gebracht worden und das ist vielleicht nochmal ein kleiner Anstoß gewesen.

An dieser Stelle decken sich die Wahrnehmung von Coach und Klient. Es wird deutlich, dass der Klient hinter dem Lern- und Entwicklungsziel steht und dass die Verschriftlichung diesen Prozessschritt eindeutig intensiviert hat. Bereits zuvor hatte der Coach erwähnt (siehe 1.2 „Klärung des Ergebnisziels und Konkretisierung der Hauptschritte“), dass aus seiner Sicht das Lern- und Entwicklungsziel von größerer Relevanz gewesen sei im Vergleich zum Ergebnisziel.

2.5 Identifikation der Fähigkeiten und Ressourcen

Bei dem nächsten Prozessschritt des Gespräches ging es um die Identifikation der Fähigkeiten und Ressourcen des Klienten und möglicherweise bremsenden Kräften, die den Klienten daran hindern, diese Fähigkeiten optimal für eine Zielerreichung einzusetzen.

Hier antwortet der Klient im Interview auf die Frage nach seiner Wahrnehmung zu diesem Prozessschritt, dass zunächst bei der Beschreibung seiner Fähigkeiten noch nichts Besonderes gewesen sei. Aber dann sei etwas passiert, nämlich die Reaktion des Coaches darauf. Diese sei ihm in Erinnerung geblieben und insbesondere die anschließende Frage nach der Bremse.

Also da fühlte ich mich auch verstanden und dann […] ging es auf eine andere Ebene.

Hier wird nochmals der anfangs benannte wichtige Wendepunkt des Coachinggespräches aus Sicht des Klienten deutlich (vgl. 2.1 „Besonders wichtige Aspekte im gesamten ersten Coachinggespräch“).

Die Perspektive des Coaches zur Wahrnehmung dieser Phase des Gespräches wird wie folgt von ihm beschrieben:

Ja, das war deswegen wichtig, um dann zu der Bremse zu kommen […] und das war für mich die perfekte Vorlage zu sagen ‚Also jemand mit solchen Fähigkeiten, der ist nicht in der Lehrlingsrolle’.

Sowohl die Wahrnehmungsperspektive des Klienten als auch die des Coaches stellen die Relevanz dieser Phase des Gespräches heraus. Die Bedeutung ist insbesondere in der Frage des Coaches nach der Bremse begründet, die den Klienten daran hindert, die Ressourcen, die er offensichtlich hat, einzusetzen. Unterschiede in den Perspektivdarstellungen liegen darin, dass der Klient deutlich macht, dass er sich in dieser Phase des Gespräches emotional angesprochen fühlte, der Coach bezieht sich an dieser Stelle auf sein Vorgehen, das in seiner professionellen Rolle als Coach begründet liegt.

2.6 Festlegung der nächsten zielführenden Schritte

Darauf aufbauend ging es im Coachinggespräch darum, die zielführenden Schritte der nächsten Wochen zu definieren. Bei diesem Schritt empfahl der Coach dem Klienten eine mentale Übung, die der Klient in den nächsten Wochen anwenden könne.

Im Interview erläutert der Klient seine Wahrnehmung zu diesem Prozessschritt so:

Also ich habe den Vorschlag etwas speziell gefunden […]. Aber es war der Boden gelegt, dass ich sage, ok, das mache ich jetzt einfach, probiere ich aus, ob es jetzt etwas bringt oder nicht […].

Es wird deutlich, dass bei dem Klienten die Bereitschaft da ist, die empfohlene mentale Übung auszuprobieren, auch wenn dabei noch etwas Skepsis mitschwingt. Für ihn ist durch den vorherigen Wendepunkt im Gespräch die entsprechende Vertrauensbasis gelegt.

Der Coach sagt dazu im Interview:

Das war ganz fremd für ihn. Ganz neu, also das hat er noch nicht ausprobiert.

Die Wahrnehmung des Coaches macht deutlich, dass dies neues Terrain ist, auf dem sich der Klient bewegt. Er ist dennoch optimistisch, dass dieser die Übung ausprobieren wird. Er begründet dies so:

[…] aufgrund seiner psychologischen Schulung […] erschien ihm das plausibel, dass man so was machen kann.

Der Klient verdeutlicht im Interview seine Zurückhaltung gegenüber der vom Coach vorgeschlagenen Mentalübung. Er hat aber im Coachinggespräch Vertrauen gewonnen, um diese auszuprobieren. Auch der Coach stellt fest, dass sich der Klient hier auf unbekanntem Terrain befindet. Er glaubt dennoch, dass er versuchen wird, diese umzusetzen.

2.7 Unterstützungsmöglichkeiten für die nächsten zielführenden Schritte

Seine Wahrnehmung zum abschließenden Schritt des Coachinggespräches, die Unterstützungsmöglichkeiten für die nächsten zielführenden Schritte, beschreibt der Klient mit den Worten:

Also ich finde es eigentlich gut, dass man sich da in diesem Moment festlegt […] mit meiner Partnerin spreche ich über solche Sachen […].

Der Coach äußerte sich zu diesem Punkt so:

Also ich glaube, das war wichtig, dass er das mit seiner Lebenspartnerin bespricht, um da auch eine Stabilisierung zu haben, das ist eine ganz wichtige Ressource.

Zu diesem Schritt gibt es keine Divergenzen. Aus beiden Perspektiven spielt die Partnerin bei den Unterstützungsmöglichkeiten eine zentrale Rolle.

2.8 Besonders wichtige persönliche Erkenntnisse im ersten Coachinggespräch

Übergreifend wurde in den Interviews nach der besonders wichtigen persönlichen Erkenntnis des Klienten gefragt. Hierzu sagte der Klient:

Ich hätte nicht gedacht, dass das Selbst-Aufschreiben soviel auslöst. Das war für mich überraschend.

Hiermit greift er nochmals den Aspekt auf, den er bei der Verschriftlichung des Lern- und Entwicklungsziels bereits herausgestellt hatte und der Wirkung, die dies bei ihm hatte (vgl. dazu 2.3 „Klärung und Konkretisierung des Lern- und Entwicklungsziels“).

Der Coach betont bei dieser Frage die angestoßene Entwicklung beim Klienten:

Möglicherweise die Erkenntnis, dass diese beiden Autoritäten ihm de facto etwas ganz Wertvolles nachgereicht haben, was er biographisch vermisst hat.

Der Klient beschreibt die Auswirkung, die die Verschriftlichung in der Coachingsitzung auf ihn hatte. Die Perspektive des Coachs geht bei der Beschreibung der persönlichen Erkenntnis des Klienten psychologisch mehr in die Tiefe.

2.9 Zufriedenheit mit dem ersten Coachinggespräch

Was die Zufriedenheit mit dem Prozess der ersten Sitzung betrifft, bewertet der Klient dies auf mit einer acht auf einer Skala von null bis zehn (0 = überhaupt nicht zufrieden bis 10 = maximal zufrieden). Er erläutert dies so:

Die Schritte, wo ich sehr beteiligt war, da wo ich das Gefühl hatte, da steigt der Coach ein. Das fand ich sehr gut. Und der Anfang eben, der war für mich so ein bisschen formal und hat mich noch nicht so, ja, hineingenommen, so dass ich wirklich so im Prozess war.

Hiermit bekräftigt der Klient nochmals das zu Anfang Gesagte, dass es einen für ihn entscheidenden Wendepunkt im Gespräch gab (vgl. 2.1 „Besonders wichtige Aspekte im gesamten ersten Coachinggespräch“). Dies war für den Klienten die Stelle, wo der Coach nach der Bremse bei seinen Ressourcen und Fähigkeiten fragte und dieser ihm zugleich spiegelte, dass er die entsprechenden Ressourcen besitze, um seine gewünschten Veränderungen anzustoßen.

Der Coach äußert sich sehr zufrieden mit dem Prozess und dem Ergebnis des ersten Coachinggespräches und bewertet dieses in Summe mit einer zehn. Er begründet dies im Interview so:

Ja, innerhalb von sehr kurzer Zeit waren wir wirklich bei extremst persönlichen Schichten angelangt.

Beide Perspektiven drücken an dieser Stelle einen entscheidenden ersten Schritt in Richtung Veränderungsbereitschaft und Weiterentwicklung des Klienten aus. Wobei der Klient nochmals aus seiner Perspektive den Entwicklungsprozess im Gespräch selbst betont, indem er ausdrückt, dass für ihn die erste Phase eher formal gewesen sei und er sich erst zum späteren Zeitpunkt richtig im Prozess und angesprochen gefühlt habe. Der Coach sieht hier den psychologischen und persönlichen Tiefgang, den bereits das erste Coachinggespräch in Summe gehabt hat.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Darstellungen der unterschiedlichen Perspektiven aus dem ersten Interview zeigen, dass das erste Coachinggespräch nach der Erarbeitung des Ergebnisziels mit seinen einzelnen Hauptschritten einen wachsenden Tiefgang erfuhr. Insbesondere in der Phase, wo es um die Ressourcen und Fähigkeiten des Klienten ging, war es möglich, mit Unterstützung des Coaches tiefer in die Coachingthematik einzusteigen. So konnte das Gespräch eine psychologische Tiefe erreichen und ein erster Schritt im Entwicklungsprozess des Klienten angestoßen werden.

Insgesamt gibt es in großen Teilen eine Deckung der Wahrnehmungen von Klient und Coach zu den einzelnen Prozessschritten des ersten Gespräches. Primär in der ersten Phase des Gespräches, der Festlegung des Ergebnisziels und seinen einzelnen Hauptschritten, zeigt sich eine Divergenz in der Wahrnehmung. Dies könnte dafür sprechen, dass es gerade zu Beginn eines Coachingprozesses sowohl auf Klienten- als auch auf Coachseite Zeit braucht, die Zielsetzungen des Klienten genau zu analysieren und zu verstehen. Im Verlauf des Prozesses nähern sich beide weiter an. Dem Coach gelingt es vor allem in der Phase zur Festlegung der Ressourcen und Fähigkeiten und der damit verbunden Bremse beim Klienten, den ersten Schritt in Richtung Veränderung anzustoßen, indem er den Klienten mit seinem Vorgehen emotional tangiert.

Bei den übergreifenden Fragen zu wichtigen Aspekten bezogen auf das gesamte Gespräch sowie zu der wichtigsten persönlichen Erkenntnis antworten Coach und Klient aus unterschiedlichen Perspektiven. Der Klient fühlt sich an den Stellen angesprochen, wo emotional bei ihm etwas angestoßen wird (vgl. Abschn. 2.1 und 2.8). Bei für ihn eher formalen Schritten im Coachinggespräch ist er weniger im Coachingprozess dabei. Zudem spielt für ihn die Verschriftlichung der wesentlichen Punkte im Coaching eine zentrale Rolle. Dies lässt darauf schließen, dass er damit eine Festlegung und Verpflichtung verbindet, die für seine Weiterentwicklung des Coachinganliegens von Relevanz sind. Der Coach spricht aus seiner professionellen Rolle heraus. Er hat seinen Blick auf dem Klienten und seiner psychologischen Entwicklung, respektive Weiterentwicklung.

3 Gegenüberstellung der Rekonstruktionen von Klient und Coach zur zweiten Coachingsitzung

3.1 Zusammenfassung zur zweiten Coachingsitzung

In der zweiten Coachingsitzung berichtet der Klient, dass er die vom Coach vorgeschlagene Mentalübung (imaginatives Gespräch mit seinen beiden Vorgesetzten) erfolgreich umgesetzt hat. Er macht seine Fortschritte deutlich, was seinen Umgang mit Autoritäten betrifft. Gemeinsam mit dem Coach wird die Erreichung des Ergebnisziels sowie des Lern- und Entwicklungsziels besprochen. Es werden zudem die Skalierungen zu den Zielerreichungsgraden präzisiert. Einschränkend sagt der Klient, dass es aktuell eine eher ruhigere Phase an seinem Arbeitsplatz sei. Für die anstehenden Begegnungen mit seinen Vorgesetzten plant der Klient die nächsten zielführenden Schritte. Der Coach empfiehlt ihm an dieser Stelle, sich auch hierauf mental vorzubereiten. Es werden abschließend konkrete Einträge zu den nächsten Maßnahmen vorgenommen und auch diese werden präzisiert.

In dem zweiten Coachinggespräch wurde in Orientierung an den Phasen eines Problemlösungsprozesses auf die Umsetzung und Fortschrittskontrolle der festgelegten Ziele fokussiert (Schritt 5). Entsprechend wird in dem Interview in Anlehnung an die Abfolge des zweiten Coachinggespräches nach der Wahrnehmung von Klient und Coach zur Fortschrittskontrolle der definierten Ziele gefragt.

Dies erfolgt differenzierter zu folgenden Aspekten: Rückblick auf die zielführenden Schritte, Umsetzung des Ergebnis- sowie Lern- und Entwicklungsziels sowie Umsetzungsbedingungen und nächste zielführende Schritte. Zudem wurden auch im zweiten Interview eine übergreifende Frage nach besonders relevanten Aspekten bezogen auf das gesamte Coachinggespräch, eine Frage nach der wichtigsten persönlichen Erkenntnis des Klienten und eine nach der Zufriedenheit mit dem zweiten Coachinggespräch gestellt. Das Interview gestaltet sich entsprechend in seiner Fragenstruktur wie folgt:

  1. 1.

    Allgemeine Frage nach besonderen Aspekten auf das gesamte zweite Gespräch bezogen.

  2. 2.

    Anschließend Frage zum Rückblick auf die zielführenden Schritte, insbesondere der Wichtigkeit der zielführenden Schritte.

  3. 3.

    Fragen zur Umsetzung des Ergebnisziels sowie des Lern- und Entwicklungsziels, insbesondere die prozentuale Einschätzung der Zielerreichung.

  4. 4.

    Frage nach den Umsetzungsbedingungen zur Zielerreichung: was ist leicht und was ist schwer gefallen bei der Umsetzung.

  5. 5.

    Frage zur Festlegung der zielführenden Schritte in den nächsten Wochen.

  6. 6.

    Frage nach einer besonders wichtigen persönlichen Erkenntnis im zweiten Coachinggespräch.

  7. 7.

    Frage nach der Zufriedenheit mit dem zweiten Coachinggespräch.

3.2 Besonders wichtige Aspekte im gesamten zweiten Coachinggespräch

Zur Frage im Interview, ob es einen besonders wichtigen Aspekt im gesamten zweiten Gespräch gegeben habe, antwortet der Klient:

Nein eigentlich nicht, also im Gegensatz zum ersten Gespräch, wo es da so einen wichtigen Punkt gab, habe ich das Gefühl, dass es eigentlich auf einer recht ähnlichen Ebene verlaufen ist.

Der Coach erläutert zu dieser Frage:

Naja, möglicherweise war das Wichtigste, dass er erstaunt war, dass diese Übung, die ihm etwas fremd erschien in der ersten Sitzung […], dass das irgendwie klappt.

Hier zeigt sich, dass der Klient aus seiner Perspektive primär auf den Gesprächsverlauf fokussiert. Das von Beginn an für ihn insgesamt auf einer gleichbleibenden Ebene verlaufen ist im Gegensatz zum ersten Gespräch, in dem es aus seiner Sicht zunächst ein „Warmlaufen“ gegeben habe und er erst zu einem späteren Zeitpunkt in das Gespräch richtig eingestiegen sei. Hier kann die Vermutung geäußert werden, dass der Klient sich im zweiten Gespräch von Beginn an abgeholt gefühlt hat.

Der Coach antwortet auf diese Frage zur mentalen Übung, die er dem Klienten im ersten Coachinggespräch mitgegeben hatte (siehe 2.5 „Festlegung der nächsten zielführenden Schritte“) und die der Klient bis zum zweiten Coachinggespräch erfolgreich umsetzen konnte. Dies ist aus der Perspektive des Coachs von zentraler Bedeutung. Er hat den Fortschritt des Klienten, den dieser mit der Umsetzung der mentalen Übung gemacht hat, im Fokus seiner Betrachtung.

Im Folgenden (Abschn. 3.2 bis 3.5) beziehen sich die Antworten von Klient und Coach zu den Interviewfragen auf die einzelnen Prozessschritte im zweiten Coachinggespräch, die in Abb. 4 dargestellt werden.

Abb. 4
figure 4

Prozessstruktur des zweiten Coachinggespräches

3.3 Rückblick auf die zielführenden Schritte und die Bewertung ihrer Wichtigkeit

Auf die Frage nach seiner Wahrnehmung zum Rückblick auf die zielführenden Schritte im zweiten Coachinggespräch bestätigt der Klient zunächst, dass die Bewertung der Wichtigkeit dieser Schritte mit dem Punktwert 8, die er in dem Coachinggespräch auf einer Skala von 0–10 (0 = überhaupt nicht wichtig bis 10 = maximal wichtig) vorgenommen hatte, zutreffend sei. Anschließend führt er weiter aus:

Das Wichtige war eigentlich, dass die Schritte wirklich konkret waren. […] Dass ist nicht einfach so eine allgemeine, naja, darauf achte ich mehr, oder in diesem Sinn, sondern wirklich erst aufschreiben, strukturieren, dann das Gespräch machen, das mentale Gespräch und so. Das ist insofern eben hilfreich, dass ich mich dann auch überprüfen kann, mache ich es wirklich so.

Der Coach erläutert hierzu, dass die Wichtigkeit der zielführenden Schritte hoch eingeschätzt sei. Dies könnte auf die hohe Relevanz, die dies für den Klienten hat, hinweisen.

Beide Perspektiven heben die Bedeutung der zielführenden Schritte für den Klienten hervor. Für den Klienten spielt dabei die Konkretisierung der Schritte mittels Verschriftlichung und Strukturierung eine wesentliche Rolle. Auch bereits im ersten Interview hatte der Klient herausgestellt, dass ihm eine Verschriftlichung der Umsetzungsschritte im Sinne eines Commitment sehr wichtig sei. Diesen Aspekt der Konkretisierung der umzusetzenden Schritte wird der Klient im späteren Verlauf des zweiten Interviews auch noch mal aufgreifen (vgl. 3.6).

3.4 Zielerreichung des Ergebnisziels sowie Lern- und Entwicklungsziels

Auf die Frage im Interview zur Wahrnehmung hinsichtlich der Einschätzung der Zielerreichung von Ergebnisziel sowie Lern- und Entwicklungsziel äußert sich der Klient erstaunt über seine eigene hohe Einschätzung, bei der er den Erreichungsgrad seines Ergebnisziels im Coachinggespräch auf 50 % eingeschätzt hatte:

Das ist mir erst im Nachhinein aufgegangen. In dem Moment habe ich das Gefühl gehabt, doch, das stimmt, die 50 % und so, aber wenn ich so im Rückblick anschaue, ist das schon recht viel für so eine doch recht umfangreiche Verhaltensgeschichte […].

Der Coach äußert zu dieser Frage, dass er diesbezüglich nichts Besonderes bzw. Auffälliges wahrgenommen habe.

Die Perspektiven gehen an dieser Stelle in dem Sinne auseinander, dass der Klient im Nachhinein seine Zielerreichung kritisch in den Blick nimmt, wohingegen der Coach die Einschätzung der Zielerreichung des Ergebnisziels mit 50 % nicht als auffällig hoch wahrnimmt. Dies könnte aus der Perspektive des Klienten darauf hinweisen, dass er seine eigene Entwicklung, respektive angestrebte Verhaltensänderung kritisch unter die Lupe nimmt und ihm bewusst ist, dass eine solche Veränderung Zeit braucht, um sie fest im Verhalten zu verankern. Die prozentualen Einschätzungen zur Zielerreichung werden im Verlauf des Interviews zu einem späteren Zeitpunkt aus Klienten- und Coachsicht nochmal eine Rolle spielen (siehe dazu auch 2.5 „Festlegung der nächsten zielführenden Schritte“).

3.5 Umsetzungsbedingungen der Zielerreichung

Zur Wahrnehmung, was die Frage nach den Umsetzungsbedingungen betrifft, sagt der Klient im Interview, dass es hier nichts Erschwerendes gegeben habe. Er begründet dies damit:

[…] es war eine relativ ruhige Zeit. Das hat sicher dazu beigetragen und hat geholfen. Also, ich denke, dass sich da etwas geändert hat.

Als unterstützend führt er die Gespräche mit Partnerin und Bruder an, die außerhalb des Coachings einen wichtigen Bereich abgedeckt hätten.

Der Coach antwortet im Interview auf die Frage nach seiner Wahrnehmung hinsichtlich dieses Schrittes, dass dem Klienten bei den erschwerenden Faktoren nichts eingefallen sei und er entsprechend in dem internetbasierten Coachingprogramm dazu nichts eingetragen habe:

Bei den erschwerenden Fragen ist ihm nichts eingefallen, da hat er nichts geschrieben.

Bei diesem Schritt decken sich die Perspektive von Coach und Klient. An dieser Stelle gibt es keine Widersprüche oder Divergenzen. Der Klient hebt ergänzend hervor, dass die etwas ruhigere Zeit positiv zur Umsetzung beigetragen habe.

3.6 Festlegung der nächsten zielführenden Schritte

Der Klient sagt hierzu hinsichtlich seiner Wahrnehmung im Interview, dass er rückblickend die prozentuale Erreichung des Ergebnisziels bei Durchführung der nächsten geplanten Schritte mit 80 % zu hoch eingeschätzt finde. Er erläutert dies so:

Also die Umsetzung, dass ich das mache, also jetzt die Vorbereitung zu diesem Strategietag, das denke ich, das ist nicht so schwierig, wenn ich mich daran halte und das wieder nicht rausschiebe wie das letzte Mal und so, aber das ist ja dann nur ein Teil, das ist der Schritt, der Umsetzungsschritt. Und das Ganze, diese Einstellungsveränderung oder so, das wird natürlich schwieriger.

Unter 3.3 „Zielerreichung des Ergebnisziels und des Lern- und Entwicklungsziels“ hatte sich der Klient auch skeptisch über seine prozentuale hohe Einschätzung der Zielerreichung geäußert.

Der Coach erläutert im Interview auf die Frage nach seiner Wahrnehmung zu diesem Prozessschritt:

Ja, die Zahlen sind ja extrem. Extrem wichtig, zehn, schwierig ganz wenig und eine ganz hohe Zielerreichung in Sachen Ergebnisziel und Lern- und Entwicklungsziel, beides 80 Prozent. Also das ist schon, das sind schon ganz schöne Werte im zweiten Coaching, nachdem er im ersten Coaching am Beginn doch in einer Situation war oder ich habe das so wahrgenommen, wo er eigentlich nicht mehr richtig weiterwusste.

Sowohl die Aussage aus Klienten- als auch aus Coachperspektive drücken eine gewisse Skepsis aus, ob diese Zielerreichung von 80 % bereits bis zum nächsten Coachinggespräch tatsächlich möglich sein wird. Der Klient schränkt an dieser Stelle ein, dass die Umsetzung seiner geplanten Schritte bezogen auf die Vorbereitung des Strategietages leichter fallen werde als eine Veränderung seiner Einstellung insgesamt. Den letzten Punkt wird der Klient im dritten Interview nochmals aufgreifen (vgl. 4.6 „Zufriedenheit mit dem dritten Coachinggespräch“).

3.7 Besonders wichtige persönliche Erkenntnisse im zweiten Coachinggespräch

Der Klient hebt zu dieser Frage hervor, dass es für ihn beindruckend gewesen sei, festzustellen, wie zentral es ist, konkrete Abmachungen zu treffen:

Also das ist ja für mich als Berater wirklich noch eindrücklich zu merken, wie wichtig es ist, auch so ganz konkrete Abmachungen zu haben. Das habe ich mir für meine Beratungstätigkeit hinterher vorgenommen, dass ich das auch verstärkt beachten werde.

Der Coach sagt zur Interviewfrage nach der aus seiner Sicht wichtigsten persönlichen Erkenntnis des Klienten:

Die wichtige Erkenntnis oder die wichtigen Erkenntnisse haben sich in der Zwischenzeit zwischen dem ersten und dem zweiten Coaching glaube ich vollzogen. […] Also bei diesem Mentaltraining. Das war dann eigentlich mehr ein inkrementeller Schritt, dieses Mentaltraining sehr funktional an die Gesprächsvorbereitung mit den Kollegen anzubinden.

Die Perspektiven stimmen hier in dem Sinne überein, dass sich beide auf die konkrete Umsetzung beziehen. Dennoch bewegt sich dies auf unterschiedlichen Ebenen. Dem Klienten geht es darum, dass für ihn klar geworden ist, dass die konkrete Fixierung der festgelegten Schritte im Gespräch für die anschließende Umsetzung von zentraler Bedeutung ist. Diesen Aspekt hatte er bereits im ersten Interview genannt und auch zu Beginn des zweiten Interviews als für ihn wichtig angeführt (vgl. 3.2.). Der Coach nimmt aus seiner Perspektive die Entwicklung des Klienten in den Blick, die durch die konkrete Umsetzung des Mentaltrainings angestoßen wurde. Die Wichtigkeit dieses Punktes hatte der Coach bereits bei der ersten Frage in diesem zweiten Interview angeführt (vgl. 2.1. „Besonders wichtige Aspekte im gesamten zweiten Coachinggespräch“).

3.8 Zufriedenheit mit dem zweiten Coachinggespräch

Auf die Frage nach der Zufriedenheit mit dem zweiten Coachinggespräch äußert sich der Klient mit 7,5 auf einer Skala von 0 bis 10 insgesamt zufrieden mit dem Gespräch und betont dabei insbesondere den Vertrauensaufbau in der Beziehung zwischen ihm und dem Coach:

Und ich hatte das Gefühl, es ist eine soweit vertrauensvolle Beratungsbeziehung. Das finde ich, das ist gut gelungen.

Etwas einschränkend sagt er:

Ja eigentlich finde ich das ganze Gespräch war gut, ein bisschen schnell vielleicht, aber das hat mich nicht gestört.

Der Coach bewertet seine Zufriedenheit mit dem zweiten Coachinggespräch mit 9 und belegt dies mit folgenden Worten:

Ich bin eigentlich sehr zufrieden. Ja, also der Klient ist besser und schneller vorangekommen, als ich das so erwartet habe. Also da war ich wirklich sehr positiv überrascht.

Beide Perspektiven decken sich zu dieser Frage, was die insgesamt positive Betrachtung des zweiten Coachinggespräches betrifft. Unterschiede zeigen sich hier vor allem in der Begründung der Zufriedenheit. Der Klient begründet dies vor allem mit der Entwicklung einer vertrauensvollen Beziehung zwischen ihm und dem Coach, wohingegen der Coach selbst die aus seiner Sicht schnelle Entwicklung des Klienten hervorhebt. Interessanterweise wird die Schnelligkeit im Gespräch selbst vom Klienten als Kritikpunkt angeführt. Dies könnte wiederum darauf hinweisen, dass der Klient selbst erstaunt über seine Entwicklungsschritte ist, wie er es zuvor im Interview bei den aus seiner Sicht hohen prozentualen Einschätzungen der Zielerreichung auch deutlich gemacht hat (vgl. 3.2 und 3.5).

Im Vergleich zum ersten Coachinggespräch wird das zweite Gespräch sowohl von Klienten- als auch von Coachseite in der Zufriedenheit etwas geringer bewertet.

Insgesamt wird durch die Aussagen in den Interviews deutlich, dass das zweite Coachinggespräch einen klaren Fokus auf der Fortschrittsbetrachtung der geplanten Umsetzungsschritte des ersten Gespräches hatte sowie auf der Festlegung der weiteren Schritte für die nächsten Wochen bis zum dritten Coachinggespräch hatte. Ein besonders relevanter neuer Aspekt wird von Klienten- als auch von Coachseite in diesem Gespräch nicht angeführt.

Herauszustellen ist, dass der Coach die Entwicklung, insbesondere die Weiterentwicklung des Klienten seit dem ersten Coachinggespräch in den Fokus der Betrachtung stellt. Der Klient hingegen macht seine Skepsis deutlich, was seine Entwicklungsschritte betrifft. Er scheint erstaunt über die eigene Entwicklung und lässt heraushören, dass er sich bzw. dem Ganzen noch nicht komplett vertraut, was seine Erfolge in der Veränderung bis zu diesem Zeitpunkt angeht.

4 Gegenüberstellung der Rekonstruktionen von Klient und Coach zur dritten Coachingsitzung

4.1 Zusammenfassung zur dritten Coachingsitzung

In der dritten Coachingsitzung fragt der Coach zunächst nach den Erfahrungen und Umsetzungen seit dem letzten Coachinggespräch. Der Klient drückt insgesamt seine Zufriedenheit mit seiner Entwicklung aus. Durch die entsprechenden Bewertungen in konkreten Zahlen wird sein Entwicklungsfortschritt belegt. Es werden die nächsten zielführenden Schritte besprochen und konkretisiert. Hierbei taucht ein neuer Aspekt im Coachinggespräch auf, bei dem der Klient die Analogie zum Bergsteigen einbringt. Diese verdeutlicht die Balance zwischen Angst und Sicherheit, die an dieser Stelle thematisiert wird. Schließlich überträgt der Klient das Bild vom Klettern auf seine aktuelle berufliche Situation. Am Ende des Gespräches legt der Klient im Gespräch mit dem Coach den Zeitraum zur Überprüfung seiner nächsten Schritte fest.

4.2 Einleitung

In dem dritten Coachinggespräch wurde die Struktur wie im zweiten Coachinggespräch in Orientierung an den Phasen eines Problemlösungsprozesses auf die Umsetzung und Fortschrittskontrolle der festgelegten Ziele fokussiert (Schritt 5). Entsprechend wird in dem Interview in Anlehnung an die Abfolge des dritten Coachinggespräches wieder nach der Wahrnehmung von Klient und Coach zur Fortschrittskontrolle der definierten Ziele gefragt. Zudem wurden auch im dritten Interview eine übergreifende Frage nach besonders relevanten Aspekten bezogen auf das gesamte Coachinggespräch, eine Frage nach der wichtigsten persönlichen Erkenntnis des Klienten und eine nach der Zufriedenheit mit dem dritten Coachinggespräch gestellt. Ergänzend gab es im dritten Interview Fragen zur Gesamtzufriedenheit über alle Coachinggespräche hinweg. Das Interview gestaltet sich entsprechend in seiner Fragenstruktur wie folgt:

  1. 1.

    Allgemeine Frage nach besonderen Aspekten auf das gesamte dritte Gespräch bezogen.

  2. 2.

    Anschließend Frage zum Rückblick auf die zielführenden Schritte, insbesondere der Wichtigkeit der zielführenden Schritte.

  3. 3.

    Fragen zur Umsetzung des Ergebnisziels sowie des Lern- und Entwicklungsziels, insbesondere prozentuale Einschätzung der Zielerreichung.

  4. 4.

    Frage nach den Umsetzungsbedingungen zur Zielerreichung: was ist leicht und was ist schwer gefallen bei der Umsetzung.

  5. 5.

    Frage zur Festlegung der zielführenden Schritte in den nächsten Wochen.

  6. 6.

    Frage nach einer besonders wichtigen persönlichen Erkenntnis im zweiten Coachinggespräch.

  7. 7.

    Frage nach der Zufriedenheit mit dem dritten Coachinggespräch.

  8. 8.

    Frage nach der Zufriedenheit mit dem gesamten Coaching.

4.3 Besonders wichtige Aspekte im gesamten dritten Coachinggespräch

Zur Frage, ob es einen besonders wichtigen Aspekt im gesamten dritten Gespräch gegeben habe, antwortet der Klient:

Ich hatte den Eindruck, dass die Beratungsbeziehung intensiver war als z. B. beim zweiten Mal.

Der Coach antwortet zu dieser Frage:

Ja, er hat das gut angenommen, dieses Mentaltraining. Er hat dann […] gesagt, dass sich in der Beziehung zu den beiden Geschäftsführungspartnern doch was Positives verändert hat.

Bei der Beantwortung dieser Frage zeigt sich, dass Klient und Coach hierzu auf unterschiedlicher Ebene antworten. Der Klient bezieht sich auf die intensivere Beratungsbeziehung, wohingegen der Coach das gelungene Mentaltraining in den Mittelpunkt stellt. Weiterhin ist an dieser Stelle interessant, dass für den Klienten die Beziehung zum Coach im Vergleich zum zweiten Coachinggespräch stärker geworden ist.

Im Folgenden (Abschn. 4.3 bis 4.5) beziehen sich die Antworten von Klient und Coach zu den Interviewfragen auf die einzelnen Prozessschritte des dritten Coachinggespräches, die analog zu denen im zweiten Coachinggespräch verlaufen (vgl. Abb. 4).

4.4 Rückblick auf die zielführenden Schritte und die Bewertung deren Wichtigkeit

Der Klient bestätigt rückblickend im Interview die Wichtigkeit der zielführenden Schritte und drückt ein leichtes Erstaunen über die Höhe der Bewertung aus, gleichwohl er diese Bewertung bestätigt:

Ich finde das sind wichtige Schritte. Und ich war dann ein bisschen erstaunt. Ich hab die Zahlen nicht mehr vor mir gehabt […]. Und das ja, das finde ich doch gut.

Der Coach erläutert auf die Frage zum Rückblick auf die zielführenden Schritte:

Das lief alles so ganz gut, eine positive Entwicklung.

Beide Perspektiven betonen retrospektiv die positiven Entwicklungsschritte seit dem letzten Gespräch.

4.5 Zielerreichung des Ergebnisziels bzw. Lern- und Entwicklungsziels und Umsetzungsbedingungen der Zielerreichung

Auf die Fragen zu diesen beiden Prozessschritten konnten in den Interviews sowohl vom Klienten als auch vom Coach keine nennenswerten Aspekte aufgeführt werden. Beide hatten an dieser Stelle rückblickend keine Erläuterungen.

Hier kann vermutet werden, dass diese beiden Schritte im dritten Coachinggespräch sowohl für den Klienten als auch für den Coach klar und eindeutig waren und ein anderer Schritt im dritten Coachinggespräch von größerer Relevanz war. Warum dies so gewesen sein könnte, wird im Folgenden deutlich.

4.6 Identifikation der nächsten zielführenden Schritte

Auf die Frage, was dem Klienten bei der Festlegung der nächsten zielführenden Schritte in Erinnerung geblieben sei, führt der Klient das Bild des Kletterns an, das in dieser Phase des Gespräches aufgekommen und für ihn von Bedeutung gewesen sei:

Das fand ich noch eine gute Sache. Das ist mir in dem Sinne auch hilfreich, weil das Bild eben stark ist. Und das ist nicht so irgendwie eine Sache, sondern das ist etwas, das ich häufig und gerne mache und jetzt da finde ich plötzlich diesen Link so zu meinem Beruf.

Der Coach erinnert sich zu dem Bild des Kletterns in dieser Phase des Gespräches wie folgt:

Ja, die nächsten konkreten Schritte […] also da kam noch eine ganz neue Facette in das Thema rein. Dass er da so eine Ängstlichkeit überwinden will. Das Thema Mut zum Risiko. Also das war etwas, was wir bisher überhaupt noch nicht thematisiert hatten. […] Und dann brachte er selbst das Bergsteigen rein […]. Und als Bergsteiger, da sagte er auch: ‚Das ist ein ganz starkes Bild’.

Aus beiden Perspektiven waren in diesem Schritt des Coachinggespräches das Bild des Kletterns und die damit verbundene Bedeutung der Überwindung von Angst und Risiko von zentraler Bedeutung. Hier kam für beide noch mal ein neuer Aspekt im dritten Coachinggespräch ins Spiel.

4.7 Besonders wichtige persönliche Erkenntnisse im dritten Coachinggespräch

Auf die Frage, ob es aus seiner Sicht rückblickend eine wichtige persönliche Erkenntnis in dem dritten Coachinggespräch gegeben habe, antwortet der Klient, dass es gut gewesen sei, als Berater selbst ein Coaching zu erleben und zu erkennen, dass dieses und die eingesetzten Instrumente etwas bewirkt haben:

Eigentlich eine Bestätigung. […] Das finde ich immer gut, wenn man selbst arbeitet mit diesen Instrumenten und dann merkt, aha, ja es ist ja wirklich so.

Der Coach sieht als wichtigste persönliche Erkenntnis des Klienten auf das dritte Coachinggespräch bezogen die Angst des Klienten vor dem Risiko, die im Gespräch zu Tage gekommen ist, und dass ihm das Bild vom Kletterer helfen kann, diese im Alltag zu bewältigen:

Ich glaube, seine Angst zu spüren. Seine Angst vor dem Risiko.

Für den Klienten hat die persönliche Erkenntnis aus dem dritten Coachinggespräch, selbst zu spüren, wie wirksam die eingesetzten Coachinginstrumente sein können, die größte Bedeutung. Das ermöglicht es ihm, dies für seine Praxis als Berater mitzunehmen. Der Coach sieht als zentralen Punkt für die persönliche Erkenntnis des Klienten, das Erkennen der eigenen Angst des Klienten und die Überwindung dieser durch das Bild des Kletterers.

Die im Interview rekonstruierten Wahrnehmungen von Klient und Coach zum dritten Interview liegen sehr nah beieinander, was insgesamt ein stimmiges Bild hinterlässt. Unterscheidungen liegen darin, dass der Klient auf die Bedeutung der im Coaching gemachten Erfahrungen für die weitere Umsetzung und Praxis fokussiert, wohingegen der Coach eher eine Metaperspektive zu den eingesetzten Methoden und Bildern im Coaching sowie zu der Erkenntnis des Klienten im dritten Coachinggespräch einnimmt.

4.8 Zufriedenheit mit dem dritten Coachinggespräch

Auf die Frage nach der Zufriedenheit mit dem dritten Coachinggespräch bewertet der Klient diese mir einer acht und erläutert zu seiner Bewertung:

Da müsste man da natürlich jetzt weiter arbeiten. Man könnte hier nicht nach dem dritten Mal aufhören. […] weil es ja doch um eine recht grundlegende Geschichte geht – um Einstellung, Verhalten, Fertigkeit und so, da denke ich, das kann man nicht in drei Sitzungen machen. Aber das ist so das Einzige. Aber das heißt ja, ich hab mich da darauf eingelassen und ich werde mit dem schon selbst jetzt weiterarbeiten.

Der Coach bewertet das dritte Coachinggespräch auf der Skala von null bis zehn mit neun. Er ergänzt an dieser Stelle noch mal die Bedeutung des neuen Aspektes, der in dem dritten Gespräch aufgekommen ist und der gleichzeitig zur Nähe der Beziehung zwischen ihm und dem Klienten beigetragen habe:

Also ich hatte wirklich den Eindruck, die Sache ist jetzt rund […], plötzlich tauchte noch etwas Neues auf. […] Ja, also da war dann plötzlich noch mal richtig so eine ganz besondere Nähe, als er mir dann seine Bergsteigerlandschaft zeigen konnte. Da war dann auch eine tiefe Verbindung plötzlich da.

Die Bewertungen von Klient und Coach zum dritten Gespräch liegen im Vergleich zum ersten und zweiten Gespräch am nächsten beieinander. Dies könnte daraufhin weisen, dass sich im dritten Coachinggespräch die Beziehung zwischen Coach und Klient vertieft hat und sich beide somit weiter angenähert haben. Dies belegen die Aussagen vom Klienten unter 4.2 zur Beantwortung der Frage nach dem besonders wichtigen Aspekt im dritten Coachinggespräch, wo er die Intensität der Beratungsbeziehung betont, sowie die ähnliche Aussage vom Coach zur Erläuterung seiner Zufriedenheit mit dem dritten Coachinggespräch. Der Klient hebt nochmals hervor, wie er es bereits zuvor angesprochen hatte, dass seine Entwicklung noch nicht beendet ist, sondern diese nun weitergehen müsse, um eine nachhaltige Einstellungs- und Verhaltensänderung bei sich selbst zu erreichen.

Insgesamt machen die Aussagen aus dem Interview zum dritten Coachinggespräch deutlich, dass die Coach-Klienten-Beziehung weiter gewachsen und intensiver geworden ist. Dies belegen beide Perspektiven. Die Skepsis beim Klienten aus dem Interview zum zweiten Gespräch ist in diesem Interview nicht mehr festzustellen. Der Klient ist sich seiner positiven Entwicklung bewusst, die auch der Coach deutlich sieht. Beide heben bei den nächsten zielführenden Schritten das Bild des Kletterers hervor, das noch mal als neuer Aspekt in dem dritten Gespräch aufgekommen ist.

4.9 Zufriedenheit mit dem gesamten Coaching

Zur Frage nach der Zufriedenheit mit dem gesamten Coaching (alle drei Coachinggespräche zusammen) bewertet der Klient diese auf einer Skala von null bis zehn mit einer acht und sagt hierzu, dass das Coaching zu seiner Problemlösung beigetragen habe und was die Zielerreichung betrifft, erläutert er:

Ich bin auf dem Weg zu diesem Ziel einen großen Schritt weiter gekommen.

Der Coach bewertet das gesamte Coaching mit einer neun. Er hebt insbesondere die Beziehung mit dem Klienten hervor:

Also das war wirklich sehr, sehr vertrauensvoll. Es war so wie ein Musikstück, das passte so, die Töne passten.

Auch in der Gesamtbewertung aller Coachinggespräche liegen Coach und Klient nah beieinander. Der Coach hebt an dieser Stelle nochmals die gute und vertrauensvolle Beziehung zwischen ihm und dem Klienten hervor. Der Klient ist durch das Coaching seiner Problemlösung näher gekommen und somit einen wesentlichen Schritt weiter in seiner Entwicklung auf dem Weg zu seiner angestrebten Veränderung. Wie der Klient im dritten Interview deutlich gemacht hat, muss und soll die Arbeit an dieser Veränderung auch nach den Coachings weitergehen.

5 Zusammenfassung und Reflexion

Bezugnehmend auf die ersten beiden Forschungsfragen, inwieweit sich die in den Interviews rekonstruierten Klienten- und Coachperspektiven in den einzelnen Prozessschritten unterscheiden oder inwieweit sich diese decken, zeigt sich eine partielle Diskrepanz insbesondere im ersten Gespräch, in großen Teilen überwiegt insgesamt eine Übereinstimmung zwischen der Wahrnehmung von Klient und Coach. Dabei nähern sich in dem vorliegenden Fallbeispiel die Perspektiven von Klient und Coach im Prozess bis zum dritten Coachinggespräch immer weiter an.

Im Interview zum ersten Coachinggespräch stellt sich nach einer Einstiegsphase eine wachsende Annäherung heraus, die sich in der Phase, wo es um die Ressourcen und Fähigkeiten des Klienten geht, zeigt. Hier scheint eine Wende im Gespräch stattzufinden, die zu einer wachsenden Intensität des Gespräches führt. Diesen zentralen Punkt sehen im Interview rückblickend sowohl Klient als auch Coach. Hier lässt sich eine durch den Coach angeregte Ressourcenaktivierung im Sinne der Berner Wirkfaktoren (Grawe 2000; Behrendt 2006) vermuten, die auch Greif (2008) in seinem Strukturmodell als einen wesentlichen Erfolgsfaktor im Coaching benennt.

Im Interview zum zweiten Coachinggespräch kristallisiert sich heraus, dass dieses primär auf die Umsetzung der Ziele der letzten Wochen nach dem ersten Coachinggespräch sowie auf die nächsten zielführenden Schritte fokussiert. Im Interview mit dem Klienten ist unter anderem die Skepsis heraus zu hören, die der Klient seiner eigenen positiven Entwicklung gegenüber hat. Dies drückt er rückblickend im Interview in seinem Erstaunen über die im Coachinggespräch tendenziell hoch angesetzten prozentualen Einschätzungen zur Zielerreichung aus. Beim Coach wird in dem Interview zum zweiten Coachinggespräch deutlich, dass er insbesondere die Entwicklungsschritte des Klienten und die erfolgreiche Umsetzung der mentalen Übung, die er dem Klienten im ersten Coachinggespräch mit auf den Weg gegeben hatte, im Blick hat. Dies spricht für einen klaren Klientenfokus auf Seiten des Coaches, den auch de Haan et al. (2010) in ihren Untersuchungen zum Vergleich der Sichtweisen von Coach und Klient feststellen konnten. Für den Klienten sind rückblickend die Konkretisierungen der zielführenden Schritte essentiell, die im zweiten Coachinggespräch vereinbart wurden. Dies macht den Fokus des Klienten auf konkrete Umsetzungsschritte auf dem Weg zu seiner Veränderung deutlich. Hier könnte der Wirkfaktor der Bewältigung (vgl. Behrendt 2006) eine zentrale Rolle spielen, der die Handlungsorientierung des Klienten stärkt und ihm die Erarbeitung konkreter Strategien ermöglicht.

Im Interview zum dritten Gespräch bestätigen rückblickend sowohl Klient als auch Coach die insgesamt positive Entwicklung beim Klienten. Der Klient macht im dritten Interview deutlich, dass er hinter seiner positiven Entwicklung steht. Es ist keine Skepsis wie im zweiten Interview mehr herauszuhören. Dennoch schränkt er ein, dass die Arbeit an seinen Verhaltensänderungen nun weitergehen müsse und dies mit Abschluss des dritten Coachinggespräches noch nicht getan sei. Zudem nennt er die erfolgreiche Umsetzung der im Coaching eingesetzten Instrumente. Sein Blick liegt auch hier wieder auf der konkreten Umsetzung für seine angestrebte Veränderung. Der Coach benennt im dritten Interview als zentralen Aspekt die weitere gelungene Mentalübung, die der Klient seit dem letzten Gespräch umgesetzt hat. Im Verlauf der Interviews kristallisiert sich ein weiterer wesentlicher Aspekt heraus, das Bild des Kletterers, der für Klient und Coach von zentraler Bedeutung ist. Sowohl Klient als auch Coach decken sich in ihrer Perspektive zur Relevanz dieses Bildes. An dieser Stelle scheint das dritte Coachinggespräch an Intensität zu gewinnen. Insbesondere in den Aussagen des Coaches wird ab diesem Zeitpunkt eine gewachsene Verbundenheit und Emotionalität zum Klienten deutlich (z. B. „Ich glaube, seine Angst zu spüren.“; „Also, das war wirklich sehr, sehr vertrauensvoll.“). Insgesamt intensiviert sich die Beziehung zwischen Klient und Coach in dem dritten und letzten Coachinggespräch. Die Perspektiven von Coach und Klient stellen eine gewachsene Stimmigkeit heraus. Dies belegen auch die Zufriedenheiten mit dem Coaching, die in den Interviews zum dritten Coachinggespräch in ihrer Wertung am nächsten beieinander liegen. Day et al. (2008) konnten in ihren Interviews mit sehr erfahrenen Coaches auch Beschreibungen von sehr intensiven Emotionen auf Seiten des Coachs und Klienten sowie einer entsprechenden Vertraulichkeit feststellen. Diesem Aspekt sollte in weiteren Untersuchungen nachgegangen werden.

Was die Forschungsfragen zu Konsens und Dissens hinsichtlich einer zentralen Erkenntnis auf Seiten des Klienten in den einzelnen Coachinggesprächen betrifft, zeigt sich in den Interviews, dass die Klienten- und Coachperspektive jeweils auf unterschiedliche Aspekte fokussieren. So nennt der Klient im ersten Interview, dass er das Selbstaufschreiben und die Wirkung, die dies hatte, als einen wesentlichen Aspekt empfunden habe. Im zweiten Interview führt er die konkreten Vereinbarungen, die im Coachinggespräch getroffen wurden, als wichtig an und im dritten Interview nennt er das eigene erfolgreiche Arbeiten mit den im Coaching eingesetzten Instrumente. Diese von ihm angeführten Punkte betonen wiederum die Handlungsorientierung und die Bedeutung der Erarbeitung konkreter Umsetzungsschritte sowie die damit verbundene positive Wirkung bei ihm.

Der Coach hingegen hat auch hier den Blick auf die Entwicklung des Klienten. So sagt er im ersten Interview, dass die Erkenntnis beim Klienten womöglich die sei, dass die Autoritäten, die der Klient im ersten Gespräch als zentrale Personen genannt hatte, ihm etwas Wichtiges für seine Entwicklung nachgereicht hätten. Im zweiten Interview führt der Coach die Mentalübung an, die der Klient erfolgreich umsetzen konnte und durch die er sich damit weiterentwickeln konnte. Im dritten Interview nennt er die Angst, die der Klient aus seiner Wahrnehmung heraus durch das Bild des Kletterers, das im dem Coachinggespräch entwickelt wurde, spüren konnte. Es wird an dieser Stelle wieder der starke Klientenfokus des Coaches deutlich.

Bezugnehmend auf die Forschungsfragen zur Zufriedenheit bei Coach und Klient mit den einzelnen Coachinggesprächen zeigt sich, dass die Bewertungen in den Interviews zum ersten Coachinggespräch am weitesten auseinander (Klient = 8 und Coach = 10) und in den Interviews zum dritten Gespräch am nächsten beieinander liegen (Klient = 8 und Coach = 9). Wobei hier zu sagen ist, dass es sich bei den unterschiedlichen Bewertungen nicht um eklatante Unterschiede handelt, diese durchweg nah beieinander liegen und beide Bewertungen sowohl vom Klienten als auch vom Coach insgesamt auf einer Skala von null bis zehn hoch ausfallen. Was die Erläuterungen zu den nummerischen Zufriedenheiten betrifft, erläutert der Klient im Interview zum ersten Coachinggespräch, dass dieses im Prozess einen größeren Tiefgang erhalten habe. Im zweiten Interview führt er die gewachsene vertrauensvolle Beziehung zum Coach an und im dritten Interview schränkt er ein, dass er bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht alles erreicht habe und er damit nun weiterarbeiten müsse, was ihm aber von Beginn an bewusst gewesen sei. Der Coach betont im ersten Interview den psychologischen Tiefgang, der bereits im ersten Coachinggespräch erreicht wurde, was seine hohe Bewertung von zehn erklärt. Ähnlich nennt er im zweiten Interview das erstaunlich schnelle Vorankommen des Klienten. Im dritten Interview drückt er die tiefe Verbindung zwischen ihm und dem Klienten aus, was nochmals auf die gewachsene Beziehung und das damit verbundene Vertrauen zwischen Coach und Klient hinweist.

Was die letzte Forschungsfrage zur Gesamtzufriedenheit betrifft, zeigt sich hier in der Bewertung auch keine komplette Deckung, dennoch liegen die Zufriedenheiten sehr nah beieinander (Klient = 8 und Coach = 9). Wie bei den Einzelzufriedenheiten fallen auch diese recht hoch aus. Der Klient drückt dazu im Interview aus, dass er mit den Coachings auf dem Weg zu seinem Ziel einen großen Schritt weitergekommen sei. Der Coach beschreibt im Interview dazu die sehr vertrauensvolle und in sich stimmige Coachingbeziehung. Hier werden einerseits die Weiterentwicklung beim Klienten und andererseits das gewachsene Vertrauen zwischen Klient und Coach deutlich.

Letztendlich handelt es sich bei den dargestellten Perspektiven von Coach und Klient jeweils um subjektiv konstruierte Wirklichkeiten, bei denen es entsprechend zu Wahrnehmungsverzerrungen kommen kann, auch wenn versucht wurde, die Interviews wenige Tage nach den einzelnen Coachinggesprächen durchzuführen (vgl. Goodman et al. 2007). Weiterhin gilt es zu berücksichtigen, dass es sich bei diesem Beitrag um eine Voruntersuchung handelt, die erste Hinweise und Erkenntnisse in dieses komplexe Forschungsfeld eröffnet. Im Anschluss wird eine weitergehende Analyse erfolgen, bei der die Interviews mit den jeweiligen Transkripten aus den Coachinggesprächen sowie den Screenshots aus dem dazugehörigen internetbasierten Coachingprogramm trianguliert werden. Es werden zudem weitere Coachingfälle hinzugezogen und darüber hinaus werden die Interviews mit den Klienten über einen Zeitraum von einem Jahr weitergeführt, um so die Veränderung bei den Klienten im Sinne der Nachhaltigkeit über einen längeren Zeitraum verfolgen zu können. Hier gilt es zu berücksichtigen und zu diskutieren, dass die Forscherin mit den Interviews einen Einfluss auf die Ergebnisse haben kann, denn Forschung bedeutet auch immer eine Intervention in ein soziales Feld (vgl. Flick 1995, S. 73). Dennoch werden die Ergebnisse der sich an diesen Beitrag anschließenden umfassenden qualitativen Inhaltsanalyse weitere wertvolle Hinweise hinsichtlich Konsens und Dissens zwischen und Coach und Klient sowie weitere Erkenntnisse zu den im Coaching ablaufenden Prozessen auf dem Weg zu einer Problemlösung, respektive Veränderung beim Klienten, liefern können.

Aus Forschungssicht wäre es interessant, Prozessverläufe von Coachings abzubilden und daraus Handlungsempfehlungen für die Coachingpraxis abzuleiten. Dies aber verlangt eine entsprechende Datenbasis. Dafür müssten weitere und eine größere Anzahl solcher Fälle untersucht werden, was im Rahmen eines umfassenderen Forschungsprojektes erfolgen soll. Dennoch kann durch einzelnen Fälle eine Generalisierbarkeit nicht garantiert werden (vgl. Bortz und Döring 2006, S. 396). Es können dadurch aber Ansatzpunkte für weitere Untersuchungen zu Coachingprozessen und den darin ablaufenden Problemlösungsprozessen sowie zu retrospektiven Wahrnehmungen und Perspektiven von Klient und Coach gefunden werden. Diese könnten Aufschluss geben, welche Einflussfaktoren auf die Problemlösung bzw. Veränderung des Klienten einwirken. Was wiederum dem Coach Hinweise geben könnte, wie er Veränderungsprozesse anstoßen kann. Weiterhin können Auswertungen, wie sie an diesem Fallbeispiel in einem ersten Schritt vorgenommen wurden, eine praktische Relevanz haben, dadurch dass sie die Reflexion beim Klienten und Coach anstoßen sowie in professionelle kollegiale Fallberatungen eingebaut werden können.

Abschließend bleibt zu sagen, dass es sich beim Coaching um einen komplexen Prozess und nicht um eine „Wenn-Dann-Beziehung“ handelt, die es deshalb mit ihren unterschiedlichen Einflussfaktoren und Interdependenzen weiter zu erforschen gilt. So sollte vor allem der Coachingprozess in weiteren Untersuchungen im Fokus bleiben, damit dieser in Forschung und Praxis immer weniger eine „Black-Box“ darstellt.