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Eigentümerwechsel als Sanierungsinstrument

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Handbuch Unternehmensrestrukturierung

Part of the book series: Springer Reference Wirtschaft

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Zusammenfassung

Grundsätzlich trägt das Management eines Unternehmens die Verantwortung dafür, eine Lösung herbeizuführen. Bei eigentümergeführten Unternehmen wird der Turnaround dadurch zur Eigentümeraufgabe. Bei Unternehmen, bei denen Eigentümer und Unternehmensleitung getrennt sind, kommt den Eigentümern eine disziplinierende, überwachende und gegebenenfalls auch eine eingreifende Rolle zu ausreichenden. Was aber geschieht, wenn die bestehende Eigentümerstruktur keinen Beitrag zur Krisenlösung leistet oder sogar mit zur Krisenursache beiträgt? Nicht umsonst gehen Krisensituationen oft mit einem Eigentümerwechsel einher. Im folgenden Beitrag soll abgeleitet werden, in welchen Krisensituationen ein Eigentümerwechsel ein geeignetes Sanierungsinstrument darstellt und wie dies gegebenenfalls einzusetzen ist.

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Notes

  1. 1.

    Die restlichen 44 % der betrachteten Unternehmen wurden laut Balcaen et al. (2012) liquidiert.

  2. 2.

    Es wurde bereits im vorherigen Kapitel gezeigt, dass die Krisenstadien nicht nachgelagert, sondern gleichzeitig und sich verstärkend auftreten können.

  3. 3.

    Vgl. beispielsweise § 84 GmbHG – Verletzung der Verlustanzeigepflicht. Bei einem Verlust von mindestens 50 % des Stammkapitals stellt es eine Straftat dar, dies den Gesellschaftern nicht anzuzeigen.

  4. 4.

    § 25a des Kreditwesengesetzes (KWG), Rundschreiben 10/2012 der Bafin – In dem Rundschreiben wird geregelt, dass die Bank, bei einer Sanierungsbegleitung, ein Sanierungskonzept anfordern muss, um die Sanierungsfähigkeit des Kreditnehmers auf Basis einer objektiven und transparenten Einschätzung beurteilen zu können. Erst auf Grundlage dieses Konzeptes kann die Bank die Entscheidung treffen, die Sanierung zu begleiten.

  5. 5.

    Für eine detaillierte Abhandlung über die Rolle des CRO vgl. Roland Berger (2015).

  6. 6.

    Vgl. Weigert (2009), S. 51 ff.

  7. 7.

    Für die Darstellung in den USA angewandter Instrumente vgl. (Achleitner und Wahl 2003).

  8. 8.

    Zum gesamten Thema des Unternehmenskaufes vgl. Picot (2013).

  9. 9.

    Der Mediatisierungseffekt beschreibt eine Verschiebung der Herrschaftsrechte über das Gesellschaftsvermögen von den Aktionären bzw. Gesellschaftern hin zum Management.

  10. 10.

    Für eine detaillierte Ausführung vgl. Mueller-Eising (2013, S. 510 ff.).

  11. 11.

    Eine Ausnahme gilt für Personen- und Partnergesellschaften bei denen alle Gesellschafter an der Geschäftsführung beteiligt sind (§ 41 UmwG).

  12. 12.

    Eine Ausnahme ist die Kapitalerhöhung einer Tochter bei der ein Aktionär der Mutter kein gesetzliches Bezugsrecht hat.

  13. 13.

    Vgl. Born (1995), S. 21.

  14. 14.

    Auch eine Kapitalerhöhung oder ein Merger sind eine erweiterte Verhandlungssituation, da die bestehenden und neuen Eigentümer einem vorgeschlagenen Platzierungspreis oder Umtauschverhältnis mittelbar oder unmittelbar zustimmen müssen.

  15. 15.

    Vgl. Weigert (2009), S. 102 ff.

  16. 16.

    Vgl. Mandl und Rabel (2005), S. 83.

  17. 17.

    Vgl. Mandl und Rabel (2005), S. 80.

  18. 18.

    Und damit auch das Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) in seinen Empfehlungen.

  19. 19.

    Vgl. Sharpe (1964).

  20. 20.

    Vgl. Altman (1999).

  21. 21.

    Vgl. Weigert (2009), S. 110 f.

  22. 22.

    Vgl. Peemöller et al. (2002).

  23. 23.

    Vgl. Achleitner (1999), S. 168 ff.

  24. 24.

    Die drohende Haftung bei Betriebsübernahme (§ 75 AO) durch die Betriebsübernahme im Ganzen und somit auch die Schuldenübernahme entfällt. Auch der Schuldenbeitritt des § 25 HGB und die damit einhergehenden Haftungsbestimmungen entfallen.

  25. 25.

    Vgl. Picot, Teil I, Rdn. 71, 74 (1998).

  26. 26.

    Nur bei „offensichtlicher Aussichtslosigkeit“ der Eigenverwaltung kommt es zu einer sofortigen Eröffnung des Insolvenzverfahrens.

  27. 27.

    Stimmt der Gläubigerausschuss einem Kaufvertrag nicht zu, so führt das nicht zur Unwirksamkeit des Kaufvertrages sondern bringt den Insolvenzverwalter in Haftungsrisiken. Daher ist in der Praxis die Zustimmung des Gläubigerausschusses erforderlich.

  28. 28.

    Einen an dieser Stelle nicht weiter behandelten Spezialfall stellt der Eigentümerwechsel im Rahmen eines Nachlassinsolvenzverfahrens dar (§§ 11, 315 bis 334 InsO).

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Wohlenberg, H. (2018). Eigentümerwechsel als Sanierungsinstrument. In: Knecht, T.C., Hommel, U., Wohlenberg, H. (eds) Handbuch Unternehmensrestrukturierung. Springer Reference Wirtschaft. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04116-8_29

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-04116-8_29

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