Zusammenfassung
In ihrem jüngsten Beitrag der Behavioral Finance Group beurteilen Schreiber und Weber die Entscheidung zwischen einer Verrentung und der selbst organisierten Finanzplanung im Ruhestand als eine der wichtigsten ökonomischen Entscheidungen einer Privatperson im Laufe ihres Lebens (vgl. Schreiber/Weber 2013). Praktische Erfahrungen der Marktforschung bestätigen diese Einschätzung. Immer wieder äußern Kunden in entsprechenden Befragungen, dass sich 300.000 € auf dem Konto einfach besser anfühlen als 1.000 € Rente im Monat. Diese Einschätzung bezieht sich vor allem auf das beruhigende Gefühl, bei der selbst organisierten Ruhestandsfinanzierung jederzeit flexibel über das Kapital verfügen und die Vermögensentwicklung transparent nachvollziehen zu können. Klassische Rentenversicherungen werden von der Zielgruppe 50plus vermögend häufig immer noch als starr, unflexibel, undurchsichtig und insgesamt unrentabel wahrgenommen. Dabei gibt es inzwischen Produkte, die wie klassische Rentenversicherungen ein lebenslanges Einkommen garantieren, dabei aber Flexibilität, Transparenz und Vererbbarkeit garantieren. Diese „ideale Rente“ vereint also das Beste aus beiden Welten und kann somit eine attraktive Anlagealternative für die Zielgruppe darstellen. Das abschließende Urteil und die Entscheidung für ein konkretes Produkt werden dann immer noch vom spezifischen Einzelfall, z. B. der Vermögenssituation und der Risikoneigung des jeweiligen Kunden, sowie von steuerlichen Rahmenbedingungen abhängen.
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Schiereck, D., Haupt, T. (2015). Klassische Rente versus Entnahmeplan. In: Schiereck, D., Haupt, T., Neuenfeldt, O. (eds) Ruhestandsplanung - neuer Beratungsansatz für die Zielgruppe 50plus. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04112-0_4
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