Skip to main content

(Feministische) Theorie und Alltag. Theorie als theatrale Praxis in Sex. Nach Mae West und Die Welt zu Gast bei reichen Eltern von René Pollesch

  • Chapter
  • First Online:
Theorie und Theater
  • 1764 Accesses

Zusammenfassung

Die Theatertexte von René Pollesch zeichnen sich durch eine besondere Form der Theorieaffinität aus: die dramatische Figurenrede wird ersetzt durch einen mäandernden Diskurs, der sowohl Zitate aus der gegenwärtigen Popkultur als auch aus akademischen Theoriediskursen versammelt und umschreibt. Vor allem Texte aus der feministischen Theoriebildung stehen im Mittelpunkt, wobei diese aber nicht als erkennbare Zitate eingefügt werden, sondern vielmehr in der 1. Person als ‚Apparate‘ zur Selbstreflexion der Situation der Performer_innen dienen sollen. Mein Artikel fokussiert auf die spezifische Art und Weise, mit welcher diese Theoriediskurse Eingang in Theatertexte, hier Die Welt zu Gast bei reichen Eltern von 2007 sowie Sex. Nach Mae West von 2002, finden, insbesondere der Rezeption der Theorien Donna Haraways und Judith Butlers wird nachgegangen. Die Bearbeitung von Alltagsphänomenen mithilfe von feministischer Theorie als eine ‚Sehhilfe‘ wird bei Pollesch als textuelle und theatrale Praxis performativ hergestellt.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 29.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Der Text ist unveröffentlicht, freundlicherweise wurde mir er mir vom Thalia Theater Hamburg zur Verfügung gestellt. Das Zitieren aus dem Text wurde mir vom Rowohlt-Verlag mit der Zustimmung des Autors ermöglicht.

  2. 2.

    Auf den Schillertagen am Mannheimer Nationaltheater im Jahre 2009 war es mir möglich, eine Probe von Polleschs Inszenierung von Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er singt für das Festival zu besuchen, wo ich einen Einblick in den Probenprozess bekam.

  3. 3.

    Für Näheres zum Verhältnis von Ökonomie und Geschlecht bei Pollesch vgl. Bergmann 2009. Die Dialektik der Postmoderne in Theatertexten von René Pollesch. Zur Verschränkung von Neoliberalismus und Gender. In Ökonomie im Theater der Gegenwart. Ästhetik, Produktion, Institution, hrsg. Franziska Schößler und Christine Bähr,193–208, Bielefeld: transcript.

  4. 4.

    Pollesch bezieht sich im Stück auch auf den feministischen Theorieband Reproduktionskonten fälschen! von Pauline Bourdry, Brigitta Kuster und Renate Lorenz, in dem wiederum Polleschs Trilogie Heidi Hoh abgedruckt ist, wodurch die Verschränkung von Text und Theorie besonders deutlich wird, vgl. dazu Bergmann. Franziska: Die Dialektik der Postmoderne in Theatertexten von René Pollesch, S. 195.

Literatur

  • Bergmann, Franziska. 2009. Die Dialektik der Postmoderne in Theatertexten von René Pollesch. Zur Verschränkung von Neoliberalismus und Gender. In Ökonomie im Theater der Gegenwart. Ästhetik, Produktion, Institution, Hrsg. F. Schößler und C. Bähr, 193–208. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • Bloch, Nathalie. 2004. Popästhetische Verfahren in Theatertexten von René Pollesch und Martin Heckmanns. Der Deutschunterricht 2:57–70.

    Google Scholar 

  • Butler, Judith. 1991. Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Diederichsen, Diedrich. 2002. Denn sie wissen, was sie nicht leben wollen. Theater heute 3:56–63.

    Google Scholar 

  • Dreysse, Miriam. 2011. Heterosexualität und Repräsentation. Markierung der Geschlechterverhältnisse bei René Pollesch. In GeschlechterSpielRäume. Dramatik, Theater, Performance und Gender. Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik 78, Hrsg. G. Pailer und F. Schößler, 357–370. Amsterdam: Rodopi.

    Google Scholar 

  • Eke, Norbert Otto. 2009. Störsignale. René Pollesch im ‚Prater‘. In Ökonomie im Theater der Gegenwart. Ästhetik, Produktion, Institution, Hrsg. F. Schößler und C. Bähr, 175–192. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • Geisenhanslücke, Achim. 2006. Schreie und Flüstern. René Pollesch und das politische Theater der Postmoderne. In Politisches Theater nach 1968. Regie, Dramatik und Organisation, Hrsg. I. Gilcher-Holtey, 254–268, Frankfurt a. M.: Campus-Verlag.

    Google Scholar 

  • Haraway, Donna. 1995. Situiertes Wissen. Die Wissenschaftsfrage im Feminismus und das Privileg einer partialen Perspektive. InDie Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen. Dies, Hrsg. Carmen Hammer und Immanuel Stiess, 73–97. Frankfurt a. M.: Campus-Verlag.

    Google Scholar 

  • Hausen, Karin. 1974. Die Polarisierung der „Geschlechtscharaktere“ – Eine Spiegelung der Dissoziation von Erwebs- und Familienleben. In Sozialgeschichte der Familie in der Neuzeit Europas: neue Forschungen, Hrsg. W. Conze, 363–393. Stuttgart: Ernst Klett.

    Google Scholar 

  • Lehmann, Hans-Thies. 1999. Postdramatisches Theater. Frankfurt a. M: Verlag der Autoren.

    Google Scholar 

  • Raddatz, Frank M. 2007. Penis und Vagina, Penis und Vagina, Penis und Vagina. René Pollesch über Geschlechterzuschreibungen, das Normale als Konstruktion und die Theoriefähigkeit des Alltags. In Brecht frisst Brecht. Neues Episches Theater im 21. Jahrhundert, Hrsg. F. M. Raddatz, 195–213. Leipzig: Henschel.

    Google Scholar 

  • Pollesch, René. 2002. Sex. Nach Mae West. Theater heute 3:64–69.

    Google Scholar 

  • Pollesch, René. 2007. Die Welt zu Gast bei reichen Eltern. Unveröffentlicht. Copyright © René Pollesch. Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag, Reinbek bei Hamburg.

    Google Scholar 

  • Poschmann, Gerda. 1997. Der nicht mehr dramatische Theatertext. Aktuelle Bühnenstücke und ihre dramaturgische Analyse. Tübingen: Niemeyer.

    Book  Google Scholar 

  • Smith, Dorothy. 1987. The everyday world as problematic. A feminist sociology. Boston: Northeastern.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Mascha Vollhardt .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2014 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Vollhardt, M. (2014). (Feministische) Theorie und Alltag. Theorie als theatrale Praxis in Sex. Nach Mae West und Die Welt zu Gast bei reichen Eltern von René Pollesch. In: Hackel, A., Vollhardt, M. (eds) Theorie und Theater. Kulturelle Figurationen: Artefakte, Praktiken, Fiktionen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04102-1_5

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-04102-1_5

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-04101-4

  • Online ISBN: 978-3-658-04102-1

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics