Abstract
Der Beitrag nimmt die Bedeutung der Medienhandlungsweisen von verschiedenen Generationen in den Blick und diskutiert die Implikationen des Blicks auf Generationen und seinen Beitrag zur Mediatisierungsforschung als Erforschung des Wechselverhältnisses zwischen Medienwandel und gesellschaftlichem Wandel. Die einzelnen Individuen verändern sich im Laufe ihres Lebens im Hinblick darauf, wie sie Medien in ihren Alltag integrieren. In den verschiedenen Abschnitten des Lebens finden sich unterschiedliche Ausformungen des Medienhandelns, die in einem komplexen Wechselspiel zwischen handlungsleitenden Themen im Verlauf des Heranwachsens, Interessenlagen und biographischen Verläufen im Erwachsenenalter sowie gesellschaftlichen Anforderungen begründet sind. Das Medienhandeln in der Gesellschaft unterliegt aber auch insgesamt Veränderungsprozessen, insofern sich Generationen zu einem Medienwandel unterschiedlich verhalten und sich daraus gesellschaftliche Dynamiken ergeben können. Im Beitrag werden empirische Hinweise zum Medienhandeln der jüngeren und älteren Generation und zum familialen Medienhandeln zusammengeführt und eine theoretische Rahmung, u.a. mithilfe des Konzepts der sozialen Welten, entwickelt, wie die Zusammenhänge zwischen einem generationenspezifischen Medienhandeln und dem Wandel von Gesellschaft und Medien theoretisch zu konzipieren und empirisch zu untersuchen sind.
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Krotz, F., Wagner, U. (2014). Medienwandel durch generationenspezifisches Medienhandeln. In: Krotz, F., Despotović, C., Kruse, MM. (eds) Die Mediatisierung sozialer Welten. Medien • Kultur • Kommunikation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04077-2_9
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