Zusammenfassung
Ist die moderne, repräsentative, sozial verpflichtete Demokratie philosophisch die Enkelin der Aufklärung und politisch die Tochter der zerstrittenen Eltern Liberalismus und Marxismus, so ist sie ökonomisch die Schwester der Industriegesellschaft. Deren Anfang liegt in England. Ihr »Urknall« war die Industrielle Revolution, die sich im 19. Jahrhundert auf Kontinentaleuropa, Amerika und Ostasien ausdehnte und im 20. Jahrhundert Gesellschaften des Massenkonsums hervorbrachte. Nicht alle, aber doch die meisten und die wirtschaftlich leistungsfähigsten Industriegesellschaften sind kapitalistisch organisiert, d. h. sie beruhen auf den Grundsätzen der freien Verfügung über das Privateigentum an den Produktionsmitteln, der marktwirtschaftlichen Steuerung von Produktion und Konsumtion, einer weitgehenden Nichteinmischung des öffentlichen Sektors in die wirtschaftlichen Abläufe und des Rechts auf die private Aneignung unternehmerischer Gewinne. Industrialisierung, Demokratie und Kapitalismus stehen in einem komplizierten Wechselverhältnis zueinander.
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Bajohr, S. (2014). Industriegesellschaften. In: Kleine Weltgeschichte des demokratischen Zeitalters. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04043-7_4
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