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Ergebnisse (I): Gibt es Chancengerechtigkeit und berufliche Selbstverwirklichung für hochqualifizierte Menschen mit einer signifikanten Hörschädigung?

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Berufliche Bewältigungsstrategien und ‚Behinderung’

Zusammenfassung

Die empirische Untersuchung, deren Ergebnisse im Folgenden vorgestellt werden, nahm ihren Ausgang in der im zweiten Kapitel hergeleiteten Annahme, dass Behinderung ein kulturell hergestellter Zustand sei.

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Notes

  1. 1.

    Die zehn Interviews sind aus Datenschutzgründen mit fiktiven Namen der interviewten Personen versehen. In der Zitation werden diese fiktiven Namen der Interviewpartnerinnen verwendet. Die angefügte Seitenzahl bezieht sich auf die Fundstelle in der jeweiligen Transkription.

  2. 2.

    Aus 760 Transkriptionsseiten der zehn Interviews wurden in einem ersten Schritt der Verdichtung und Fokussierung Passagen zusammengetragen, die sich den Themen „Chancengerechtigkeit", „berufliche Selbstverwirklichung", „Studium" und „Beruf’ sowie „Intersektionalität/Geschlecht" zuordnen ließen, um die thematisch relevanten von den biographischen oder thematisch nicht interessierenden Punkten zu trennen. Aus dieser Zusammenfassung wurden die Textpassagen für die weitere Kategorienbildung und Verdichtung herangezogen. Die Begriffe „Interviewpartnerin", „IP", „Gesprächspartnerin", „Befragte" und „untersuchte Personen" bezeichnen synonym Mitglieder aus der Untersuchungsgruppe.

  3. 3.

    Zusammenfassungen, Generalisierungen und Interpretationen, die im Zuge der Quellenauswertung entwickelt wurden, sind in der Ergebnisdarstellung mit illustrativen oder beispielhaften Zitaten der Interviewpartnerinnen unterlegt.

    Wiederholungen der verwendeten Zitate in der Ergebnisdarstellung ließen sich bei der Vorgehensweise dieser Untersuchung nicht vermeiden, da die Narrationen der untersuchten Personen offen abgefragt und anschließend unter verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet wurden. Dadurch kommt es in wenigen Fällen vor, dass ein Zitat verschiedenen Ergebniskategorien zugeordnet werden kann; vorwiegend als Belegstelle für Chancen(un)gerechtigkeit, die zugleich Beispiel für eine später erörterte Erschwernis am Arbeitsplatz ist.

  4. 4.

    Mehr Informationen zur Arbeitsassistenz hält die BIH in ihrem Internetangebot bereit:  <  www.integrationsaemter.de/Fachlexikon/Arbeitsassistenz/77c545ilp/index.html  >  , 09.08.2013.

  5. 5.

    Es ist eine allgemein anerkannte Tatsache, dass Frauen in oberen Führungspositionen deutlich unterrepräsentiert sind. Seit Mitte der 1980er Jahre werden die Karriererestriktionen von Frauen mit dem Phänomen der gläsernen Decke, organisational Praktiken, die den Aufstieg bestimmter Personen und Gruppen im Unternehmen trotz gleicher Leistungen verhindern, erklärt (Welpe/Thege 2011: 39 ff.). Ein beträchtliches Karrierehindernis für Frauen wird durch das geschlechterbezogene Vorurteil (Genderbias), dem Führungskraft-Stereotyp „Mann = Manager", erzeugt. Aufgrund des Genderbias setzen sich Frauen häufig niedrigere Karriereziele und scheinen damit ihre Aufstiegsunwilligkeit zu bestätigen: „Das Überwinden der Karriereblockade Genderbias ist für Frauen mit einem ungerechtfertigten und unverhältnismäßigen Mehraufwand für die Durchsetzung ihrer Karriereziele verbunden. Als Reaktion darauf reduzieren aufstiegsmotivierte Frauen wegen der für sie im Vergleich zu männlichen Bewerbern höheren Kosten ihre Karriereziele" (ebd.: 45).

  6. 6.

    Über solch ein konservatives Mentalitätsmuster erfolgt bei vielen Männern in Führungsebenen der Wirtschaft die kulturelle und funktionale Ablehnung von Frauen qua Geschlecht (vgl. Sinus Sociovision 2010: 17 ff.).

  7. 7.

    Einen Überblick bietet Sachsenhauser (2012: 53-82) im Zusammenhang mit ihrer Studie zur Arbeitszufriedenheit junger Hörgeschädigter.

  8. 8.

    Das bei Julius geäußerte Bedauern, er habe zu wenig Zeit für seine Familie, wog bei ihm aus meiner Sicht nicht stark genug, als dass es ausreichen würde, Unzufriedenheit mit seiner Arbeitssituation hervorzurufen. Vielmehr arbeitete er laufend und - so lässt sich aus seiner gesicherten Stellung im Unternehmen schließen - offenbar freiwillig am Betrieb und an der Expansion seines Arbeitsbereichs und übernahm dafür auch überregionale Projektverantwortung.

  9. 9.

    Nach Sachsenhauser (2012: 74-76 in Anlehnung an Braggemann/Groskurth/Ulich 1975) besteht der Unterschied zwischen Arbeitszufriedenheit und Berufszufriedenheit darin, dass erstere sich auf einen momentanen, zeitpunitbezogenen Ausschnitt der Arbeitstätigkeit bezieht, während letztere die Zufriedenheit mit der Berufswahl per se bezeichnet und daher eine zeitrau/nbezogene Sichtweise erfordert - und somit eine kognitiv-emotionale Einstellung zum Beruf, zur dahin führenden Ausbildung und den grundsätzlichen Karrierechancen ausdrückt und grundlegenderer Natur ist.

  10. 10.

    Für diese Untersuchung erübrigt sich daher eine Trennung der Begrifflichkeiten Arbeit und Beruf, weswegen sie synonym verwendet werden.

  11. 11.

    Eine vollständige Selbstverwirklichung - als Mensch - bedingt Honneths Konzept zufolge Anerkennung in allen drei Bereichen, der Liebe, der kognitiven Achtung und der sozialen Wertschätzung (Wimbauer 2004: 23). Es interessierte im Rahmen dieser Studie ausschließlich der berufliche Bereich, weswegen nur die berufliche Selbstverwirklichung untersucht wurde. Es war nicht Ziel, die „ganzheitliche Anerkennung" im Sinne Honneths (2012: 271) zu reflektieren oder zu interpretieren, wofür eine ebenso private Lebensabschnitte umfassende biographische Analyse vonnöten gewesen wäre.

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© 2014 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Popescu-Willigmann, S. (2014). Ergebnisse (I): Gibt es Chancengerechtigkeit und berufliche Selbstverwirklichung für hochqualifizierte Menschen mit einer signifikanten Hörschädigung?. In: Berufliche Bewältigungsstrategien und ‚Behinderung’. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03990-5_5

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