Zusammenfassung
Michel Foucault hat ein heterogenes und vielschichtiges Werk hinterlassen. Nicht zuletzt deshalb ist er bis heute in den sozialwissenschaftlichen Disziplinen ein wichtiger Quell der Inspiration, auf welchen häufig zurückgegriffen wird. Die Heterogenität des Denkens Foucaults macht ihn als Theoretiker bisweilen auch unzugänglich. Einem seiner zentralen Werke Überwachen und Strafen soll sich im Rahmen dieses Beitrages genähert werden. Im Beitrag wird davon ausgegangen, dass die Gesellschafts- und Institutionenkritik in Foucaults Buch sich auch in anderen Medien wiederfindet und über diese ein erleichterter Zugang gelingen kann. Durch den Film Einer flog über das Kuckucksnest soll dieser Zugang über das Medium Film ermöglicht werden.
Eine Annäherung an Foucaults „Überwachen und Strafen“ anhand des Films „Einer flog über das Kuckucksnest“
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Notes
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Sozialwissenschaftliche Arbeiten zu Einer flog über das Kuckucksnest befassen sich daher auch in wesentlichen Teilen mit der sexuellen Identität des Mannes nach Ende des Zweiten Weltkriegs.Hierbei wird der Film oder auch das Buch von Ken Kesey als eine Form der Problematisierung dieser Thematik gesehen (bspw. Meloy 2009).
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In der Politikwissenschaft sind Fragen von Macht und Herrschaft zentral und zumeist im Sinne Max Webers definiert (Weber 1921/1972: § 16), welcher Macht als ein relationales Verhältnis sieht und die Herrschaft oder Disziplin als „eingeübte Einstellungen“ einen „schematischen Gehorsam“ (ebenda: 28) definiert. Diesem relationalen Machtverständnis Webers stellt Foucault ein dialektisches Verständnis der Macht gegenüber.
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Diese neue Herrschaftsform der Moderne bezeichnet Foucault nicht nur als einen neuen Modus des Regierens, sondern auch als eine umfassende Form der „Gouvernementalität“ (Foucault 2006 a & b).
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Insgesamt wurden ca. 18 min Material gedreht, welche im Film auf rund 6 minreduziert wurden. Gekürzt wurden die Stellen, an denen der Psychiater durch die Akte geht.
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Ein gutes historisches Beispiel istKilmainham Jail in Dublin, in welchem u. a. die Gefangenen des Osteraufstandes von 1916 eingesperrt bzw. hingerichtet wurden (www.tourist-information-dublin.co.uk/kilmainham-jail.htm, zuletzt geprüft am 14.06.2013). Das Gefängnis besteht aus einem alten und einem neuen Teil. Der alte Teil besteht aus Kerkerzellen, in denen möglichst viele Gefangen auf engstem Raum „zusammengepfercht“ wurden. Der neuere Teil des Gefängnisses wurde in der viktorianischen Zeit gebaut. Dieser Teil besteht aus Einzelzellen, die hell und durch Wächter gut zu überwachen sind. Ebenfalls ist die Akustik in dem Trakt so gut, dass die Gefangenen sich nicht untereinander unterhalten konnten, ohne dass die Wächter dies mitbekommen würden. Die Informationen für Touristen verweisen darauf, dass in der viktorianischen Zeit geglaubt wurde, dass helles Licht bei der Besserung von Straftätern hilft und daher dieser Teil des Gefängnisses anders gebaut wurde. Foucault deutet dies in diesem Zusammenhang als einen viel weitreichenderen gesellschaftlichen Transformationsprozess, der in diese Zeit fällt und dessen Erscheinung die Architektur ist.
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Beispielhaft kann hier die Analyse historischer Prozessakten genannt werden, oder die bekannte Interpretation des Gemäldes Die Hoffräulein zu Beginn der Ordnung der Dinge.
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Hamenstädt, U. (2014). Foucault und das Kuckucksnest. In: Theorien der Politischen Ökonomie im Film. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03949-3_5
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