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Organisationsentwicklung im Weiterbildungsbereich: Stand und Perspektiven

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Engagierte Beweglichkeit

Part of the book series: Theorie und Empirie Lebenslangen Lernens ((TELLL))

Zusammenfassung

Der praxis- sowie wissenschaftsbezogene Diskurs um die Entwicklung und Gestaltung von (öffentlichen) Weiterbildungsorganisationen hat in den letzten Jahren an Umfang und Intensität zugenommen. Für die einzelnen Einrichtungen sind die Einführung neuer Steuerungs- und Qualitätsmanagementverfahren, die Umsetzung von Fusionen und Rechtsformänderungen oder die Umgestaltung organisationsstruktureller und -strategischer Ausprägungen die notwendige Antwort auf sich ständig und zum Teil massiv verändernde Umfeldbedingungen.

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Notes

  1. 1.

    Im Unterschied zu Schulen oder Hochschulen hat das Thema des organisationalen Wandels bei Weiterbildungseinrichtungen schon seit Längerem eine deutlichere Relevanz. So werden z. B. die wirtschaftlichen und pädagogischen Aktivitäten zum einen dadurch geprägt, dass die Einrichtungen immer schon einen Teil ihrer Finanzierung selbst erwirtschaften mussten, zum anderen dadurch, dass die Einrichtungen eine relativ hohe Autonomie bei der Organisation der Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen, also der Erstellung der Curricula, dem Ausarbeiten didaktischer Konzepte, der Auswahl konkreter Unterrichtsmethoden und der Einstellung des Lehrpersonals besitzen (vgl. Dollhausen 2007, S. 1–2 zit. nach Feld 2010a, S. 54–55).

  2. 2.

    Vgl. zu einer ausführlichen Darstellung des Veränderungsdrucks auf Weiterbildungsorganisationen u.a. auch Meisel und Feld 2012, S. 15–43.

  3. 3.

    Konkret gab es im Jahr 2011 insgesamt 39 Volkshochschulen, die den Rechtsstatus GmbH oder einer sonstigen privaten Trägerschaft aufwiesen. Bei einer absoluten Zahl von 929 VHSEinrichtungen handelt es sich zwar „nur“ um einen Anteil von 4,2%, allerdings mit deutlichen und kontinuierlichen Steigerungszahlen (2007 waren es 27, 2002 gerade einmal 14 Einrichtungen) (vgl. Huntemann/Reichart 2012; Huntemann 2012).

  4. 4.

    Vor diesem Hintergrund steht auch ein von Müller (2009) entwickeltes und an das St. Galler Management-Modell angelehntes (vgl. Rüegg-Stürm 2003) ‚Rahmenmodell des Bildungsmanagements‘. Dieses theoretische Modell verortet das Steuerungs- und Gestaltungshandeln von Leitungspersonen in (Weiter-)Bildungseinrichtungen in den Kontext von Umwelteinflüssen, Interaktionsthemen und Anspruchsgruppen. Durch die reflexive Thematisierung von Aufgaben und Problemstellungen des Bildungsmanagements ermöglicht das Modell einen „Ordnungsrahmen, in dem Leitungsaufgaben im Bildungsbereich verortet und mit [.] Entscheidungen begründet werden können” (Müller 2009, S. 67). Die beiden in dem Modell beschriebenen Kernprozesse sind das Bildungsprozessmanagement auf der Handlungsebene der Didaktik und das Bildungsbetriebsmanagement auf der Handlungsebene der Organisation. Das Bildungsprozessmanagement bezieht sich auf die „Entwicklung und Steuerung des Kernprozesses einer Bildungsorganisation, nämlich Bildungsangebote zu planen, anzubieten und durchzuführen und so Lernen zu initiieren, zu ermöglichen, zu organisieren und zu begleiten” (ebd., S. 78). Das Bildungsbetriebsmanagement (vgl. hierzu Müller 2009, S. 83–85; Griese/Marburger 2011, S. 14– 16) zielt dagegen auf die Steuerung und Gestaltung der übergeordneten organisationalen Rahmenbedingungen insbesondere der strategischen Grundlegungen und strukturellen Entwicklungen (vgl. zu den Aussagen im Text sowie dem Inhalt der Fuβnote auch Feld 2012, S. 5).

  5. 5.

    Eine ausführliche Thematisierung der Förderung, Ausgestaltung und Funktion von Selbstorganisation im Kontext von OE-Prozessen erfolgt bei Schiersmann und Thiel (2011).

  6. 6.

    Vgl. bzgl. der Ziele der Organisationsentwicklung auch ausführlich Becker und Langosch (2002, S. 13–17) sowie Baumgartner u.a. (2000, S. 28–32).

  7. 7.

    Vgl. zum Lernen von Individuen und Systemen im Rahmen von Organisationsentwicklung Gairing (2008, S. 207–216).

  8. 8.

    Für Schäffter ist das Kontextwissen das Wissen „um das eigene Profil, dessen Schnittflächen über sich selbst hinaus verweisen. Relationsbewuβtsein ist die Bezugnahme auf übergeordnete Sinnzusammenhänge” (2003, S. 64).

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Feld, T. (2013). Organisationsentwicklung im Weiterbildungsbereich: Stand und Perspektiven. In: Feld, T., Kraft, S., May, S., Seitter, W. (eds) Engagierte Beweglichkeit. Theorie und Empirie Lebenslangen Lernens. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03527-3_8

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