Zusammenfassung
Der Begriff der „Selbststeuerung“ hat eine Tradition, die es in sich hat: Jüngere Wurzeln weisen zurück auf die Autopoiesis-Ansätze der Chaosforschung und der Systemik, sie überlagern jedoch bloß ältere Wurzeln reformpädagogischer Provenienz, die u. a. in dem Buch „Die Schule der Selbsttätigkeit“ von Hugo Gaudig (5.12.1860-2.8.1923) bereits 1908 ihren Ausdruck fanden.
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Notes
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Der „Entgrenzungsbegriff“ wird in der neueren Erwachsenenbildungsdebatte intensiv bemüht (vgl. Arnold 2012), um den sich wandelnden Mustern des Erwachsenenlernens zwischen Vermittlungsbemühen und selbsttätiger Aneignung nachzuspüren. In diesem Sinne benutzt Jochen Kade diesen Begriff und schreibt: „Das Erziehungssystem bildet Formen im Medium Lebens-lauf. (…) Mit dem Lebenslauf wird das Erziehungssystem über einen Bezugspunkt begründet, der das Individuum temporalisiert und gegenüber Bildung insbesondere die Kontingenz und Ungewissheit der Lebensverhältnisse in der Moderne betont. Der Lebenslauf ist Ausdruck der für moderne Gesellschaften kennzeichnenden Individualisierung und Temporalisierung. (…) Durch die Formung des Lebenslaufes erzeugt das Erziehungssystem im Individuum die Ressourcen zur Teilnahme an anderen sozialen Systemen“ (Kade 2006, S. 15). Für Jochen Kade ist mit diesen Tendenzen unübersehbar ein Trend zur Auflösung der bisherigen institutionalisierten Formen eines Lernens für den Lebenslauf (bzw. für Lebenschancen) verbunden.
Literatur
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Arnold, R. (2013). Selbststeuerung – mehr als bloß ein didaktisches Prinzip (neben anderen). In: Feld, T., Kraft, S., May, S., Seitter, W. (eds) Engagierte Beweglichkeit. Theorie und Empirie Lebenslangen Lernens. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03527-3_18
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