Zusammenfassung
Eine bedarfsorientierte Finanzierung verspricht nicht nur mehr Gerechtigkeit, sondern auch einen zielgenauen und effizienten Einsatz knapper finanzieller Ressourcen. Dies erfordert jedoch Indikatoren, die den Ressourcenbedarf der Einrichtungen treffend beschreiben. Häufig werden in diesem Zusammenhang Daten der kommunalen Sozialraumstatistik als Grundlage für eine Mittelverteilung diskutiert. Allerdings ist bisher weitestgehend unklar, ob sich die Zusammensetzung von Kindertageseinrichtungen tatsächlich treffend über Informationen zu Stadtteilen beschreiben lässt. Die vorliegende Arbeit untersucht vor diesem Hintergrund am Beispiel der nordrhein-westfälischen Stadt Münster (etwa 300.000 Bewohner), ob die soziale Zusammensetzung der Einzeleinrichtungen der Komposition des Stadtteils entspricht, in dem sie liegen. Vor dem Hintergrund der Analyseergebnisse wird diskutiert, ob der Sozialraum (hier definiert über statistische Stadtbezirke) ein sinnvoller Indikator für eine bedarfsorientierte Finanzierung von Kindertageseinrichtungen ist.
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Die Begriffe Stadtteil, Sozialraum, Quartier und kleinräumig werden im Folgenden synonym verwendet.
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Diese Informationen sind online abrufbar unterhttp://www.muenster.de/stadt/stadtplanung/zahlen.html.
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1 = Altstadt, 2 = Innenstadtring, 3 = Mitte-Süd, 4 = Mitte-Nordost, 5 = Münster-West, 6 = Münster-Nord, 7 = Münster-Ost, 8 = Münster-Südost, 9 = Münster-Hiltrup.
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Zur wohnberechtigten Bevölkerung zählen alle Personen, die in der Gemeinde eine Haupt- oder Nebenwohnung haben. Der Wahl dieser Bezugsgröße liegt die Annahme zugrunde, dass nicht nur Einwohner mit Hauptwohnsitz infrastrukturelle Einrichtungen nutzen. Die Grundlage für die Berechnung war bis vor kurzem die Volkszählung des Jahres 1987, so dass hier aufgrund des zunehmenden zeitlichen Abstandes Ungenauigkeiten zu erwarten sind (Stadt Münster, Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Verkehrsplanung 2012d).
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Allerdings führten konjunkturelle Verbesserungen und die damit verbundene Lage auf dem Arbeitsmarkt in den Jahren 2006 bis 2008 zu einer deutlichen Reduktion der Arbeitslosenzahlen (Bundeszentrale für politische Bildung 2012).
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Für die Jahre 2005 und 2006 fehlen die Angaben zu insgesamt zehn Stadtteilen. Hierbei handelt es sich vor allem um niedrige Fallzahlen, die aus datenschutzrechtlichen Gründen (eine eindeutige Zuordnung kann nicht verhindert werden) nicht dargestellt wurden. Seit 2007 wird der Datenschutz jedoch so interpretiert, dass die dargestellte Einheit die Familie und nicht das Individuum ist, so dass auch geringe Fallzahlen ausgewiesen werden. In der Konsequenz sinken die Mittelwerte durch den Einschluss kleinerer Werte. Die Zahlen von 2005 und 2006 sind somit nicht unmittelbar mit den Werten von 2007 und 2008 vergleichbar und werden daher nicht berichtet.
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Das Statistische Bundesamt gibt eine Übersicht über die Geburtsländer für die Definition von Heimatvertriebenen und Aussiedlern/Spätaussiedlern (Stadt Münster, Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Verkehrsplanung 2012c).
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dies betrifft zehn Einrichtungen, die entweder neu eröffnet (n e = 3) oder geschlossen (n e = 3) wurden bzw. Kleinsteinrichtungen mit maximal zehn Kindern sind (n e = 3). In einem Fall handelt es sich um eine Hortgruppe, d. h. die Kinder gehen in der Regel bereits zur Schule.
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Sinnvoll ist dies jedoch nur bei kausalen Risikofaktoren, da eine Beeinflussung dieser auch zu Veränderungen in den beobachteten Ergebnissen führen. Eine Veränderung der variablen Merkmale hingegen habe keinen Einfluss auf die gewünschten Ergebnisse.
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An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Dr. A. Iseke, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin im Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Gesundheitsamtes der Stadt Münster, für den Zugang zu den Daten der Schuleingangsuntersuchung und den konstruktiven Austausch im Rahmen dieser Arbeit bedanken.
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Die zuvor ausgeschlossenen Fälle – kein Besuch einer Kindertageseinrichtung, Besuch einer Kindertageseinrichtung außerhalb von Münster, Kinder in Kindertageseinrichtungen mit keinen Kindern in der SEU in drei aufeinanderfolgenden Jahren – finden bei der Berechnung der Anteile auf Stadtteilebene wieder Berücksichtigung, um die Sozialräume möglichst präzise beschreiben zu können.
- 14.
Diese Erklärung ist plausibel, da es sich bei den Einrichtungen mit einer hohen Varianz um Einrichtungen handelt, die in den späteren Analysen als besonders belastete Einrichtungen identifiziert werden (vgl. Kap. 6.4).
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Die Differenzen könnten allerdings auch darauf zurückzuführen sein, dass die stadtteil- und einrichtungsbezogenen Anteilsberechnungen innerhalb der SEU-Daten auf leicht unterschiedliche Individualdatensätze zurückgreifen (vgl. Kap. 6.2.2.3). Um auszuschließen, dass hierdurch Verzerrungen in den Analyseergebnissen entstehen, wurden alle Analysen bezüglich der auf Stadtteilebene aggregierten Datensätze zusätzlich mit dem gleichen Individualdatensatz berechnet, der auch der Einrichtungskomposition zugrunde liegt. Ein Vergleich der Ergebnisse zeigt keine nennenswerten Unterschiede. In nur fünf der insgesamt 232 Analysen entstehen hierdurch Differenzen von r = .10.
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Um Verzerrungen aufgrund unterschiedlicher Individualdatensätze auszuschließen, wurden diese Ergebnisse erneut validiert, indem die Daten auf Sozialraumebene anhand des gleichen Individualdatensatzes aggregiert wurden, der auch der Einrichtungskomposition zugrunde liegt. Wenn überhaupt Unterschiede in den Korrelationskoeffizienten bestehen, so bewegen sie sich überwiegend im Bereich der dritten Nachkommastelle, in fünf von 72 Analysen sind Differenzen von .01 auszumachen, in zwei Fällen liegen sie bei. 03. Die datensatzinternen Zusammenhänge wurden zudem ebenfalls unter Ausschluss von Kleinst- und kleinen Kindertageseinrichtungen berechnet. Erneut zeigt sich ein Anstieg um etwa 0.2 Punkte bei den jeweiligen Korrelationskoeffizienten.
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Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden die Stadtteile, die keine Ausreißerwerte aufweisen – dies trifft auf die Mehrheit der Stadtteile zu – nicht in die Abbildung aufgenommen.
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Hogrebe, N. (2014). Der Sozialraum als Indikator für eine bedarfsorientierte Finanzierung. In: Bildungsfinanzierung und Bildungsgerechtigkeit. Educational Governance, vol 24. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03489-4_6
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