Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden Entwicklungslinien einer sozialraumorientierten Sozialen Arbeit und Bezugnahmen zum Raumbegriff dargelegt (Kap. 3.1). Dies wird in einem zweiten Schritt einerseits mit ausgewählten raumtheoretischen Bezugspunkten in den Sozialwissenschaften und andererseits mit einer spezifisch politisch-theoretischen Reflexion von Raum und Staat anhand der Diskussion um räumliche Maßstabsebenen (Scales) kontrastiert (Kap. 3.2). Ziel ist es, erste Anforderungen an eine theoretisch-analytische Perspektive von Sozialer Arbeit als staatliche Praxis im städtischen Raum zu benennen (Kap. 3.3).
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Notes
- 1.
Beispielsweise bietet die FH Campus Wien seit 2007 einen Masterstudiengang mit Fokus auf Sozialraumorientierung an. Schwerpunktsetzungen sind auch an der Universität Duisburg – Essen mit dem Institut für Stadteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung (ISSAB), an der FHS St. Gallen mit dem Kompetenzzentrum für Soziale Räume, der FH Köln mit dem Forschungsschwerpunkt „Sozial – Raum – Management“ explizit erkennbar. Auch das 2009 erstmals erschienene Online-Journal „sozialraum.de“ kann als Ausdruck der wachsenden Bedeutung von Raum im Fachdiskurs angesehen werden.
- 2.
Hier sind z. B. die Bund- und Länderprogramme „Soziale Stadt“ in Deutschland oder auch zahlreiche Quartiers- oder Stadtteilmanagementprojekte zu nennen. Zur Konzeption von Quartiersmanagement unter dem Leitbegriff Soziale Stadt siehe z. B. Alisch 2002; Alisch und Dangschat 1998 oder Beiträge in Alisch 1998.
- 3.
Die Anfänge der spezifisch sozialwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Raum bzw. Sozialraum seit Ende des 19. Jahrhunderts werden mit Emile Durkheim und Georg Simmel verbunden, die im Gegensatz zu statischen Zugängen der politischen Geographie die räumlich-soziale Organisation als dynamisch und sozial produziert denken. Beide Autoren sind für die Differenzierung und Relationierung von einem gesellschaftlichen Raum und einem physisch-materiellen Raum entscheidend. (Siehe auch Dünne 2006, S. 289–292)
- 4.
Brenner reagierte auf die Kritik eines Scale-Zentrismus und betont inzwischen, dass Scaling neben dem Ort, der Territorialität und der Vernetzung nur eine von vier der bedeutendsten raumanalytischen Prinzipien darstellt (Brenner 2008, S. 59–63; siehe auch Jessop et al. 2008, S. 392–394).
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Diebäcker, M. (2014). Soziale Arbeit, Raum und Staat. In: Soziale Arbeit als staatliche Praxis im städtischen Raum. Sozialraumforschung und Sozialraumarbeit, vol 13. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03412-2_3
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