Zusammenfassung
Dieses Buch ist das leicht überarbeitete Ergebnis meines Dissertationsvorhabens, das mit dem Ziel angetreten ist, politikwissenschaftliche Perspektiven auf den Gegenstand Sozialer Arbeit zu beziehen und im Dezember 2012 am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien abgeschlossen wurde. In der theoretischen Auseinandersetzung wurde eine staats- und raumtheoretische Perspektive auf Soziale Arbeit gewählt und in Auseinandersetzung mit Schriften von Michel Foucault eine Konzeption von Sozialer Arbeit als staatliche Praxis im städtischen Raum erarbeitet. Die Entwicklung eines qualitativen Forschungsansatzes, der eine diskursanalytisch orientierte Textanalyse mit einer interpretativ-interaktionistisch ausgerichteten Einzelfallstudie kombiniert, ermöglichte es die theoretische Perspektive auf einen urbanen territorialen Raum zu beziehen und die Interventionen aufsuchender Sozialer Arbeit zu reflektieren. Mit dem Bahnhof Wien Praterstern und dem dort verorteten, sozialen Interventionsprojekt SAM2 des Vereins Wiener Sozialprojekte (heute Suchthilfe Wien) konnten sowohl die „Rede über einen urbanen Raum“ als auch die konkrete straßensozialarbeiterische „Praxis im territorialen Raum“ erforscht und aufeinander bezogen werden. Dabei lassen sich Zusammenhänge zwischen urbanen Aufwertungsprozessen und sicherheits- und ordnungspolitischen Strategien sowie Relationen zwischen staatlichem Handeln und urbaner Bevölkerung rekonstruieren.
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Notes
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Das eigene Teilsein von gesellschaftlichen Konflikten, die Formation des eigenen Wissens, die daraus entstehenden Standpunkte und normativen Setzungen beeinflussen u. a. die Wahl der Forschungsperspektive sowie meine Deutungs- und Interpretationsprozesse als Theoretiker und Forscher. Herrschaftskritik bedeutet dann, soziale Beziehungen auf ihre Machtasymmetrien, Ungleichheitsstrukturen sowie strukturierenden Kräfteverhältnisse hin zu analysieren und zu problematisieren. Diese Haltung und Kritik an Herrschaftlichkeit von sozialer und politischer Praxis ist für die Ergebnisse dieser Arbeit nicht nur konstitutiv, sondern die Veröffentlichung und Rezeption von Forschungsergebnissen bietet auch Anschlüsse für Widerspruch bzw. Gegenverhalten, um Macht- und Herrschaftsbeziehungen zu verändern.
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Diebäcker, M. (2014). Einleitung. In: Soziale Arbeit als staatliche Praxis im städtischen Raum. Sozialraumforschung und Sozialraumarbeit, vol 13. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03412-2_1
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