Zusammenfassung
Das erste Szenario setzt voraus, dass sich das ideologische Vakuum (vgl. Zizek 2011), das mit dem jähen Ende der ,großen Erzählung’ einer Versöhnung von Akkumulation und Legitimation durch den Emissionshandel entstanden ist, in eine molekulare Verschiebung der Kräfteverhältnisse im europäischen Staat/Zivilgesellschaft-Komplex übersetzt. Eine solche Dynamik könnte an Fahrt gewinnen, wenn das Scheitern des privaten Souveräns vom bürokratischpolitischen Personal in den weiteren Kontext einer Zuspitzung der Widersprüche eines finanzgetriebenen Akkumulationsregimes eingebettet würde.
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Notes
- 1.
Kursiv im Original, M.B.
- 2.
Dass es ausgerechnet das Europäische Parlament war, das die Initiative der Kommission zurückwies, 900 Millionen CO2-Zertifikate aus dem Markt zu nehmen (FAZ, 17. April 2013: 11), deutet darauf hin, dass sich die Kräfteverhältnisse im Staatsapparateensemble der EU verschoben haben. Das einst als in Klimafragen ,progressiv’geltende Parlament hat hier zunehmend die Rolle eines ,Bremsers’ übernommen.
- 3.
Vgl. hierzu das Bekenntnis des Mitherausgebers der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Frank Schirrmacher: „Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat." (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15. August 2011) Schirrmacher orientiert sich dabei an dem konservativen britischen Kolumnisten des Daily Telegraph, Charles Moore, der die moralische Integrität des Konservatismus nach dem Ausbruch der großen Finanzkrise durch die Marktgläubigkeit des Neoliberalismus zerstört sieht. Schirrmacher formuliert das so: „Ludwig Erhard plus AIG plus bürgerliche Werte - das ist wahrhaft eine Killerapplikation gewesen." (Ebd.)
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Bitter, M. (2013). Ausblick. In: Aufstieg und Fall der europäischen Kohlenstoffökonomie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03406-1_10
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