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Kulturelle Defamilialisierung in (post)industriellen Gesellschaften

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Gesellschaft ohne Kinder
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Zusammenfassung

In den letzten Dekaden haben sich die privaten Lebensformen in Europa revolutionär verändert: Eine gesunkene Heiratsneigung, gestiegene Scheidungsrisiken, die Ausbreitung nichtehelicher Lebensgemeinschaften und gewachsene Anteile nichtehelicher Geburten zeigen (als quantifizierbare Indikatoren) den sozialen Bedeutungsverlust der Ehe.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. Tabellen (oben): Geburtenraten und Anteile nichtehelicher Geburten in Europa 19602009, Gesamt-Ersteheschließungsziffern von Frauen in Europa 1970-2004, Gesamtscheidungsziffern (v. H.) in Europa 1970-2003.

  2. 2.

    Vgl.: Ron Lesthaeghe/Johan Surkyn: When History moves on: The foundations and Diffusion of a Second Demographic Transition, Michigan 2004, S. 9, abgerufen unter: http://sdt am 24. 05. 2012.

  3. 3.

    Ebd., S. 3-4. Surkyn und Lesthaeghe gehen so weit den Lebensformenwandel im Zuge des SDT im Blick auf die soziale Geltung der Ehe als „revenge in history“ zu bezeichnen. Ebd., S. 4.

  4. 4.

    „Die Familienlosigkeit im Pauperismus wird von einem Siegeszug der Familie abgelöst.“ Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1866-1914, a. a. O., S. 66. Die dominante Geltung der Familie kam nach Nipperdey auch „auch darin zum Ausdruck, dass es die Norm des Erwachsenen ist, verheiratet zu sein. Singles spielen keine Rolle, sie sind nicht wirklich anerkannt, sie sind – von der alten Jungfer bis zum Hagestolz – Gegenstand des Spottes und der Karikatur“. Ebd., S. 44.

  5. 5.

    Vgl. Surkyn/Lesthaeghe: When History moves on, a. a. O., S. 3 – 4. Vor dem ersten Weltkrieg lag die Nichtehelichenquote in Deutschland bei ca. 10 %, ein deutlich höheres Niveau erreichte sie dann zeitweilig in den 1920 und 1940er Jahre (bis zu 16%) bevor sie nach 1950 deutlich zurückging und dann um 1965 (ca. 5 Prozent) ihren historischen Tiefstand erreichte. Vgl.: Angelika Bach: Die Renaissance der Ein-Eltern-Familie? Deutschland – Großbritannien, S. 83-94, in: Jürgen Dorbritz/Johannes Otto (Hrsg.): Familienpolitik und Familienstrukturen in Deutschland, a. a. O., S. 88 (Abb. 4).

  6. 6.

    Vgl. Tabelle (oben): Geburtenraten und Anteile nichtehelicher Geburten in Europa 19602009.

  7. 7.

    Beispielhaft für eine solche Sichtweise: Rüdiger Peuckert: Familienformen im sozialen Wandel, Wiesbaden 2008, S. 16. Speziell zur historischen Bedingtheit des „Hausfrauenmodells: Andre Habisch in: Erfolgsmodell Ehe. Die Magie des Trauscheins und die Fakten, München 2004, S. 38.

  8. 8.

    Zitiert nach: Bernhard Gückel: Gibt es eine Krise der Familie? Eine Lebensform im Spannungsfeld zwischen Wandel und Konstanz. Prof. Dr. Norbert F. Schneider zur Situation der Institution Familie bei der Dritten Tendenzwendekonferenz der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) am 17. November 2011 in Berlin, im Interview in der Sendung „Kulturgespräche“ des Südwestdeutschen Rundfunks (SWR 2) am 23. Dezember 2011 und im Beitrag „Geld allein ist keine Lösung“ der Publikation „The European“ vom 10. Januar 2012, S. 10-11, in: Bevölkerungsforschung Aktuell 01/2012, S. 10.

  9. 9.

    „Die Ehe war eine fraglose Selbstverständlichkeit des Lebens, vor jeder Dogmatik, jedem Recht, über allem Zweifel; auch die Ehelosen, die Verwitweten wie die Unverheirateten blieben, wenigstens in den konsolidierten Ständen, auf sie bezogen.“ Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1800 – 1866. Bürgerwelt und starker Staat, München 1983, S. 116.

  10. 10.

    Karl Schwarz: Rückblick auf eine demographische Revolution, a. a. O., S. 252.

  11. 11.

    Vgl. ebd. Sowie für die jüngeren Jahrgänge: Vgl.: Jürgen Dorbritz: Heiratsverhalten Lediger, Geschiedener und Verwitweter in Deutschland 2007 – Ergebnisse der Berechnung von Heiratstafeln, S. 2-6, in: Bevölkerungsforschung aktuell 03/2009, S. 2.

  12. 12.

    Im Jahr 2008 zufolge hatten 43% der zu diesem Zeitpunkt 30- bis 34-jährigen Frauen (noch) keine Kinder. Vgl.: Statistisches Bundesamt: Mikrozensus 2008. Neue Daten zu Geburten und Kinderlosigkeit, a. a. O., S. 9.

  13. 13.

    Für Deutschland detailliert hierzu: Evelyn Grünheid: Zur Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland aus demographischer Sicht, a. a. O.

  14. 14.

    Ilona Ostner: , a. a. O., S. 176.

  15. 15.

    Publizistische Beiträge, die diesbezüglich eine deutsche Besonderheit insinuieren, sind insofern irreführend. Exemplarisch dafür: Klaus Hurrelmann: Hurra, Mama arbeitet, ZEITONLINE vom 18. 02. 2011, abgerufen unter www.zeit.de am 25. 05. 2012.

  16. 16.

    Besonders charakteristisch für diese Sichtweise: Elfter Kinder- und Jugendbericht, a. a. O.,

    S. 596 – 597.

  17. 17.

    Vgl.: Ron Lesthaeghe/Johan Surkyn: When History moves on, a. a. O., S. 5.

  18. 18.

    Prägnant zur Erfindung der „Pille“ und ihre Konsequenzen für die Beziehungen der Geschlechter- und Generationen: Hermann W. von der Dunk: Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, Band II, München 2004 (Erstausgabe Amsterdam 2000), S. 458-460.

  19. 19.

    Vgl.: Franz-Xaver Kaufmann: Vom Bevölkerungsrückgang und seinen Folgen, a. a. O., S. 134.

  20. 20.

    „Thirdly, there was the gender revolution. Women were no longer going to be subservient to men and husbands, but seize the right to regulate fertility themselves.“ Vgl. Ron Lesthaeghe/ Johan Surkyn: When History moves on, a. a. O., S. 5.

  21. 21.

    Die Europäische Kommission fordert explizit das „Vorgehen gegen stereotype Vorstellungen von Frauen und Männern“, d. h. also ein bewusstseinsveränderten Politik. Vgl.: Bericht der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat, das Europäische Parlament, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen zur Gleichstellung von Frauen und Männern – 2008, Bundesratsdrucksache 158/08, Köln 2008, S. 6.

  22. 22.

    Vgl.: Hermann W. von der Dunk: Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, Band II, München 2004 (Erstausgabe Amsterdam 2000), S. 500-501.

  23. 23.

    Ron Lesthaeghe/Johan Surkyn: When history moves on, a. a. O., S. 5.

  24. 24.

    Vgl. ebd., S. 6.

  25. 25.

    Hans Bertram: Nachhaltige Familienpolitik und demografische Entwicklung. Zeit, Geld und Infrastruktur einer demografiebewussten Familienpolitik, S. 37-56, in: Zeitschrift für Pädagogik, 55. Jg., Heft 1/2009, S. 99.

  26. 26.

    Ebd.

  27. 27.

    Ebd., S. 99-100.

  28. 28.

    Vgl.: Ron Lesthaeghe/Johan Surkyn: When history moves on, a. a. O., S. 7-8.

  29. 29.

    Vgl.: Helmut Thome/Christoph Birkel: Sozialer Wandel und Gewaltkriminalität. Deutschland, England und Schweden im Vergleich, 1950-2000, Wiesbaden 2007, S. 346-347.

  30. 30.

    In diesem Sinne unterscheiden z. B. Helmut Thome und Christoph Birkel im Anschluss an Emile Durkheim zwischen einem in modernen Gesellschaften funktional notwendigen „kooperativen“ und einem sozial desintegrativen „exzessiven“ Individualismus. Die „Individualisierungsvorgänge“ der letzten Jahrzehnte können ihnen zufolge sowohl Partnerschaft und Kooperation innerhalb von Ehen und Familien begünstigen, „andererseits aber auch egoistisch-instrumentellen Handlungsweisen Raum öffnen“. „Welche dieser beiden Entwicklungstendenzen“ dominiere sei „nicht mit Sicherheit auszumachen“ (ebd., S. 368). Die Schwierigkeiten der Autoren, den Wandel familiärer Lebensformen (v. a. die Zunahme von Scheidungen) einem kooperativen oder dem „exzessiven“ Individualismus zuzuordnen, zeigen exemplarisch die analytischen Grenzen dieses Konzepts: Es versucht zwischen „guten“ und „schlechten“ Aspekten des Lebensformenwandels zu unterscheiden, trägt aber wenig dazu bei, dessen Antriebkräfte zu verstehen.

  31. 31.

    Eric Hobsbawm: Das Zeitalter der Extreme, a. a. O., S. 402-403.

  32. 32.

    Ebd.

  33. 33.

    Vgl. ebd., S. 403-44.

  34. 34.

    Ebd., S. 405.

  35. 35.

    Ebd., S. 405.

  36. 36.

    Ebd., S. 418 – 419.

  37. 37.

    Ebd., S. 423 – 424.

  38. 38.

    Ebd., S. 425.

  39. 39.

    Ebd. In Deutschland z. B. hat die katholische Kirche nach eigenen Berechnungen seit 1970 etwa 3,7 Mio., die evangelische Kirche sogar mehr als fünf Millionen Mitglieder durch Austritte verloren. Datenquelle: Joachim Eicken/Ansgar Schmitz-Veltin: Die Entwicklung der Kirchenmitglieder in Deutschland, S. 576-590, in: Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Wirtschaft und Statistik 6/2010, S. 589.

  40. 40.

    Eric Hobsbawm: Das Zeitalter der Extreme, a. a. O., S. 422.

  41. 41.

    Ebd., S. 425 – 426.

  42. 42.

    Ebd., S. 420.

  43. 43.

    Eric Hobsbawm: Das Zeitalter der Extreme, a. a. O., S. 426-427.

  44. 44.

    Ebd., S. 430.

  45. 45.

    Vgl.: Ron Lesthaeghe/Johan Surkyn: When history moves on: The foundations and diffusion of a second demographic transition, a. a. O., S. 6-7.

  46. 46.

    „Hence, although for different reasons, all pillars considered the family as the cornerstone of society. Both material und moral uplifting would furthermore be served best by a sharp gender-base division of labor within the family: [...]: For this to be realized, male income needed to be high enough so that women could assume the role of housewifes. In other words, all pillars, including the socialist and even communist one, contributed to the embourgeoisement of the working class through this propagation of the breadwinner – housewife Model.“ Siehe ebd., S. 7.

  47. 47.

    Zitiert nach: Karl Marx/Friedrich Engels: Werke, Bd. 4, Berlin 1972, S. 465.

  48. 48.

    „Darum ist die rationalistische Weltauffassung – die unparteiisch wie das Geld, auch das sozialistische Lebensbild genährt hat – zur Schule des neuzeitlichen Egoismus und rücksichtslosen Durchsetzens der Individualität geworden. Für die gewöhnliche – nicht gerade vertiefte – Anschauung ist das Ich im Praktischen nicht weniger als im Theoretischen die selbstverständliche Grundlage und das unvermeidlich erste Interesse; alle Motive der Selbstlosigkeit erscheinen nicht als ebenso natürliche und autochthone, sondern als nachträgliche und gleichsam künstlich angepflanzte. Der Erfolg davon ist, dass das Handeln im selbstischen Interesse als das eigentlich und einfach „logische“ gilt. Alle Hingabe und Aufopferung scheint so aus den irrationalen Kräften des Gefühls und des Willens zu fließen, so dass die bloßen Verstandesmenschen dieselbe als einen Beweis mangelnder Klugheit zu ironisieren oder als den Umweg eines versteckten Egoismus zu denunzieren pflegen. [.] Aber nicht nur der ethische Egoismus, sondern auch der soziale Individualismus erscheint als das notwendige Korrelat der Individualität.“ Georg Simmel: Philosophie des Geldes, S. 253-751, in: Georg Simmel: Philosophische Kultur, Frankfurt am Main 2008, S. 673.

  49. 49.

    Joseph A. Schumpeter: Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie, München 1972, S. 202.

  50. 50.

    Vgl. ebd., S. 208.

  51. 51.

    Vgl. ebd., S. 254-255.

  52. 52.

    Vgl. ebd., S. 255.

  53. 53.

    Ebd., S. 255. Zur Rolle der Empfängnisverhütung schreibt Schumpeter lapidar: „Was die Kinderlosigkeit anlangt, so bringt die kapitalistische Erfindungskraft empfängnisverhütende Mittel von stets zunehmender Wirkungskraft hervor, die den Widerstand überwinden, den sonst der stärkste männliche Trieb entgegengesetzt hätte.“ Ebd., S. 255-256.

  54. 54.

    Ebd., S. 253 – 254.

  55. 55.

    Ebd., S. 200 und S. 208.

  56. 56.

    Charles Taylor beschreibt diese Weltanschauung als Aufklärungshumanismus, der sich gegen asketische Ethiken wendet, die Bedürfnisse des „normalen Lebens“ (Komfort, sexuelle Befriedigung etc.) „höheren“ Zielen zu opfern. Vgl.: Charles Taylor: Humanismus und moderne Identität, S. 218-270, in: Ders.: Wie viel Gemeinschaft braucht die Demokratie? Frankfurt am Main 2002, S. 256-257.

  57. 57.

    Diese aufzählende Darstellung ist „extrahiert“ aus den Ausführungen über die „kapitalistischen Zivilisation“ und die „klassische Lehre der Demokratie“. Zu dieser „Lehre“ (d. h. der Theorie der Volkssouveränität) bemerkt Schumpeter: „Obschon solche allgemeinen Ausdrücke nie adäquat oder, genau genommen, richtig sind, will ich es wagen, sie in der üblichen Weise als ihrem Wesen nach rationalistisch, hedonistisch und individualistisch zu bezeichnen: die in hedonistischen Begriffen definierte Glückseligkeit der Individuen [...] diese Glückseligkeit wurde als der Sinn des Lebens und als das große Prinzip alles Tuns in der privaten und in der politischen Sphäre aufgefasst. [...] Vermöge des Nachdrucks, den sie auf das rationale und hedonistische Individuum und seine sittliche Autonomie legte, schien sie zudem in der Lage zu sein, die einzig richtigen politischen Methoden zur Führung dieses Staates und zur Erreichung jener Ziele zu lehren – ,das größte Glück der größten Zahl’ und ähnliche schöne Dinge.“ Joseph A. Schumpeter: Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie, a. a. O., S. 394-395. Sehr nachdrücklich betont Schumpeter den quasi-ersatzreligiösen Gehalt des „utilitaristischen“ bzw. des „demokratischen „Glaubensbekenntnisses“. Beispielhaft dafür ist für ihn das Leitbild der Gleichheit, das sich nicht rational aus der „empirischen Sphäre“ begründen lasse. Ebd., S. 421-422.

  58. 58.

    Ebd., S. 207.

  59. 59.

    Vgl. ebd., S. 205-208.

  60. 60.

    Ebd., S. 474.

  61. 61.

    Ebd., S. 208.

  62. 62.

    Zum Wandel der Lebensformen in Polen: Anna Matysiak: Is Poland really.immune’ to the spread of cohabitation? In: Demographic Research, Volume 21/2009, abgerufen am 27. 05. 2012 unter: www.demographic-research.org.

  63. 63.

    Vgl.: Beat Fux: Einstellungen und Werte, S. 43-109, in: Jürgen Dorbritz/Beat Fux (Hrsg.): Einstellungen zur Familienpolitik in Europa. Ergebnisse eines vergleichenden Surveys in den Ländern des „European Comparative Survey on Population Policy Acceptance (PPA)“, München 1997, S. 47-48.

  64. 64.

    Ebd., S. 49.

  65. 65.

    Zur Säkularisierung in Spanien im Spiegel des „European Value Survey“: Loek Halmam/ Thorleif Peterson: A decline of religious values? a. a. O., S. 45.

  66. 66.

    Zum modernen Individualismus vermerkt D. Bell: „Im modernen Bewusstsein gibt es [.] nur mehr ein Selbst, das sich mit seiner individuellen Authentizität befasst, mit seinem einmaligen, unveränderlichen Charakter, der von den Kniffen und Konventionen, Masken und Heucheleien, das heißt von den Entstellungen durch die Gesellschaft befreit ist. Diese Beschäftigung mit dem authentischen Selbst macht das Motiv und nicht die Handlung – die innere Wirkung auf das Selbst und nicht die moralischen Konsequenzen für die Gesellschaft – zur Quelle der ethischen und ästhetischen Urteile.“ Ebd., 30. Was diese Anschauung für die Stabilität von Ehen bedeutet liegt auf der Hand. Neben den zweifellos wichtigen wirtschaftlichen Faktoren (Frauenerwerbstätigkeit etc.) verdienen auch diese „ideellen Aspekte“ im Blick auf Scheidungsrisiken Aufmerksamkeit.

  67. 67.

    Exemplarisch für diese Sicht: Klaus Hurrelmann: Hurra, Mama arbeitet, a. a. O. Kritisch zu solchen Diagnosen: Ilona Ostner: Am Kind vorbei, a. a. O., S. 252-253.

  68. 68.

    Wie I. Ostner zuspitzt formuliert, steht die Defamilialisierung „in der internationalen Debatte für die Hoffnung auf Emanzipation“ des Kindes aus der Enge der Familie und der der Frau aus den Zumutungen ihrer Alleinzuständigkeit fürs Kind. Ilona Ostner: „Auf den Anfang kommt es an“, a. a. O., S. 46.

  69. 69.

    Darauf weisen die Fürsprecher des Defamilialisierungsparadigmas immer wieder hin. Exemplarisch dafür: Martin Bujard: Der Einfluss von Familienpolitik auf die Geburtenrate, a. a. O., S. 229 ff. M. Bujard operationalisiert hier die Religion über die Konfessionszugehörigkeit ohne die religiöse Verbundenheit zu berücksichtigen. Erkenntnisse über den Einfluss der religiösen Verbundenheit/Religiosität auf die Fertilität lassen sich so nicht gewinnen – das Ergebnis der niedrigeren Geburtenhäufigkeit in katholischen und orthodoxen Ländern repliziert lediglich die regionalen Muster der niedrigen Geburtenhäufigkeit in Süd- und Osteuropa.

  70. 70.

    Vgl.: Ron Lesthaeghe: When History moves on, a. a. O., S. 11.

  71. 71.

    Beispielhaft dafür ist z. B. die Organisation der Altenpflege in Italien. Hierzu: Hildegard Theobald: Care-Politiken, Care-Arbeitsmarkt und Ungleichheit: Schweden, Deutschland und Italien im Vergleich, S. 257-281, in: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 18/2008, S. 271 – 273.

  72. 72.

    Vgl.: Ron Lesthaeghe: When History moves on, a. a. O., S. 10.

  73. 73.

    Hierzu Lesthaeghe wörtlich: „Moreover, young adults learn to take responsibilities and coping strategies, which are all needes in life. Eve men learn to take on responsibilities and coping strategies, which are all needed later on in life.“ Ebd.

  74. 74.

    Ebd., S. 10-11.

  75. 75.

    Lesthaeghe wörtlich: „Furthermore, this system is perfectly compatible with the shift toward expressive values and roles, and it creates less tension between self-fulfillment and parenthood.“ Ebd., S. 11.

  76. 76.

    Exemplarisch dafür: 1. Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, a. a. O.

  77. 77.

    Vgl.: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung: Nur noch 29 Japaner in Japan im Jahre 3000? Alterung, wenige Geburten, kaum Einwanderung – doch die Demografen der Inselnation sehen keinen Grund umzusteuern, in: DEMOS-Newsletter, Ausgabe 78, August 2009.

  78. 78.

    Vgl.: Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Jugend und Familie in Europa, a. a. O., S. 29 (Tab 1.3.).

  79. 79.

    Hierzu: Franz-Xaver Kaufmann: Schrumpfende Gesellschaft, a. a. O., S. 185.

  80. 80.

    Exemplarisch dafür: Malte Ristau: Der ökonomische Charme der Familie, a. a. O., S. 18.

  81. 81.

    Vgl. ebd., S. 38.

  82. 82.

    Der 7. Familienbericht weist auf „zahlreiche, spezifische Regelungen“ hin, die aber „nicht speziell auf Familien ausgerichtet sind, sondern alle Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen betreffen“. Ebd., S. 48. Es liegt auf der Hand, dass diese Regelungen faktisch vor allem Eltern begünstigen.

  83. 83.

    Ebd., S. 39.

  84. 84.

    Zu diesem Ergebnis kommt auch M. Bujard, wobei er den stärkeren Effekt des Kinderbetreuungsangebots betont. Vgl. Martin Bujard: Der Einfluss von Familienpolitik auf die Geburtenrate, a. a. O., S. 359.

  85. 85.

    Zitiert nach: Norbert F. Plötzl: Die Rushhour des Lebens, Spiegel Spezial 8/2006, abgerufen unter www.spiegel.de am 28. 05. 2012. http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-49324473. html.

  86. 86.

    Zum Auszugsalter aus dem Elternhaus: Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Jugend und Familie in Europa, a. a. O., S. 29 (Tab 1.3.).

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Fuchs, S. (2014). Kulturelle Defamilialisierung in (post)industriellen Gesellschaften. In: Gesellschaft ohne Kinder. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03390-3_4

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