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Einleitung

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Organisierter Kinderschutz in Deutschland
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Zusammenfassung

Kinderschutz ist seit Längerem ein „heißes“ Thema in Politik und Gesellschaft. Die zahlreichen Medienberichte über kritische Ereignisse in Familien und das (angebliche) Versagen zuständiger Instanzen erregen regelmäßig die Gemüter derer, die sich urteilsfähig fühlen – und dies ist im Zweifel jeder Zeitbeobachter. Eine politische Initiative reiht sich an die andere, und auch in der Fachöffentlichkeit ist Kindeswohlgefährdung ein Dauerbrenner. Und doch besteht, ungeachtet zahlreicher Abhandlungen, einiges an Aufklärungsbedarf im Hinblick darauf, wie das Kinderschutzsystem funktioniert, welche Kräfte in ihm wirken, und wie seine jüngere Entwicklung zu deuten ist. Dieses Buch zeigt, was gewonnen werden kann, wenn man sich gleichsam aus der Vogelperspektive vergegenwärtigt, wie eine Gesellschaft unter Gegenwartsbedingungen Herausforderungen des Kinderschutzes zu bewältigen versucht und welche Einflüsse dabei eine Rolle spielen. Vorgelegt wird eine soziologische Analyse der Realität des organisierten Kinderschutzes, die dessen Systemzustände illustriert und die „hidden agenda“ hinter ihrem Wandel beleuchtet.

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Notes

  1. 1.

    Um es gleich an dieser Stelle kenntlich zu machen: Wir nutzen den Begriff des Systems hier und im Weiteren als Metapher und nicht im unmittelbaren Nachvollzug eines spezifischen Paradigmas der soziologischen Theorie. Der Begriff hat den Vorteil, auf eine größere Gesamtheit von Institutionen und Organisationen zu verweisen, deren Ordnung zugleich gewissen Regelmäßigkeiten unterliegt – und auf systematisch auftretende Veränderungstendenzen und Probleme im täglichen Interventionsgeschehen.

  2. 2.

    Der Einfachheit halber benutzen wir in diesem Buch meist die männliche Form zur Bezeichnung beider Geschlechter.

  3. 3.

    Zu diesem Begriff und weiteren Implikationen vgl. Bode (2013a: 35 ff.).

  4. 4.

    Im Sinne von Karl E. Weick (1979).

  5. 5.

    Vgl. Thornton et al. (2012); auf diese Theorie mittlerer Reichweite zur Deutung von Strukturen und Prozessen in Organisationen der Gegenwartsgesellschaft gehen wir im zweiten Kapitel ausführlicher ein.

  6. 6.

    Dieser Aspekt wird seit einiger Zeit in Konzepten der „institutional work“ stark gemacht (Lawrence & Suddaby 2006). Mehr dazu unten sowie – ausführlicher – im zweiten Kapitel.

  7. 7.

    Vgl. ders. (2010: 186–224). Schimank betont, dass beim Aufbau, der Erhaltung und der Veränderung von Strukturen das adaptive und gestaltende Handeln von Akteuren stets mit strukturbildend ist; wir berücksichtigen dies insofern, als wir das organisierte Handeln innerhalb des Kinderschutzsystems auch darauf hin untersuchen, inwiefern es eine partielle Umarbeitung institutioneller Vorgaben beinhaltet.

  8. 8.

    Dem Wuppertaler Team gehörten an: Doris Bühler-Niederberger (dortige Leitung) sowie Lars Alberth und Steffen Eisentraut als wissenschaftliche Mitarbeiter. Das Kooperationsprojekt basierte auf einer spezifischen Arbeitsteilung: Das Kasseler Team (die Autoren) konzentrierten die Analyse auf institutionelle und organisationale Aspekte, während die Wuppertaler Forschungsgruppe Interaktionen zwischen Professionellen und Familien auf der Mikroebene fokussierte. In diesem Buch werden Ergebnisse der Kasseler Untersuchungsperspektive präsentiert; die in Wuppertal durchgeführten Auswertungen zum Interaktionsprozess zwischen Professionellen und Familien sind nicht Gegenstand der Darstellung.

  9. 9.

    Zu den Grundlagen eines solchen Interviewinstruments vgl. Scheibelhofer (2008), Helferrich (2005) sowie Bogner & Menz (2002).

  10. 10.

    Im Sinne von Max Weber.

  11. 11.

    Dieser Begriff wird meist im Kontext sozialer Arbeit verwendet (im Überblick Herriger 2006) – wir verwenden ihn hier, um die übergeordnete Integrationsperspektive zu beschreiben, die sozialen Interventionen gemeinhin zugeschrieben wird: nämlich die Vorstellung der Hilfe zur Selbsthilfe sowie der Etablierung von Lebensverhältnissen, in denen Menschen in schwierigen Situationen ermächtigt werden, ein „normales“, selbstbestimmtes Leben zu führen.

  12. 12.

    Zu diesem Begriff und seiner Unterscheidung von Logiken erster Ordnung siehe die Ausführungen im zweiten Kapitel.

  13. 13.

    Vgl. dazu Alberth et al. (2010). Im dieser Studie zugrunde liegenden Forschungsvorhaben wurde diese Analyseperspektive von der auf Institutionen und Organisationen abgetrennt und im Wesentlichen vom Wuppertaler Forschungsteam bearbeitet, das Interaktionen zwischen Professionellen und Familien fokussierte. Aus Gründen der Komplexitätsreduktion fließen die Ergebnisse dieser Interaktionsanalyse nicht in die vorliegende Studie ein.

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© 2014 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Bode, I., Turba, H. (2014). Einleitung. In: Organisierter Kinderschutz in Deutschland. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03354-5_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-03354-5_1

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-03353-8

  • Online ISBN: 978-3-658-03354-5

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

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