Lernen, soziales Lernen, interkulturelles Lernen, interkulturelle Kompetenzentwicklung

Zusammenfassung

Lernbereitschaft und Lernfähigkeit sind anthropologische Konstanten des menschlichen Lebens, denn sie dienen der Lebenserhaltung und Lebensbereicherung sowie der Bewältigung der vielen mit dem menschlichen Leben verbundenen Herausforderungen. Besonders, wenn jemand das vertraute soziale, berufliche und private Umfeld verlässt und weiß, dass er sich zukünftig auf viel Neues und Unvertrautes einzustellen hat und sich darin bewähren muss, wird Lernmotivation aktiviert und nach Lernmöglichkeiten Ausschau gehalten sowie erfolgreiches Lernen angestrebt. Beim Auslandseinsatz ist interkulturelles Lernen nicht nur zu Anfang wichtig, sondern über den gesamten Prozess der Auslandstätigkeit hinweg. Besonders das Zurechtkommen mit kulturell bedingt kritischen Interaktionssituationen, die Entwicklung eines Verständnisses für erwartungswidrige Reaktionen des fremdkulturellen Partners und das Zurechtfinden in bislang nicht vertrauten Handlungsfeldern sowie deren Gestaltung will gelernt sein. Die erforderlichen Einsichten und nötigen Handlungsstrategien stellen sich beim Expatriate nicht von selbst ein, denn interkulturelle Handlungskompetenz ist kein Selbstläufer, sondern ist das Resultat erfolgreichen Lernens.

Auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse der psychologischen und pädagogischen Lernforschung werden die für die Entwicklung interkultureller Handlungskompetenz wichtigen Aspekte des interkulturellen Lernens behandelt und erfolgreich verlaufende Lernvorgänge an den Fallbeispielen aus der internationalen Geschäftspraxis nachvollziehbar erläutert. Bei den lernrelevanten Faktoren in den Fallbeispielen werden immer die Perspektiven der deutschen Fach- und Führungskräfte mit denen ihrer Partner aus der Gastkultur betrachtet und miteinander verglichen.