Zusammenfassung
Das Arbeiten in Projektgruppen und Teams nimmt im Zuge der Internationalisierung und Globalisierung von Industrie, Wirtschaft und Verwaltung immer mehr zu. Viele glauben, dass die Komplexität der zu lösenden Probleme von einer Fachkraft allein nicht mehr zu bewältigen ist, sondern nur noch im Team zielführende und innovative Leistungsergebnisse zu erzielen sind. Viele vertrauen zudem darauf, dass in einer Projektgruppe oder in einem Team ein deutlich qualifizierteres Problemlösepotenzial vorhanden ist als bei einer Einzelperson oder in einer Zwei- oder Dreipersonengruppe. Oft wird dabei übersehen, dass Projektgruppen soziale Gebilde sind, in denen auch noch andere Bedürfnisse zu befriedigen sind als die Bearbeitung und Lösung einer vorgegebenen Aufgabe, und das dadurch erhebliche Prozessverluste, verbunden mit Leistungseinbrüchen, entstehen können. Neuerdings wird bezweifelt, ob Gruppen wirklich so innovativ sind wie angenommen und ob sie wirklich der Innovationskraft von Einzelpersonen überhaupt überlegen sind (Schulz-Hardt/Brodbeck 2012).
Wissenschaftlich erwiesen ist jedenfalls, dass plurikulturell zusammengesetzte Projektgruppen, in denen Mitglieder unterschiedlicher kultureller Herkunft zusammenarbeiten, unter bestimmten Bedingungen durchaus kulturelle Synergien entwickeln können. Oft genug arbeiten sie aber aufgrund nicht erkannter, nicht transparent gemachter und nicht bewusstseinspflichtiger kulturell bedingter Unterschiede deutlich unter ihren potenziellen Leistungsmöglichkeiten. Das trifft auch für Projektgruppen zu mit Mitgliedern, die eine identische oder doch vergleichbare fachliche Qualifikation besitzen, also in Deutschland, Frankreich und in den USA eine qualifizierte Ingenieurausbildung abgeschlossen haben und über Praxiserfahrungen in dem Arbeitsfeld verfügen, aus dem die Aufgabenstellung stammt.
Das Binnenleben von plurikulturell zusammengesetzten Projektgruppen wird aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet anhand von Fallanalysen aus der internationalen Projektgruppenpraxis. Das aktuelle wissenschaftliche Know-how zu Problemlöseprozessen in Gruppen wird vorgestellt. In einem eigenen Abschnitt wird ausführlich auf das Thema „Teamentwicklung“ auf der Basis empirischer Forschungsarbeiten zur Entwicklung „Interkultureller Synergie in Arbeitsgruppen“ eingegangen. Ein Stufenmodell plurikultureller Teamentwicklung, verbunden mit praktischen Ratschlägen, wird vorgestellt und erläutert.
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Thomas, A. (2014). Projektgruppen, Problemlöseprozesse, Teamentwicklung. In: Wie Fremdes vertraut werden kann. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03235-7_12
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