Zusammenfassung
Keiner wird mehr die Bedeutung von Sprache und Kommunikation für eine gelingende internationale Begegnung und Kooperation unterschätzen, aber viele konzentrieren sich bei diesem Thema allein auf Fremdsprachenkenntnisse, also auf das Erlernen und Beherrschen der Sprache, die im Zielland des Auslandseinsatzes gesprochen wird, oder noch enger auf die Beherrschung der englischen Sprache als „Lingua Franca“ oder noch enger Businessenglisch als Mittel der Verständigung.
In diesem Kapitel geht es darum, den Blick zu weiten dafür, dass Verständigung nicht nur über das gesprochene Wort erfolgt, sondern oft zu allererst und vornehmlich über den Prozess der nonverbalen Kommunikation mit ihren bedeutsamsten Ausdrucksmitteln der Mimik und Gestik. Bei der Verwendung von Sprache geht es auch nicht allein um einen ausreichenden Wortschatz oder die grammatikalisch korrekte Ausdrucksweise, sondern um den Grad an Performanz, also die korrekte und angemessene Verwendung der Sprache in einer bestimmten Situation. Was, wann, wo, zu wem, in welchem Kontext (von Person zu Person oder in aller Öffentlichkeit) und mit welcher Absicht gesagt und mitgeteilt wird, ist kulturspezifisch ausgeprägt. Was ein deutscher Expatriate seinem Partner im Zielland mit der Intention, etwas klarzustellen, mitteilt: „Also, was ich Ihnen noch sagen wollte, damit das ein für alle Mal klar ist: So geht das nicht!“, wird von diesem nicht einfach nur als eine begründete Ermahnung aufgefasst, sondern als Beleidigung. Diese „Klarstellung“ wird wegen ihrer typisch deutschen „Direktheit“ von einem Partner aus einer Kultur, in der man eher den sozialen Kontext berücksichtigt und indirekt kommuniziert, als nicht akzeptable Provokation empfunden.
Die mit Sprache und Kommunikation im interkulturellen Kontext verbundenen Prozesse, Entwicklungen und Konsequenzen für das gegenseitige Verstehen, Missverstehen und aneinander Vorbeireden werden auf der Basis kommunikationswissenschaftlicher und kommunikationspsychologischer Erkenntnisse dargestellt und, eingebettet in Fallbeispiele aus der Praxis von Auslandseinsätzen, erläutert. Zudem werden Aspekte der globalen medienvermittelten Kommunikation thematisiert.
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Thomas, A. (2014). Sprache und Kommunikation im interkulturellen Kontext. In: Wie Fremdes vertraut werden kann. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03235-7_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-03235-7_11
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