Zusammenfassung
Beginnen wir zunächst mit einem Bild bzw. einem Denkmal: In Weimar steht am Beethoven- Platz ein solches, das mit zwei gegenüberstehenden Stühlen an die geistige Begegnung Goethes mit dem Werk des persischen Nationaldichters Hafes erinnern soll. Das Denkmal wurde von der UNESCO gestiftet, im Jahre 2000 eingeweiht und gilt als Symbol für interkulturelle Toleranz. Hafes, dessen vollständiger Name Hāğe Šams ad-Dīn Mohammad Hāfez-e Šīrāzī lautet, lebte zirka von 1320 bis 1389 in Persien. In Deutschland wurde Hafes 1812/1813 durch das zweibändige Werk „Der Diwan“ bekannt. Goethes „West-östlicher Divan“ ist auch eine Verbeugung vor Hafes, vor allem aber eine Verbeugung vor dem Islam (vgl. Mommsen, 2001). Das Denkmal trägt die Aufschrift „Wer sich selbst und andre kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen“. Dieser Satz ist die erste Strophe aus einem Gedicht ohne Titel aus dem Goetheschen Nachlass. Die zweite Strophe lautet „Sinnig zwischen beiden Welten / sich zu wiegen, lass ich gelten; / Also zwischen Ost‘ und Westen / sich bewegen, seis zum Besten!“ (Goethe, Berliner Ausgabe, Band 3, 1988, S. 337).
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Frindte, W. (2013). „Der Westen“, „der Islam“ und der „Kampf der Kulturen“. In: Der Islam und der Westen. Politische Psychologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03151-0_2
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