Zusammenfassung
Die Debatten um die Beziehungen zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen scheinen – nicht nur in Deutschland – diversen Konjunkturkurven zu folgen. Aufschwung erfahren die Debatten meist dann, wenn ein Ereignis auf mögliche Beziehungsdefizite hinweist und dieses Ereignis möglichst medial weit verbreitet und zu einem Schlüsselereignis wird. Um solche Ereignisse und deren Beobachtung soll es im folgenden Kapitel gehen. Aber: Jeder Beobachter, ob als Augenzeuge, als (journalistischer) Berichterstatter oder als wissenschaftlicher Analyst ist mit mehrfacher Blindheit geschlagen: Erstens schließen die Beobachter auf jeder „Ordnungsebene“ durch ihre Entscheidung, etwas beobachten zu wollen, jene Möglichkeiten aus, die eventuell auch noch beobachtet werden können, zweitens wird stets jene Unterscheidung, die die Beobachter getroffen haben, um etwas zu beobachten, verdeckt und drittens liegen jeder Beobachtung bekanntlich bereits individuelle und/oder gruppenspezifische (meist implizite) Vorannahmen, Vor-Einstellungen oder Vor-Urteile zugrunde. Unsere Beobachtungen sind selektiv; auch jene, durch die ein Geschehen erst zu einem Ereignis werden.
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Frindte, W. (2013). Der „Westen“ und der „Islam“ – eine kleine „Phänomenologie“ medialer Ereignisse. In: Der Islam und der Westen. Politische Psychologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03151-0_1
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