Zusammenfassung
In diesem Beitrag werden aus studentischer Perspektive Erfahrungen mit der Organisation und Realisation zweier Panels der dem Band zugrunde liegenden Tagung reflektiert. Daraus geht exemplarisch hervor, dass der Anspruch auf (Selbst-)Reflexivität in qualitativer empirischer Sozialforschung im Hinblick auf ihre Methoden in wissenschaftlicher Kommunikation produktiv bearbeitet werden kann. Dahingegen führt die Formulierung eines Anspruches auf gesellschaftliche Kritik als methodische Implikation zu uneindeutigen und widersprüchlichen Positionierungen. Deshalb wird zunächst auf mögliche Kritikmodelle verwiesen, um anschließend Beispiele kritischer Methodologie in aktueller Sozialforschung zu umreißen. Weiterhin wird die Vermittlung eines Kritikbegriffs in der soziologischen Methodenausbildung an der Universität diskutiert, wobei die eigene akademische Sozialisation als Hintergrund dient. Dem Postulat Adornos folgend, soziologische Methoden sollten in Einheit mit dem Forschungsgegenstand entwickelt werden, wird für die Einbindung einer gesellschaftskritischen Haltung in die Methodenlehre plädiert, um kritische Theorie und ihre empirische Forschungspraxis miteinander zu verknüpfen.
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Ideen zum vorliegenden Artikel wurden gemeinsam mit Vesna Glavaški, Katharina Hoppe und Constanze Oth entwickelt.
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Ivanova, A. (2013). Kritische Methodologie an der Universität. Überlegungen aus studentischer Perspektive. In: Langer, P., Kühner, A., Schweder, P. (eds) Reflexive Wissensproduktion. Frankfurter Beiträge zur Soziologie und Sozialpsychologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03112-1_11
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