Zusammenfassung
Gemessen an ihrer Innovationsleistung gehört die Schweiz im internationalen Vergleich seit Jahrzehnten zur Welt-Spitzengruppe, wobei historische, wirtschaftliche und politische Umstände das einzigartige Innovationssystem des Landes geprägt haben. In diesem Kapitel werden die Gründe für die hohe Innovationskraft der Schweizer Wirtschaft sowie die wichtigsten Merkmale des Schweizer Innovationssystems untersucht. Die Schweiz verfügt über eine hochwertige Infrastruktur für Wissenschaft und Technologie, forschungsintensive Unternehmen und einen hohen Grad der Internationalisierung. Die Institutionen ihres NIS sind föderativ dezentral und relativ komplex. Das Konzept der Schweizer Innovationspolitik zeichnet sich aus durch eine besondere Zurückhaltung des Staates, Beschränkung auf einige einfache Regeln und Maßnahmen und im europäischen Vergleich ausgeprägte Freiräume für Unternehmen und Hochschulen.
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Notes
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Der Wachstumsbericht 2008 des Staatssekretariates für Wirtschaft, SECO umschreibt das Verhältnis der Innovationspolitik zur Wachstumspolitik denn auch wie folgt: „[Es] wurde in der Innovationspolitik kein eigenständiges wachstumspolitisches Handlungsfeld erblickt, weil sich Innovation mindestens so sehr aus der Wettbewerbsintensität und der internationalen Öffnung ergibt, wie aus Ausgaben für Bildung, Forschung und den Technologietransfer“ (SECO 2008, S. 22). Die Wachstumspolitik steht also aus Sicht SECO über der Innovationspolitik.
- 2.
Eine umfassende Evaluation der Schweizer Beteiligung zeigt grundsätzlich einen positiven „Return on Investment“. Die Analyse der Schweizer Beteiligung am 5. EU-Forschungsrahmenprogramm ist noch von einem Rückfluss ausgegangen, der „deutlich über 60 %“ liegen dürfte. Dank vermehrtem Engagement dürfte der Betrag, den die Schweiz ins 6. Rahmenprogramm eingeschossen hat, zum größten Teil in Schweizer Forschungsprojekte zurückfließen. Es zeigen sich positive Effekte entlang der gesamten Innovationskette. Die beteiligten Hochschulen realisierten zu fast 90 % den gewünschten wissenschaftlichen Nutzen, 70 % der Beteiligten aus KMU und Großindustrie konnte dank der Teilnahme den technologischen Vorsprung gegenüber Wettbewerbern ausbauen (Interface Institut für Politikstudien und Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung 2005).
- 3.
Aktuelle Herausforderungen in verschiedenen Teilbereichen des NIS sind: im Bildungssystem: Harmonisierung des obligatorischen Bildungsbereiches (Projekt Harmos: Entwicklung und Anwendung von Bildungsstandards), Lehrplan 21 zur Harmonisierung der Ziele der Volksschulen (geplante Freigabe Ende 2014) und Implementierung des Hochschulförderungs- und Koordinationsgesetz (HFKG); im Forschungssystem: weitere Konsolidierung der KTI; bei den BFI-Finanzen: Bestehen in drohenden Budget-Kürzungsprogrammen; bei der Zusammenarbeit mit der EU: Arbeitsmarktpolitik, Personenfreizügigkeit und Bildungs- und Forschungsraum im Referendumsdruck.
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Hotz-Hart, B., Rohner, A. (2014). Innovationsorientierte Wirtschaftspolitik am Beispiel der Schweiz. In: Nationen im Innovationswettlauf. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03081-0_11
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