Zusammenfassung
Dieser Beitrag geht der Fragestellung nach, welchen Beitrag Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) leisten kann und soll, um nachhaltig gesundheitsbelastende Faktoren in der Arbeitswelt einzudämmen. Ausgangspunkt ist der Wandel in der Arbeitswelt mit seinen Auswirkungen auf die Leistungs- und Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitnehmer/innen. Daran anschließend wird auf das Handlungsfeld BGF als ein Baustein für gesundheitsgerechte Arbeit eingegangen. Der Beitrag schließt mit einem Ausblick, resultierend aus dem bestehenden Handlungsdruck gesundheitsgerechte und gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen umzusetzen.
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Notes
- 1.
Die Niedriglohnschwelle liegt im Jahr 2011 bei 9,14 €. Betroffen sind in absoluten Zahlen rund 8,1 Mio. Menschen. Nahezu jede/r Fünfte arbeitet in Deutschland für einen Lohn unterhalb von 8,50 € (Kalina und Weinkopf 2013).
- 2.
Neben den gesundheitlichen Belastungen der Beschäftigten ergibt sich darüber hinaus ein zusätzlicher volkswirtschaftlicher Schaden durch verlorengegangene Erwerbsjahre.
- 3.
Neben des gezielten Einsatzes von passenden Maßnahmen zur Gesundheitsförderung lassen sich so auch aus einer betriebswirtschaftlichen Perspektive heraus Kosten sparen (BAuA 2012, S. 141 f.). Denn Präsentismus kostet: Die begrenzte Arbeitsfähigkeit wirkt sich negativ auf die Arbeitsqualität aus, erhöht die Fehlerquote und das Risiko von Arbeitsunfällen. Hinzu kommt eine verzögerte Genesungsphase, die bis hin zu chronischen Erkrankungen oder auch einem Burnout reichen kann (vgl. Kap. 17.2.4). Die Krankheitskosten aufgrund von Fehlzeiten machen rund ein Drittel der Kosten aus. Mit zwei Dritteln entfällt damit der größte Teil auf Präsentismus (Booz & Company 2011, S. 7 f.). Auch aus dieser Perspektive rechnet sich Arbeitsschutz im Betrieb.
Literatur
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Jena, M., Di Pasquale, V. (2014). Betriebliche Gesundheitsförderung – die Perspektive der Gewerkschaften. In: Hahnzog, S. (eds) Betriebliche Gesundheitsförderung. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02962-3_4
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