Zusammenfassung
Wir bewegen uns in einer „Kommunikationsgesellschaft“ (Münch, Dialektik der Kommunikationsgesellschaft, Frankfurt, 1991), in der unser Leben enorm durch den Informationsaustausch mit unserer Umwelt geprägt ist. Wir haben zahlreiche technische Lösungen entwickelt, um beständig und auf unterschiedlichen Kanälen miteinander in Kontakt zu treten – vom Brief über Telefon und Internet bis hin zu Smartphone und Social Media . Das ist nichts Neues, schließlich ist das Streben nach Verbindung, nach gemeinsam (lat. communis) sein, ein zutiefst menschliches. Aus diesem Grund werden sich die Ausführungen in diesem Kapitel lediglich auf die unmittelbare, persönliche Kommunikation beziehen, deren Bedeutung insbesondere bei der Führung von Mitarbeitern (Aus Gründen der Lesbarkeit beschränke ich mich in der schriftlichen Darstellung auf das männliche Geschlecht. Soweit nicht anders gekennzeichnet beziehen sich meine Ausführungen auf Frauen und Männer in gleichem Maße.) enorm hoch ist.
Damals wie heute ist Führung ohne Kontakt, ohne Austausch zwischen den Beteiligten nicht möglich. Auf einer rationalen Ebene ist das den meisten Führungskräften bewusst (Braig und Wille, Mitarbeitergespräche – Gesprächsführung aus der Praxis für die Praxis, Orell Fuessli, 2010), allerdings sieht es bei der aktiven Gesprächskompetenz häufig anders aus. Daher soll dieses Kapitel Impulse geben, wie die eigene Kommunikationskompetenz stetig verbessert werden kann. Allerdings: Kommunikation benötigt Praxis oder anders ausgedrückt: Zum Reden muss man reden – lesen genügt nicht.
Zunächst wird die Bedeutsamkeit der Kommunikation im Arbeitskontext reflektiert und in das Metathema der Betrieblichen Gesundheitsförderung eingebettet. Darauf aufbauend wird die Gesprächsführung als Teil des Handlungsspektrums von Führungskräften diskutiert. Praktische Hinweise zu Häufigkeit und Gestaltung von Mitarbeitergesprächen machen das Thema praxisorientiert und greifbar. Abschließend ergänzen Hinweise zur Anforderung und Gestaltung von Kommunikationstrainings die Ausführungen und runden das Kapitel ab.
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Notes
- 1.
Unternehmen sollten zunehmend der Frage nachgehen, ob parallel zur klassischen Führungskarriere auch andere Karrieremodelle sinnvoll wären. Nicht jeder Mitarbeiter möchte eine Führungsposition, aber möglicherweise doch Karriere machen. Fachkarrieren, auch horizontale Karrieren genannt, ermöglichen, sich zu etablieren und zugleich in dem Arbeitsfeld zu verbleiben, in welchem bereits gute Leistungen erbracht wurden. Ein doppelter Vorteil für alle Beteiligten.
- 2.
Streng genommen entsteht Sinn durchaus in der Kommunikation: Vom inneren Dialog bis zum Austausch mit anderen Menschen konstruieren wir unsere Wirklichkeit, deren Interpretation und damit auch unseren Sinn in einem stetigen Kommunikationsprozess. Für die Anwendung im Kontext dieses Kapitels sind solche philosophischen Betrachtungen allerdings nicht notwendig, weshalb die Erkundung des Sinns in den Vordergrund gerückt wurde.
Literatur
Amabile, T. M., & Kramer, S. J. (2013). Der Sinn der Arbeit. Harvard Business Manager. http://www.harvardbusinessmanager.de/meinungen/artikel/a-883973.html. Zugegriffen: 20. Nov. 2013.
Braig, W., & Wille, R. (2010). Mitarbeitergespräche – Gesprächsführung aus der Praxis für die Praxis. Zürich: Orell Fuessli.
Comelli, G., & Rosenstiel, L. v. (2009). Führung durch Motivation. München: Vahlen.
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Görgen, F. (2005). Kommunikationspsychologie in der Wirtschaftspraxis. München: Oldenbourg.
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Kehr, H. M., Strasser, A., & Rawolle, M. (2011). Wie Visionen wirken – Wissenschaftler untersuchen Motivation durch mentale Bilder. Wirtschaftspsychologie aktuell, 2, 9–13.
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Hahnzog, S. (2014). Fit im Mitarbeitergespräch. In: Hahnzog, S. (eds) Betriebliche Gesundheitsförderung. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02962-3_14
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